Wieso Widerstand beim Entladen eines Kondensators?

7 Antworten

Ein Kondensator ist in der Theorie der elektrischen Netzwerke ein idealisiertes Bauteil. Würde man einen solchen geladenen Kondensator kurzschließen, würde ein unendlicher Strom fließen. Das ist aber unphysikalisch und daher auch nicht mit der Elektrodynamik vereinbar. Hier versagt die Idealisierung als diskretes Bauteil schlichwegs...ein Kondensator, egal wie er aufgebaut sein mag, hat immer auch eine parasitäre Induktivität - diese verhindert einen schlagartig Entladevorgang.

Ein Kondensator hat einen sehr geringen Innenwiderstand. Wenn man die beiden Platten ohne Lasteiderstand verbindet, also kurzschließt, kommt ein sehr hoher Strom zustande und es knallt bei großen Kondensatoren. Dies führt manchmal dazu, dass die Verbindungsstellen, zu den Platten, die in den meisten Fällen aus Alufolie bestehen, wegschmelzen und der Kondensator beschädigt wird. Es gibt auch Kurzschlussfeste Kondensatoren, die sowas aushalten. Den Entladestrom also mit einem Widerstand begrenzen. Der Ladestrom wird meistens durch den Innenwiderstand der Spannungsquelle begrenzt. Ein bisschen was können die auch vertragen. Die gehen nicht gleich kaputt.

Habe ich mal - aus Versehen - hingekriegt: ein Elko mit 1369µF/390 V.

Klang wie ein Gewehrschuß, die Gerätesicherung und die Stromkreissicherung waren gänzlich desinteressiert, der FI blieb drin, aber die Haussicherung war durch. Und das am frühen Samstagabend im Winter.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wie Nelson100 schon richtig verlinkt hat, entsteht plötzlich ein hoher Strom, der dann fließt.

Das kann zur schnellen und unkontrollierten Erwärmung des Kondensators führen. Der Elektrolyt kann sich chemisch verändern oder sogar, wenn dies oft passiert, zersetzen.
Dann entstehen Gase, der Kondensator kann aufquellen und die elektr. Werte ändern sich. Letztendlich zerstört das den Kondensator dahingehend, das er seine Kapazität verliert und unbrauchbar werden kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung