Wo fliegen Hornissen hin wenn man ihr Nest zerstört?

2 Antworten

Von Experte Luftkutscher bestätigt
Streng geschützt

Die einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet, und ihr Nest darf nicht zerstört werden. Die Beseitigung eines an kritischer Stelle befindlichen Nestes ist nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörden möglich. Ängstliche oder nicht informierte Bürger, die sich durch Hornissen bedroht fühlen, wenden sich immer wieder an die Feuerwehr oder an eine Schädlingsbekämpfungsfirma, um ein vermeintlich störendes Nest entfernen zu lassen. Bei kritischer Lage genügt oft auch die elementare Absicherung des Nestes, etwa durch Anbringen von Fliegendraht im Bereich von Gebäuden oder der Anlage von einfachen Zäunen und Sichtblenden bei Nestern in der Nähe belebter Plätze.

Wird es Hornissenvölkern zu eng an ihrem Nistplatz, können sie umziehen. So kann es passieren, dass sich im Juli oder August plötzlich ein Hornissenvolk im Gartenschuppen niederlässt.

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Da natürliche Baumhöhlen selten geworden sind, sucht sie sich häufig eine Ersatzhöhle im menschlichen Siedlungsbereich. Solche gern aufgesuchten Nistplätze sind alte Schuppen, Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen, Winterverkleidungen am Dach, aber auch Rollladenkästen und Nischen in Dachböden. Hier heftet sie zunächst einen kleinen Stiel aus selbstgefertigtem Baumaterial an die Decke der Nisthöhle und formt anschließend an dessen Ende die ersten sechseckigen Wabenzellen aus.*https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/wespen-und-hornissen/00492.html

Sie bleiben an der Stelle, wo ihr Nest war und versuchen dort neuen Wabenbau zu errichten. Fraglich ist, weshalb man überhaupt das Nest dieser attraktiven und nützlichen Tieren zerstört. Wenn es sich wirklich an einer sehr ungünstigen Stelle befindet, kann man die Untere Naturschutzbehörde kontaktieren, die dann einen Experten schickt, der das Nest umsiedelt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin Diplom-Biologe und bin seit über 40 Jahren Fachberater