Wird man bei einem (E) Stilspringen schlechter bewertet, wenn man nicht in weiß startet?

8 Antworten

Weiße Reithose ist Pflicht, genauso wie ein dunkles Jacket. Kannst du aber auch in der LPO nachlesen.

Dein Pferd musst du nicht zwingend in weiß einkleiden - es sollten allerdings schon eher gedecktere Farben sein. Dunkelblau, grau, braun etc. passt da z.B. sehr gut. Knallige Farben würde ich definitiv vermeiden, das macht keinen guten Eindruck und lenkt von dir als Reiter ab.

Einflechten ist bei Pferden mit längeren Mähne auf jeden Fall sinnvoll. Wenn ich mich recht erinnere gibt es sogar Abzug wenn die Mähne (außer Stehmähnen logischerweise) nicht gezöpfelt ist.

Prinzipiell solltest du dir bewusst machen dass man sich ja auf einem Turnier präsentieren möchte. Der Richter soll dich und dein Pferd in guter Erinnerung behalten - und dazu gehört nun mal ein gepflegtes, der Situation angepasstes Erscheinungsbild und damit verbunden eben auch die übliche Turnierkleidung für Reiter und Pferd.

Also ohne weiße Reithose würde ich definitiv NICHT starten. Wie genau die Regeln sind weiß ich nicht aber ich finde außerhalb der Spring-/reiterwettbewerbe sollte man schon im richtigen Turnieroutfit starten.

Weiße Schabracke und Gamaschen sind keine Pflicht. Kann aber vorkommen, dass der eine oder andere altmodische Richter ungern irgendwelche knalligen Regenbogenfarben sieht. Würde also wenn eher schlichte Farben nehmen, wenn schon kein Weiß.

Für nicht-einflechten kann man glaube ich bis 0,2 Abzug bekommen.

Bin mir da nicht 100% sicher weil ich zumindest in Stil-Prüfungen aus Gewohnheit immer einflechte. Geht ja schnell und man ist auf der sicheren Seite.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weiße Gamaschen, Schabracken und Ohrennetze sind definitiv etwas, was die wenigsten Springreiter aufs Pferd machen. Höchstens die Turniereinsteiger, die man daran ganz gut erkennt und als solche mit diesen Dingen sofort entlarvt.

In der Dressur ist das was anderes, da gehört die weiße Schabracke definitiv zum Turnier-Outfit. Zwar heutzutage mit sehr viel Glitzer und Blingbling, aber immer noch weiß, oder Champagner-farben.

In einem Stilspringen ist das Einflechten etwas, was Du tun solltest. Einigen Richtern ist es zwar wurscht, aber es gibt eine ganze Reihe von Herrschaften, die schon darauf achten, ob das Pferd auch "ordentlich optisch hervorgebracht wurde". Zwar glaube ich nicht, dass es messbare Belege gibt, aber intuitive sicherlich schon, hält der Richter das Pferd für schlampig zurechtgemacht. Das Wohlwollen des Richters ist dann unter Umständen geringer, auch wenn er das nicht zugeben würde, würde man ihn damit konfrontieren. Und wenn Du nicht einflechten kannst, dann unterteile die Mähne gleichmäßig, so als würdest Du einflechten und setzt oben, dicht am Mähnenkamm Gummis. Danach liegt die Mähne gleichmäßig unterteilt, zwar offen, aber eben doch geregelt, am Hals an. Keine Pinselzöpfe die hochstehen! Ziel ist es ja, dass das Pferd ordentlich aussieht. Im Netz findest Du zig Tutorials zu diesem Thema.

Was Deine Bekleidung angeht, so gibt es dazu in der LPO einen eindeutigen Paragraphen, der besagt, dass dunkle Reitstiefel oder Stiefelschäfte zu Stiefeletten getragen werden müssen, eine vorschriftsmäßige Reitkappe, sowie eine helle Hose, eine Turnierbluse und ein dunkles Turnier-Jackett. Es wird keine konkrete Farbe genannt. Sowohl hell, als auch dunkel sind Auslegungsache.

