Wieviel sollte ein Trekkingbike mindestens kosten?

4 Antworten

Am Preis kann man das nur bedingt festmachen. Bedingt deshalb, weil eine gewisse Qualität und Ausstattung natürlich einen gewissen Preis zur Folge hat. Aber man kann nicht pauschal sagen: "Ab ... Euro Kaufpreis ist ein Fahrrad auf jeden Fall gut."

Wichtig bei einem Trekkingrad für den Stadtverkehr sind:

1. Gute Beleuchtung

Auf jeden Fall LED-Licht, kein Halogen. Mindestens 40 Lux, besser noch mehr, um auch wirklich was im Dunkeln zu sehen. Auf Standlicht hinten und auch vorne würde ich auch achten, um selbst besser gesehen zu werden. Und am besten mit Nabendynamo, dann funktioniert das Licht immer zuverlässig, absolut geräuschlos und ohne spürbaren Widerstand beim Treten.

2. Gute Bereifung

Gerade in der Stadt benötigt man pannensichere Reifen, da überall Splitt, Scherben und ähnliche spitze Gegenstände auf der Straße herumliegen. Einen "Pannenschutz" haben angeblich fast alle Reifen, auch die billigsten vom Baumarkt. Wirklich pannensicher sind aber nur wenige und die kosten auch etwas mehr und sind nur selten von Anfang an auf Rädern montiert. Es lohnt sich aber, darauf zu achten, bzw. das Rad darauf umzurüsten. Ich habe sehr gute Erfahrung mit dem Schwalbe Marathon Plus (unbedingt den "Plus" nehmen, nicht den normalen Marathon!) gemacht. Der ist völlig unempfindlich gegen Scherben, etc. und darf sich zu recht "unplattbar" (=Werbung des Herstellers) nennen.

3. Nabenschaltung

Ob man lieber eine Nabenschaltung oder eine Kettenschaltung bevorzugt ist Geschmacksache. Beide bieten Vor- und Nachteile. Für den Stadtverkehr würde ich aber eine Nabenschaltung wählen. Grund: man kann auch im Stand die Gänge schalten, was sich im Stadtverkehr auf jeden Fall als Vorteil erweist. Wenn man nicht gerade große Steigungen fahren muss, reicht z.B. eine Shimano 8-Gang (Nexus oder Alfine) aus. Eine Alfine 11-Gang oder sogar Rohloff 14-Gang Nabe benötigt man nur, wenn man auch längere Touren und/oder viel bergauf und bergab fahren möchte; dann gerät eine 8-Gang Nabe schnell an ihre Grenzen. Allerdings fährt man mit so einer Schaltung dann preislich in einer ganz anderen Liga, so dass hier eine Kettenschaltung unter Umständen insgesamt gesehen doch wieder die bessere Lösung wäre.

Natürlich könnte ich hier jetzt noch seitenlang über die Mindestanforderungen von Felgen, Sattel, Bremsen, etc. schreiben, aber das würde hier jeden Rahmen sprengen. Deshalb wage ich jetzt doch mal eine Preisprognose: Wenn in ein Fahrradfachgeschäft geht, auf die oben genannten Punkte achtet und so ca. ab 500 Euro einkalkuliert, bekommt man mit hoher Wahrscheinlichkeit kein schlechtes Rad. Beim Fahrrad gilt allerdings: man bezahlt eigentlich nie den Namen, sondern ein höherer Preis bedeutet immer auch höhere Qualität und/oder bessere Ausstattung und hat immer seinen Grund. Wie hoch man dann gehen will, hängt von den eigenen Bedürfnissen und nicht zuletzt auch vom Geldbeutel ab und ist nach oben fast offen. Das unten verlinkte Trekkingrad kostet z.B. 7.195 Euro - falls man nach intensivem Nachdenken zu dem Schluss gekommen ist, dass das Beste gerade gut genug für die persönlichen Ansprüche ist ;-)

http://www.idworx-bikes.de/de/bikes/opti-urban-spec/



LadyXbrost 
Beitragsersteller
 30.12.2015, 01:20

Danke für die Ausführliche Antwort.

Also 7.000 Euro aufwärts kann ich nicht mal eben aus der Portokasse bezahlen. Ich spare zur Zeit, und bin froh, wenn ich überhaupt irgendwann mal 500 Euro zusammen habe. Ich werde mich nochmal in einem Fahrradgeschäft umhören.

