Windkesselfunktion?

3 Antworten

Naja, im Prinzip ist es so, dass die Aorta einen Teil des bei jeder Systole ausgeworfenen Blutvolumens "speichert" und dann während der Diastole wieder abgibt. Dass geschieht, in dem sich die Arterie in der Systole aufdehnt, ein Teil des Blutes quasi an den Seiten gehalten wird und das Blut durch die Mitte hindurch strömt. In der Diastole, zieht sich das Gefäß zusammen und gibt das gespeicherte Blut sozusagen wieder ab. Möglich ist dass, weil die großen Arterien, insbesondere die Aorta in der Media viel Muskulatur haben.

Wäre dem nicht so, so würde der Blutdruck zwischen den Systolen jedes Mal auf 0 mmHg abfallen, durch die Windkesselfunktion, gibt es einen diastolischen Blutdruck.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Die Aorta direkt hinter dem Herzen hat eine gewisse Elastizität. Wenn das Herz nun pumpt, stößt es das Blut in den Kreislauf. Der Druck, den es dabei erzeugt ist größer als die Elastizität der Aorta. Dadurch wird die Aorta ausgedehnt. Ihr Durchmesser steigt also direkt hinter dem Herzen durch den hohen Druck. Der Großteil des Blutes wird natürlich trotzdem einfach geradeaus in den Körper gepumpt und erzeugt dort den systolischen Blutdruck. Ein Teil des Blutes aber, mechanistisch gesprochen, bleibt in der ausgedehnten Aorta zurück. Wenn das Herz in der Diastole nicht mehr pumpt, sinkt der Druck im Gefäßsystem ab. Irgendwann ist die Elastizität der Aorta wieder größer als der restliche Blutdruck und die Aorta zieht sich zusammen. Dabei wird das in der erweiterten Aorta gespeicherte Blut nun doch noch in den Körper gepumpt. Diese zweite Druckwelle, wenn man es denn so nennen möchte, definiert den diastolischen Blutdruck.

Gäbe es diese Windkesselfunktion nicht, würde also nicht durch das wieder Zusammenziehen der erweiterten Aorta eine zweite Welle Blutdruck durch das Gefäßsystem gedrückt, würde der diastolische Blutdruck 0 sein, denn das Herz pumpt in der Diastole ja bekanntlich nicht. Ein bisschen kann man das erahnen bei Patienten mit schweren Gefäßerkrankungen. Ist die Aorta sehr sklerosiert und damit nicht mehr elastisch, haben die Patienten meistens einen sehr hohen systolischen Blutdruck (denn die Aorta kann sich nicht mehr ausdehnen und einen Teil des Drucks und des Blutvolumens speichern), aber eine sehr niedrigen diastolischen Blutdruck(da die Elastizität nicht mehr vorhanden ist kann sich die Aorta auch nicht mehr zusammenziehen und einen ausreichend hohen diastolischen Blutdruck erzeugen). Je größer also der Unterschied zwischen Systole und Diastole, desto mehr ist das ein Hinweis auf ein nicht elastisches Gefäßsystem.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Flüssigkeiten lassen sich nicht komprimieren.
wenn du auf ein spritze mit einem 10 m schlauch drückst , kommt die Flüssigkeit exakt so heraus wie du auf die spritze drückst

so als wenn du eine Eisenstange durch den schlauch schieben würdest.

luft kann man komprimieren. Eine Luftpumpe oder eine leere spritze etwa. Hier kannst du den Kolben weit reindrücken und vorne zuhalten. Der kolben bewegt sich rein, die eingebrachte energie wird aber (noch) nicht vorne raus gebracht. Sie wird gespeichert. Erst wenn du den Finger von der Öffnung der spritze nimmst, kommt der produzierte Druck vorne heraus.

würden im körper,starre,inflexible Leitungen sein,würde exakt in dem Moment wo das Herz auswirft, das Blut ohne Druck und Zeitverlust im gesamten system (wie eine feste starre Eisenstange) weitergegeben werden.

damit das nicht passiert dehnen sich die Gefäße ( stell es dir wie in einem Comic oder Zeichentrick film vor,wo jemand einen Tennisball durch einen Gartenschlauch pustet. )

Diese. „BEULE“ im Gefäßsystem wandert weiter und schiebt quasi den Druck vor sich her. So dass der druck zum einen zeitverzögert und mit weniger Druckspitzen wie eine n Welle durch das Gegäßsystem rollt.

Eine plötzlich geöffnete Staumauer, die eine Flutwelle vor sich herschiebt ist ein gutes Beispiel

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung