Wölfe in Deutschland Meinung dazu?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Ich bin für die bejagung 41%
Ich bin gegen die bejagung die Tiere sollen in Ruhe gelassen werd 35%
Ich bin für den Schutz und die auswilderung 18%
Ich bin neutral 6%

9 Antworten

Ich bin für die bejagung

Wir haben in Meck/Pom aktuell 16 Wolfsrudel und ein paar Einzelgänger. Niedersachsen hat 38 Rudel, 2 Paare und ein paar Einzelgänger. Ich finde das reicht langsam. Es werden immer mehr und es gibt demzufolge auch immer mehr Problemwölfe. Diese sollten gejagt werden dürfen. Allerdings ist das bereits der Fall. Sie werden bejagt, jedoch nicht vom Jäger erwischt, sondern eher vom Auto überfahren.

https://www.rnd.de/panorama/zum-abschuss-freigegeben-problemwolf-stirbt-nach-autounfall-in-niedersachsen-HON4CY6ZATDKRF2TS65WOZYA4Y.html

https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/wolf-bei-rostock-ueberfahren-1535506805.html

Ich bin gegen die bejagung die Tiere sollen in Ruhe gelassen werd

Nur wegen der Ausrottung der Wölfe müssen wir Rehe und Hirsche jagen.

Wir greifen zu sehr in die Natur ein.

Der Wald kommt ohne uns klar und wir sollten das auf jeden Fall in Ruhe lassen.

Die Bauern sollten lieber unterstützt werden ihr Vieh zu beschützen

Pomophilus  05.08.2022, 20:52
Nur wegen der Ausrottung der Wölfe müssen wir Rehe und Hirsche jagen.

Dieser Aussage möchte ich widersprechen. Noch viel stärker wirkt sich in meinen Augen aus, dass wir die Landschaft nach unseren Bedürfnissen umgestaltet haben: der ursprüngliche Wald existiert nur noch auf ca. 1/3 der Fläche. Der Rest besteht, neben Verkehrs- und Siedlungsflächen, zum größten Teil aus Äckern, Wiesen, Weiden, etc., also Flächen, die unserer Nahrungsmittelproduktion dienen. Sie bieten aber vom Spätfrühjahr bis Spätsommer auch den Rehen und Hirschen viel mehr Äsung (Nahrung) als dies der Wald könnte, der vorher dort wuchs. Im Wald hängt der allergrößte Teil der für sie eigentlich verwertbaren Biomasse unerreichbar weit oben, in den Baumkronen. Statt des winzigen Bruchteils, an den sie am Waldböden kämen, haben sie auf einer Weide, einem Acker flächig enorme Mengen an frischem, noch dazu kräftig vom Menschen gedüngtem Grün. In diesem Überfluss erleben sie ihre Fortpflanzungszeit und gehen daher mit einem Bestand in den Herbst und Winter, der an Kopfzahlen um Dimensionen über dem liegt, was unter natürlichen Verhältnissen vorhanden wäre. In dieser nun folgenden Zeit aber sind die Äcker kahl und abgeerntet, die Wiesen gemäht und die Weiden kurzgefressen. Was bleibt ihnen übrig als in das verbliebene Drittel des Waldes zu ziehen, und dort den "winzigen Bruchteil" der erreichbaren Biomasse, im Winter sind dies Knospen und Zweige der jungen Bäume, ratzekahl zu beseitigen? Wir haben also in der Summe im Winter insgesamt sehr viel mehr Rehe und Hirsche als dies in einer vom Menschen nicht beeinflussten Landschaft der Fall wäre, aber diese verteilen sich nicht auf der kompletten, sondern drängen sich auf 1/3 der Fläche. Beutegreifer wie der Wolf sind gar nicht der Lage, in dieser Zeit diesen enormen Nahrungsüberfluss zu verwerten, während im restlichen Jahr, in der veränderten Landschaft, ihre angestammten Jagdtaktiken aus dem ursprünglichen Wald nicht so richtig aufgehen. So können sie den Bestand nicht auf dem Niveau halten, wie dies vor dem Menschen der Fall war.

Daher halte ich die Jagd auf Rehe und Hirsche für eine Notwendigkeit. Wir haben die komplette Landschaft verändert, das zieht nun mal eine ganze Kaskade von Veränderungen nach sich, der Wald kommt daher einfach nicht mehr ohne uns klar!

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SatanAndB3tches  06.08.2022, 12:12
@Pomophilus

Danke für deine Antwort auf meine Antwort.

Dann sollten wir aber eher mit den Wölfen "zusammen arbeiten " und das was sie nicht erlegen schießen.

Nicht sie ganz vertreiben und dafür das doppelte

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Ich bin gegen die bejagung die Tiere sollen in Ruhe gelassen werd

Wir haben eigentlich kein Recht darauf in die Natur einzugreifen. Wir sind selbst dran Schuld wenn wir den Tieren ihren Lebensraum wegnehmen.

Man hört ja auch immer wieder das mitleidige „oh die armen Tiere, was haben die hier verloren“

Das ist ihr Lebensraum den wir ihnen wegnehmen verdammt. Wir glauben immer weil wir „klüger“ und mächtiger sind, dass wir auch die Natur unter Kontrolle haben und die Tiere ja schützen. Wir tun aber nichts anderes als sie immer weiter zu verdrängen und sie dann am besten zu erschießen weil sie ja in „UNSER“ Territorium eintreten…

Woher ich das weiß:Hobby – Politisch links eingestellt
Bock13  08.08.2022, 09:58

Die Tatsache, das der Wolf so lange hierzulande ausgerottet war zeigt doch deutlich, das wir zumindest an der Stelle die Natur unter Kontrolle haben.