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Vor allem eines: JETZT ist eine gute Zeit zum Kaufen eines Rades; evtl. sind einzelne Vorjahresmodelle übrig geblieben und der Händler gibt Rabatte darauf. Ich habe so ein 900 EUR Rad für EUR 500 bekommen und bin sehr zufrieden.

Lasse alles weg, was Du nicht brauchst; und frage den Händler nach der "nicht sichtbaren" Ausstattung, d.h. die Lager in den Rädern, das Tretlager usw. Es wird gerne hinten eine hochwertige Schaltung als Blickfang angebaut und der Rest ist dann oft nur einfache Qualität. Das macht sich später negativ bemerkbar.

Wichtig (hier schon genannt): Helles LED-Licht (mindestens 40, besser 60 Lux); Sattel, Nabendynamo und vor allem. Das Rad muß passen!


LadyXbrost 
Beitragsersteller
 30.12.2015, 01:23

Danke für deine Antwort.

Ich muss erstmal sparen. Bis ich mir ein neues Fahrrad leisten kann wird unter Umständen noch ein paar Monate dauern.

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Die Geometrie bei Damenrädern ist meist noch mal verändert, indem auf einen verhältnismäßig kürzeren Oberkörper mit geringerer Oberrohrlänge (Abstand Sattelklemme-Vorbauschaft) reagiert wird.

Ansonsten findest du auch Tabellen dazu im Netz. Ausprobieren schadet aber auch nie, da jeder Mensch gern etwas anders auf dem Rad sitzt.

Es lohnt sich, auf gut konstruierte Schutzbleche zu achten, Plaste mit Edelstahlstreben über diverse Klemmen oder genietete Bleche mit dem Plaste sch.blech verbunden. Reine Metallschutzbleche Alu oder Stahl, brechen früher oder später. Nabendynamo mit LED-Beleuchtung vorn und hinten, mit Nachleuchtzeit. Wenn auch etwas schwer, so doch sehr komfortabel und ausfallsicher. Schaltgruppe, wenn Shimano, dann Deore (ohne Wortzusätze) oder besser, komplett, also Bremsen, Naben, Kurbel, Kette, Block, Schaltwerk und Umwerfer. Sattelstützen gibt es leider immer noch mit der Einschraubenlösung, d.h. eine einzige dicke (M8-er) Stahlschraube hält den Sattel und klemmt, und bricht immer noch, gern mal und ist unnötig schwer - wenn eingebaut, wechseln!. An den Kugellagern des Steuersatzes sollten Gummidchtungen notfalls noch, gutsitzende Plastedichtung vorhanden sein , ohne ist für den Dauereinsatz bei Schlechtwetter ungeeignet.

Da du bei 1,63m vermutlich auch nicht so schwer bist, kann und sollte dein Rad ebenfalls nicht zu schwer sein, bis etwa 12kg. Eine Federgabel für den reinen Stadtverkehr lohnt sich eigentlich erst bei einem Gesamtradpreis über 1400€, weil sonst die Gabel verhältnismäßig schwer, und auch nicht feinfühlig genug ist, um irgendeinen sinnvollen Effekt zu bewirken. Einen winkelverstellbaren Vorbau kann man akzeptieren, so lange man die richtige Sitzposition noch nicht gefunden hat, ansonsten gehört dann ein passender starrer rein. Reifen als Faltreifen sparen sehr leicht Gewicht (300g Paar), vor allem Gewicht, welches nicht erst anstrengend in Rotation versetzt werden muss. Spezielle (schwere) Pannenschutzreifen sind nicht notwendig, wenn man immer richtig aufpumpt.Kleinere Details für dich, es reichen Laufräder mit höchstens 32 Speichen, bei Nässe finde ich Pedale mit Alukäfig griffiger als Plaste oder gummierte Alupedale. Ab eines gewissen Alters kann man auf ergonomisch geformte Griffe achten, wobei gerade die einfachen Modelle von Ergon aber nicht Schweißresistent sind und sich gern auflösen. 

ich denke auch ab 600€ aufwärts wird dir deine örtliche Radwerkstatt gern ein teilindividualisiertes Angebot machen, vermutlich mit großvolumigen aber dünnwandigen Alurahmen.

Mindestens 650 aber ab 1000 bekommst du im Fachhandel eine super Qualität