Was brauche ich für ein Reiterwettbewerb?

4 Antworten

Reiterwettbewerbe gehen nach der sogenannten WBO, der Wettbewerbsordnung. Da hat der Veranstalter vorzugeben, ob Turnierkleidung gefragt ist oder nicht. Man muss heute aber damit rechnen, dass die vielen Ehrgeizigen Turnierreitereltern ihre Kinder ausstaffieren, egal, was ausgeschrieben ist und Reiterwettbewerbe sind nunmal selten für Erwachsene ausgeschrieben. Jetzt ist die Turnierkleidung ja schon auch so, dass der Richter bestmögliche Kontraste hat, um die Reiter beurteilen zu können. Wenn das nun alle anbieten und einer nicht, ist es auch irgendwie blöd. Da muss er bei dem einen Reiter viel genauer hinschauen als bei allen anderen, das wird ihn jetzt, so objektiv er auch richten mag, in der kniffligen Frage, Notenpunkt mehr oder weniger, vielleicht doch nicht positiv beeinflussen. Entsprechend würde ich auch dann versuchen, etwas ausleihen zu können, wenn es heißt, es wird keine Turnierkleidung vorgegeben. Hauptsächlich an helle Hose, helle Handschuhe, dunkles Oberteil denken. Der Rest ist dann Feinjustierung.

Bei WBO Veranstaltungen sind auf alle Fälle Minichaps erlaubt und für das Reiterbein immer besser als Gummistiefel. Lederstiefel braucht man da definitiv noch nicht.

Bandagen und Gamaschen sollten noch weitaus häufiger verboten sein. Beim Turnier will man sie nicht sehen, um die Beine des Pferdes sauber beurteilen zu können. Aber das ist ja nur Regelwerk, wohingegen die Nutzung echten gesundheitlichen Schaden anrichtet. Unter dem Zeug wird es warm. Klar. Das Pferd bewegt sich, es entsteht Wärme und die kann nicht weg vom Bein. Deshalb liegen die Sehnen so oberflächlich, dass sie gut vom "Fahrtwind" in der Bewegung gekühlt werden. Denn bleibt die Hitze dran, werden sie schon nach wenigen Minuten (man hat unter diesen Beinschützern gemessen, dass das bereits 4 min nach Anlegen beim stehenden Pferd der Fall ist) über 40 Grad warm. Da lösen sich dann aber Eiweißstoffe aus dem Sehnengewebe bereits so an, dass die Sehne quasi verklebt. Und eine verklebte Sehne ist viel, viel verletzungsanfälliger als eine nicht verklebte. Das Risiko bleibt dem Pferd nach einem einmaligen Gamaschentragen über Monate, wenn nicht sogar Jahre erhalten, das geht also nicht nach abnehmen wieder weg. Sprich: Auch übermorgen auf der Koppel passiert einem solchen Pferd viel leichter ein Sehnenschaden als einem, das nie sowas tragen musste. Deshalb haben die top Reiter auch ganz andere Gamaschenmodelle als der Durchschnittsreiter. Vielseitigkeitsgamaschen beispielsweise lenken Luftströme direkt zum Kühlen noch extra ans Bein, werden auf Kühlgel angelegt und sofort nach dem Ziel runter gerissen und die Beine gekühlt - nicht nur, um dem Kreislauf zu helfen, sondern auch, um die Wärmeeinwirkungszeit so kurz wie nur irgend möglich zu halten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Zanora  30.01.2018, 10:36

Hast Du super erklärt, 5 Daumen hoch ☺

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Girlpower005 
Fragesteller
 30.01.2018, 13:40

Danke schön

Mit den gamaschen das wusste ich gar nicht ich glaube ich mache jetzt nicht mehr so oft welche drauf 👍

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Baroque  30.01.2018, 14:18
@Girlpower005

Ob einmal oder ständig, ist eigentlich egal ... wenn, dann für immer weg lassen. Mein Pferd hatte, bevor ich ihn kaufte, ständig Probleme mit einer Sehne. Mal wieder gut, mal wieder nicht ... ich hab ihn inzwischen 9 Jahre und die Dinger weggelassen. Nach etwa einem Jahr war Ruhe. Für die restlichen 8 Jahre, die ich ihn jetzt habe.

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Also.
Das alles mit der Kleidung ist schon wichtig also Jacket und vorallem die WEIßE Reithose.
Was dein Pferd trägt ist total egal. Vielleicht kennst du Biniebo, sie ist mit ihrer Stute Holly auf ein Springtunier ganz in pink gegangen also... Ja du kannst auch in blau gehen.
Letztendlich zählen ja deine Reiterlichen Künste. Du kannst auch Chaps nehmen.
Ohne Steigbügel geht das auf dem Tunier jedoch nicht 😕

Du brauchst weder Lederstiefel noch eine neue Schabracke, aber sauber soll alles sein - gilt im übrigen für alles. Kleiderordnung erfragst du beim Veranstalter.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Laut meinem wissen braucht man ein Jacket und eine weiße Reithose. Lederreitstiefel sind nicht erforderlich, da gehen auch chaps oder Gummireitstiefel. Weiße Schabracke ist auf den Reiterwettbewerben in meiner Nähe (Niedersachsen) nicht erforderlich. Aber es sollte eine neue oder hochwertige Schabracke sein, auch wegen dem Gesamteindruck. Ohne Steigbügel leicht Traben kenne ich von keinem Reiterwettbewerb, das macht man vielleicht Mal im Training. Eins habe ich noch vergessen, wegen den Gamaschen und Bandagen, sowas ist nach meinem Wissen erlaubt, wenn es das Pferd unbedingt braucht.


Baroque  29.01.2018, 22:04

Wann braucht ein Pferd unbedingt Gamaschen und Bandagen?

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Zanora  30.01.2018, 10:35

Ja wenn's verletzt ist braucht's ne Bandage/Verband nach Ärztlicher Annweisung. Ansonsten braucht, muß und sollte man diese nicht anlegen. Sorry, ich mußte jetzt einfach meinen Senf dazu geben 😂 (ist mehr lustig gemeint) aber das ist ja normal aber jeden klar 😉

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Baroque  30.01.2018, 12:36
@Zanora

Wenn ich eine Verletzung zwingend verbinden muss, nehme ich die Wärme in Kauf, das ist dann quasi die Nebenwirkung meiner Heilmaßnahme. Aber DANN starte ich auch kein Turnier, also muss man da auch keine "Sonderfreigabe" haben.

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siljally  30.01.2018, 13:19
@Zanora

Ja alles gut, ich kenne es bloß von einer Freundin so, wenn das Pferd immer mit Gamaschen geritten wird. Darf es das in einem Reiterwettbewerb auch.

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