Helle Hose kann durchaus weiß, hellgelb, creme, Champagner-farben, hellbeige sein. Dunkle Stiefel können alles zwischen mittelbraun, dunkelbraun, dunkelblau oder schwarz sein. Und beim Jackett begegnen einem heutzutage neben Tonnen an Strass eben nicht nur dunkelblaue oder schwarze, tannengrüne oder braune Turnierjacken, sondern alle möglichen Farben des Regenbogens - Hauptsache diese sind dunkler als die helle Hose. Geschmäcker sind da sehr sehr unterschiedlich.

Das hier sagt die FN wortwörtlich zu diesem Thema:

"Turnierkleidung

Bei Prüfungen auf Turnieren, die nach der LPO (Leistungs-Prüfungs-Ordnung) ausgeschrieben sind, gelten Vorschriften für die Bekleidung: Helle Stiefelhose, Jackett und Hemd mit Krawatte, bzw. Bluse, gegebenenfalls mit Plastron sowie dunkle Reitstiefel. Zulässig sind auch Stiefeletten und gleichfarbige, eng anliegende Glattleder-Chaps (Stiefelschäfte), sofern sie optisch einteiligen Reitstiefeln entsprechen (diese Bestimmungen gelten auch bzgl. der Stiefeletten/ Glattleder-Chaps gelten auch für den Vorbereitungsplatz)."

Trittst Du in einer WBO-Einsteiger-Prüfung an, brauchst Du kein Turnieroutfit. Doch empfehlen würde ich es Dir trotzdem. Jeder Sport hat seine Kleidung - Fußballer gehen ja auch nicht im Pyjama auf den Platz und ein Skifahrer nicht im Badeanzug.

Shiraunddati  28.05.2019, 16:20

Wir haben eine Springreiter in die immer in garuer oder weißer Schabracke reitet. Weil sie da den Namen der Steuerkanzlei ihres Vaters drauf bestickt hat. Sind also ihre Turnierscharbracken

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Sallyvita  28.05.2019, 17:08
@Shiraunddati

Sponsoren-Schabracken sind da noch ein ganz anders Thema. Davon gibt es natürlich auch einige. Doch diese Springreiter haben dann mit ziemlicher Sicherheit meist keine weiße Ohrenmütze und weiße Gamaschen. Denn für die jenigen, die jedes Wochenende oder aber sehr regelmäßig auf Turnier gehen, ist Weiß einfach zu empfindlich. So ein weißes Ohrenmützchen müsste ständig mit nach Hause zum waschen, weil es so schnell gammelig aussieht, das ist meist zu unpraktisch.

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Shiraunddati  28.05.2019, 17:41
@Sallyvita

Das stimmt, sie hat braune Ohrenmützen und gamschen und nur für bestimmte stielprüfung weiße gamacshen, aber waschen muss man ja eh. Muss ich als Dressur reiter auch und ich habe nur einen Sponsoren- Scahbracke ;-) bekomme aber vl bald eine 2.

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Die Ausrüstung ist nach LPO vorgeschrieben. Helle oder weiße Hose halt....also weiß, champagnerweiß (eierschalenfarbe nannte man das früher), auch sehr helles Beige wird grad noch so akzeptiert.

Ob du das Pferd mit "Turnierfarben" ausstattest, ist deine Sache.

E-Klasse wird auch auf Reitertagen ausgeschrieben, wo dann quasi nur die Mitglieder der geladenen Vereine teilnehmen...und da sind viele TN dabei, die sonst nie auf "Turnieren" unterwegs sind aus unterschiedlichsten Gründen.

Ein E-Springen schafft man mit jedem halbwegs rittigem Vierbeiner, ich habe sogar schon mal ein Muli (erfolgreich) teilnehmen sehen.

Einflechten ist Geschmackssache. Das Pferd kann auch Bürstenschnitt haben oder einfach nur eine sauber frisierte (handbreit verzogene) Mähne...nur eine lange wallende ungepflegt wirkende Zottelpracht gehört nicht aufs Turnier.

Ich habe auch schon Haffis mit Bauernzopf gesehen, sah stylisch und gepflegt aus und die haben sich achtbar geschlagen.

Einflechten ist keine Pflicht. Schabracke und Gamaschen sind nicht vorgeschrieben. Aber ich habe noch nie jemand auf dem Turnier ohne weiße (oder grenzwertig zumindest hellbeige) Hose reiten sehen. Ich fürchte, du würdest nicht nur schlechter bewertet, sondern gleich disqualifiziert.