Wo und wie recherchieren Krimiautoren?
Gibt es Seiten, wo man als Krimiautor Dinge nachlesen kann, wie z..B. die Arbeit am Tatort erfolgt, Einzelheiten zur Spurensicherung etc? Schließlich möchte man ja nicht irgendwelches realitätsfernes Zeug schreiben...
Danke für alle ernstgemeinten Antworten.
5 Antworten
Als Krimiautorin kann ich dir ein bisschen verraten: Die Seiten, die du meinst, heißen in erster Linie Google oder Bing oder wie deine Lieblingssuchmaschine sonst heißt. Und natürlich Wikipedia und weiterführende Links. Richtige Online-Recherche bringt schon eine ganze Menge.
Dann liest man natürlich die Pressemeldungen der Polizei gern und den Crime Report, auch online. Fachliteratur kauft oder leiht man sich. Wer eine Staatsbibliothek in der Nähe hat, ist gut dran. Aber es gibt auch die Möglichkeit der Fernleihe zu fast jeder Dorfbücherei hin.
Dann gibt es Vereinigungen wie z.B. Das Syndikat oder die Mörderischen Schwestern. Letztere sind im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt rund 500 Krimiautorinnen und -interessierte. Allein in Berlin gibt es 50 Autorinnen, von denen viele sich regelmäßig treffen. Auch hier werden Fachfragen geklärt, manchmal auch Fachleute zu Referaten eingeladen oder Fortbildungen angeboten. Überregional gibt es eine Mailingliste für die Mörderischen Schwestern, in der ebenfalls Fachfragen beantwortet werden.
Ja, und dann lernt man im Laufe der Zeit einfach auch viele Leute kennen, die über Spezialwissen verfügen.
Man recherchiert, befragt Spezialisten und lässt sich mitunter von vorherigen Kriminalromanen/fällen inspirieren, es gibt bzw. gab auch Autoren die aus ihren eignen Erfahrungen (oder in Teilen) ihre Krimis schreiben bzw. schrieben. Eine Seite wo die Autoren das nachlesen gibt es (soviel ich weiß) allerdings nicht.
LG Salty1
Man recherchiert... aber wo und wie? Die Kripo hat garantiert besseres zu tun, als irgendwelche Fragen irgendwelcher unbekannter Leute zu beantworten. Könnte ja sein, ich plane irgendwas und möchte wissen, wie ich es am Besten vertuschen kann.
Mit recharchieren war nicht gemeint die Kripo mit seinen Fragen zu überhäufen ^^, das fällt dann in den Bereich der Spezialisten, die man nach der Arbeit fragt wenn man mit ihnen gerademal ein Bier trinkt, sich auf den Nachhausweg vom Fußballtraning begibt, etc. Und wenn die wissen das du an einer Geschichte schreibst und selbst auch mit einem Vorwissen kommst dann werde sie auch gerne mal ein paar Fragen (nicht alle auf einmal) beantworten. Das recharchieren bezog sich hauptsächlich auf das Internet, z.B wenn ich an einer Kriminalgeschichte über Serienmorde schreiben würde, würde ich mich zunächst mit Jack the Ripper und "seinen Nachfolgern" beschäftigen und schauen welche parallelen zwischen den Fällen liegen und prüfen wie man diese Morde in heutiger Zeit am besten durchführen kann (Natürlich nur in Gedanken, ich renne nicht nachts mit einem Messer bewaffnet durch die Stadt und töte wildfremde Leute und weide sie wie Jack the Ripper danach noch aus..., um zu sehen ob meine Mordkonstruktion Sinn ergibt ^^) "Schließlich ist die es die Kunst des Authors alles nur in seinem Kopf entstehen zu lassen und nieder zu schreiben." (wenn man Agathe Christie glauben darf (Die Königin der Kriminalauthoren)) Es ist natürlich ein mühsames Zusammensuchen der einzelnen Fakten un Information zum bilden des Gesamtbildes und das kann einem keiner wirklich abnehmen, allerdings kann man dann wirklich auf sein Werk stolz sein, egal was der Rest der Welt davon hält. :)
LG Salty1
Leider ist die Autorenberatung der Polizei Berlin 2012 eingestellt worden. Eine Bekannte hat für ihren Roman mit einem Kriminalpolizisten zusammengearbeitet, der sein Know-How für Krimiautoren anbietet:
Sie war jedenfalls begeistert..
Solche Informationen kriegen sie meist von Fachpersonen. Z.B. aus dem Bekanntenkreis, oder sie suchen sich eben von Fremden Hilfe. Für manche Themen dürfte aber auch eine Internetrecherche ausreichen. Allein schon Wikipedia gibt grob an was beim Tatort passiert. Dass es eine Seite zum Nachschlagen gibt, extra für Kriminalautoren, bezweifle ich. In vielen Büchern, werden solche Fachmänner/frauen bei Dankaussagungen erwähnt. Also wenn dich etwas bestimmtes interessiert, dann kann du sicher im Internet fündig werden.
Schließlich möchte man ja nicht irgendwelches realitätsfernes Zeug schreiben...
Dann wäre es aber stinklangweilig...
Natürlich soll auch die Phantasie nicht zu kurz kommen, aber ein bisschen Sachkenntnis hat noch keinem Autor geschadet.
Danke, das war doch mal eine hilfreiche Antwort : ))