WLAN Verbindung heutzutage noch so schlecht? Ist ein permanenter High-Ping und hoher Paketverlust bei WLAN Standard?
Moin! Wie ihr den Screenshots entnehmen könnt habe ich im "Leerlauf" etwa alle fünf Sekunden einen sehr hohen Ping (zum Router!!) von ca. 1500 und eine durchschnittlichen Package-Loss (PL) von 1,8%, was ziemlich nervt. Wenn ich etwas runter lade, liegt der durchschnittliche Ping bei 900 und der PL bei 40% (Bild 2). Die Werte sind nicht Uhrzeit- oder Tagesabhängig.
Wenn ich den Laptop (MacBook Pro 2016, also alles neuste Standards) per LAN verbinde habe ich die Probleme nicht, liegt also wirklich nur am WLAN. Warum ist das so? Selbst wenn andere Funknetze den Empfang stören, kann so eine Problematik doch heutzutage kein Standard mehr sein?! Sende allerdings auf dem bestmöglichen Kanal und neustem Standard.
In den Routereinstellungen ist keine Drosslung der Sendeleistung oder etwaiges eingestellt. Ebenfalls liegen keine IP-Vergabe Probleme vor.
Ich finde es ziemlich Enttäuschend, dass sowas ggf. WLAN Standard sein soll, da ich mein Internet nur sehr eingeschränkt nutzen kann, da ich durch die Timeouts sehr viele Probleme auf sehr vielen Websites bekomme...
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe und bitte bitte keine Antworten wie: "Nimm halt LAN", "Wechsel den Anbieter" etc.
Beste Grüße und einen schönen Nikolaustag. Patrick
6 Antworten
HI,
um die Fehlerquelle einschränken zu können, würde ich folgendes machen:
Router bei einem Freund anschliessen - WLAN mit deinem Computer testen.
Router des Freundes anschliessen - WLAN mit deinem Computer testen
Dein WLAN mit dem Computer eines Freundes testen usw..
Nur so wirst du unterschiedliche Szenarien feststellen und eventuell die Ursache dafür ermitteln können.
Kann sein, dass du die Standardtechnologie und Standardprotokolle nutzt. Das hat aber nicht viel mit deinem Problem zu tun. Wäre das so, hätte sich W-LAN wohl kaum durchgesetzt. Du solltest das Problem also besser gezielt bei dir selbst suchen.
Das größte Problem bei W-LAN ist der Funkweg und die Materialien dazwischen. Je länger er ist, desto schlechter wird das Signal. Außerdem lässt eine Betonwand das Signal ganz anders durch, als eine Leichtbauwand.
Es kann auch einen riesen Unterschied machen, welchen Router du verwendest. Unser alter Netgear Router hatte große Probleme unser ganzes Haus mit gutem W-LAN im 2,4GHz Netz zu versorgen. Seit etwa einem Jahr haben wir eine FritzBox 7360, die ebenfalls im 2,4GHz sendet, das Signal ist aber mehr als doppelt so gut.
Das Problem ist das selbe, wenn ich einen Archer C7 am Fritz Modem als WLAN Router nutze. (DHCP o.Ä. Einstellungen in diesem Szenario sind bekannt und korrekt)
Generell ist Wlan nix anderes als ein schnurloses lokales Netzwerk.
Normalerweise verwendet man den Begriff, wenn man ein Funknetzwerk meint, das auf einem IEEE 802.11-Standard basiert.
Hier gibts dann mehrere Standards (802.11a, 802.11b, 802.11....).
Alle haben eins gemeinsam: es sind Funknetzwerke. Sie unterliegen also dem, was auch sonst jedem Funknetzwerk unterliegt. Physikalisch sind das einfach nur elektromagnetische Wellen die von einem Sender ausgesandt und von einem Empfänger empfangen werden.
Und hier kommt die klassische Wellenlehre der Physik ins Spiel. Das heißt im Grunde nix anderes, als dass so ein Funknetzwerk von so ziemlich allem gestört werden kann, das da so kreucht und fleucht.
Zum einen sind das andere elektromagnetische Wellen (die so ziemlich jedes elektrische Gerät ausstrahlt), aber auch physische Hindernisse (Mauern, Schränke, Stühle, Menschen,...)
Auf der technischesn Seite kommen dann die verschiedenen "Wlan-Geräte" als Fehlerquellen hinzu. Das sind die Wlan-Sticks, die verwendeten Chips, die Wlan-Router, die Accesspoints,....
Und nicht zuletzt dann auch die verwendete Verschlüsselung (WPA, WEP,...) und das Wlannetz selber (Frequenz, Kanal,...)
Die Wurzel allen Übels ist nun mal die Anfälligkeit der Funknetze. Wenn da jetzt auch noch mangelhafte Technik zum Einsatz kommt und Störquellen, dann kann die Übertragung bzw. die Verbindung mittels Wlan ziemlich schlecht sein.