Natürlich kann man den Wolf wieder ansiedeln, aber dann müssten wir uns aus deren Lebensraum zurückziehen......willst du das? Sollen Ortschaften im Wald dann abgerissen werden? Hobbys die im Wald stattfinden verboten werden?

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erikbhrdt  08.08.2022, 16:38
@Bock13

Sagen wir es mal so. Ist es denn fair alles was geht zu bebauen? Ich verstehe deine Argumentation und da gehe ich auch mit, aber ich finde es trotzdem bedenklich wie unglaublich viel Lebensraum wir einnehmen und anderen Arten dafür wegnehmen. Ich hab die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen und ich kann dir offen gesagt auch keine Lösung vorschlagen, aber ich finde es durchaus berechtigt dass man sich darüber beschwert dass wir einfach mal die Natur kaputt machen und vielen Tieren ihren Lebensraum wegnehmen.

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Bock13  09.08.2022, 07:01
@erikbhrdt

Damit hast du vielleicht sogar recht.

Aber wir können das ja nicht mehr rückgängig machen.....wo sollen die Leute denn hin?

Es gibt Länder,da ist das nicht so gelaufen (Russland, Norwegen usw.) aber vermutlich nur zufällig......geplant hat das ja keiner.

Aber ich finde man muss dann so realistisch sein und eben akzeptieren, wo der Wolf hingehört und wo nicht.....und in Deutschland wirds nicht funktionieren.

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Hallo,

Die Antwortmöglichkeiten werden in meinen Augen der Komplexität der Frage in keinster Weise gerecht!

Dort, wo ich lebe und als Förster arbeite, sind die Wölfe gerade dabei, sich (wieder) zu etablieren. Grundsätzlich freue ich mich darüber. Ich finde, diese Art, die zu unserer ursprünglichen Fauna zählte, verdient genauso Schutz wie andere auch. Sie beweist gerade, dass sie in der Lage ist, geeignete Lebensräume von ganz alleine zu besiedeln. In nicht geeigneten Lebensräumen wird dagegen jeglicher Auswilderungsversuch scheitern. Daher bin ich gegen diese Teilantwort.

In unserer einheimischen Fauna gibt es eine andere relativ große, jagdbare Säugerart, vor deren Gefährlichkeit hier auf GF in den höchsten Tönen gewarnt wird: das Schwarzwild, also die Wildschweine. Ich bewege mich täglich im Wald sozusagen mitten unter ihnen und habe sie persönlich noch nie als Bedrohung empfunden. Allerdings kenne ich sie nur aus Bereichen, in denen sie bejagd werden und daher ihrerseits uns Menschen als Bedrohung empfinden. Soweit ich weiß, ist es in Bereichen, in denen eine Bejagung nicht stattfindet schon so, dass die intelligenten Tiere sich relativ schnell ihrer körperlichen Überlegenheit uns gegenüber bewusst werden, jegliche Scheu verlieren und zur Bedrohung werden können. Bei den ebenfalls sehr intelligenten Wölfen halte ich ähnliche Effekte für nicht ausgeschlossen. Noch ist es wohl nirgendwo soweit, aber schon aus diesem Grund könnte in Zukunft ein Mindestmaß an Bejagung notwendig werden.

Ähnlich verhält es sich wohl auch in Bezug auf Haus-/Nutztiere als Beute: nach meinem Kenntnisstand sind Wölfe hier äußerst opportunistisch, erbeuten bevorzugt das, was mit dem geringsten Aufwand und Risiko zu kriegen ist. Leider sind da unsere Haus- und Nutztiere einfach gegenüber Wildarten im Nachteil. Schutzmaßnahmen wie Zäune sind in manchen Geländeformen nur äußerst schwierig bis gar nicht zu verwirklichen. Herdenschutzhunde haben auch ihre Tücken: Beeeindruckend, mit welcher Vehemenz sie ihre Herden verteidigen, aber möglicherweise auch gegen die "Bedrohung" durch den Spaziergänger, der aus Unbedarftheit zwischen sie und die Herde geriet, oder gegen den Mountainbiker, der mit seiner relativ schnellen Fortbewegung in dieser Landschaft aus ihrer Sicht ja nichts anderes sein kann als ein Angreifer gegen ihre Herde - Wander- und Mountainbiketourismus und Weidewirtschaft finden halt nun mal in genau denselben Landschaften statt... Ich meine, vielleicht wären einzelne, gezielte Abschüsse hier auch das Mittel der Wahl, den Opportunisten klar zu machen, dass das Erbeuten von Haustieren gefährlich ist.

Ich bin auch nicht neutral, so wie das niemand sein kann, der mit der Thematik befasst ist. Ich bin nur gegen vorgefertigte, einfache Antworten. Die Situation muss immer wieder festgestellt und neu bewertet werden.

janny31 
Fragesteller
 05.08.2022, 23:04

Danke für die Antwort es ist nur eine grobe Orientierung.

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Ich bin für die bejagung

Definitiv bejagen!!

Deutschland ist doch viel zu dicht besiedelt, der Mensch dringt flächendeckend in alle Bereiche des Landes vor.

Und die Aussage, das Wölfe ja viel mehr Angst vor dem Menschen haben und der Mensch nicht zur Beute des Wolfs gehört......schonmal was von Evolution gehört?

Wildschweine haben ihr Verhalten auch angepasst und laufen durch die Städte.

Ich sehe mehrmals die Woche Rehe, wenn ich Laufen gehe. Die bleiben einfach sitzen und glotzen mich an.

Füchse machen es sich regelmäßig bei mir im Garten gemütlich.

Es muss wohl erst viele viele Tote geben, bis ein Umdenken stattfindet (eine handvoll würde als Einzelfall abgetan).

Nur bis dahin hat sich die Population schon massiv erhöht, ist ja auch ein Schlaraffenland für Wölfe.