Der Pingplotter-Grafik nach sieht es so aus, als würdest du von deinem PC direkt den Wlan-Router anpingen. Ohne zu wissen, was da im Hintergrund auf dem PC noch so läuft, kann man da nicht viel sagen. Denn es kann auch sein, dass eine gleichzeitig laufende Datenübertragung den Ping beeinflusst. Dabei kann es zu höheren Jitter-Werten (Schwankungen) kommen.
Aber ohne zu wissen, welche Infrastruktur (Wlan-Geräte, Clients im Netz) du hast und was eben für Datenverkehr herrscht kann man momentan nicht viel zu den Aussetzern sagen. Dummerweise hilft bis zur genauen Überprüfung nur ein "Nimm eben LAN (oder DLAN)".
Die Qualität deines aufgespannten Wlannetz kannst du mit Netstumbler ausmessen. www.netstumbler.com
Danke der schnellen und ausführlichen Antwort!
Meine Umgebung sieht wie folgt aus:
Modem & Router: Fritz!Box 7412
Wlan Standard N bei 2,4 gHz, Kanal 11 (Störungsfreister; bin der einzige der auf diesem Kanal hier in der Umgebung sendet)
Clients gibt es abgesehen meines Laptops keine anderen.
Das Problem tritt ebenfalls mit einem wesentlich leistungsstärkeren Router als WLAN Verteiler auf, und ebenfalls dann, wenn der Laptop direkt neben dem Router steht.
Es ist völlig egal, ob der Laptop direkt neben dem Router steht oder nciht. Es kommt nur drauf an, ob irgendetwas das Funknetz stört.
Die Fritzbox 7412 ist eher bekannt für ihr schlechtes Wlan.
Generell kann es aber auch sein, dass die Verbindungsabbrüche von Pingplotter selber erzeugt werden. Ein Ping selber ist für sich alleine nicht wirklich aussagekräftig.
Auch wenn du der einzige bist, der Kanal 11 verwendet, solltest du darauf achten, auf welchen Kanälen die anderen Netze senden. Da kann dir inSSIDer2 helfen. http://www.wi-spy.co.uk/index.php/component/content/article/49-inssider-2
Also: Treiber aktualisieren, Firmware des Routers aktualisieren (besser eienn anderen als die Fritzbox 7412 nehmen), Kanäle beobachten.
Hier auch noch einige Tipps: https://www.heise.de/ct/artikel/Funk-Vorbereitung-1421535.html
Welche Hindernisse liegen zwischen Router und Laptop?
Wenn du den AC Standard nutzt, dann solltest du darauf achten, dass möglichst keine Wände im Weg sind. Denn auf 5 Ghz hat man eine geringere Reichweite und ist stärker beeinflusst durch Hindernisse.
Teste mal den N Standard auf 2,4 Ghz, der ist weniger anfällig bei höheren Reichweiten.
Danke für die schnelle Antwort! Die Problematik tritt auch dann auf, wenn ich den Router in die Mitte des Raums und mein Macbook direkt neben dran stelle. Ich befinde mich zu 90% im selben Raum, wie der Router. Nutze 2,4 gHz, allerdings im 5 gHz Bereich das selbe.
In dem Fall liegt der Verdacht nahe, dass entweder dein Router oder dein Clientadapter Schrott ist.
Wie andere schon ausführlich dargelegt haben, liegt das Problem beim Funk. Funk ist und bleibt störungsanfällig. Das hat mit "neueste Technologie" nichts zu tun. Physik lässt sich nicht überlisten.
Was alle anderen aber vergessen haben: Nicht nur andere WLANs stören. Es gibt auch viele andere Störquellen, die Du mit einer WLAN-Schnittstelle nicht sehen kannst: Bluetooth kann stören, Babyphone, Bewegungsmelder, jegliche andere Funkgeräte wie z.B. Controller von Spielekonsolen, kabellose Mäuse und Tastaturen etc. Versuche mal einen Kanalwechsel, möglicherweise hilft das.
Ich selbst habe vor wenigen Wochen ein ähnliches Problem gehabt: Seit Jahren funktionierte das WLAN, plötzlich jedoch nicht mehr. Ständige Verbindungsabbrüche. Keine anderen WLANs in Sichtweite. Kanal gewechselt, Problem behoben. Was da störte, weiß ich immer noch nicht.
Danke der schnellen Antwort. Ich sitze im selben Raum, kaum 3 Meter entfernt von der FritzBox. Verbindungsstörende Gegenstände kann ich ausschließen, da die Problematik selbst dann auftritt, wenn ich den Router in die Mitte des Raumes, und den LapTop 10cm neben dran stelle.