Wieso werden kaum Light Novels nach Deutschland publiziert?

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Wir haben in Deutschland zwar einen großen, aber zu einseitigen literarischen Konsens. Die Light Novel als eigenständiges Sub-Medium der Literatur ist hierzulande kaum bekannt und was der deutsche Bauer nicht kennt, das liest er nicht.

Grundsätzlich muss man aber ehrlich sagen, dass Light Novels vom schreiberischen Anspruch ein Pendant zum Groschenroman darstellen, allerdings hierzulande anhand der wenigen Beispiele die erschienen sind mindestens 4 mal so teuer verkauft werden, wie das aktuellste Heft von John Sinclair oder Perry Rhodan. Für die Zielgruppe ist es ergo zu teuer und für diejenigen mit Geld ist es zu schwach im Schreibstil.

Es müsste sich eine feste Gemeinschaft von Lesern finden, die auch wertschätzt, was da verlegt wird.


Cuddles1989  20.02.2023, 22:17

Nun mal 5 Jahr später, möchte ich mich auf diese aussage noch mal beziehen:
"Grundsätzlich muss man aber ehrlich sagen, dass Light Novels vom schreiberischen Anspruch ein Pendant zum Groschenroman darstellen"
Mittlerweile gibt es schon einige der Light Novel auch im DE Sprachraum. Meinermeinung nach viel zu wenig auswahl, aber es gibt sie.
Meine ganz persönliche Meinung dazu ist, das diese nicht mit Groschenromanen gleich zu setzen sind. Die meisten meiner Exemplare sind zwischen 300 und 550 Seiten stark, ilustriert und verdammt gut geschriebn. Sie partou als Groschenromane abzutun ist sehr abwertig. Ich kann natürlich nicht sagen welche Novels Sie gelesen haben, aber ich finde das es genug Romane dieser form gibt die Storyinhaltlich gut mit Tolkien mithalten können. Außerdem ist hierzulande eine Trillogie oder Quatrollogie (keine ahnung wie man das jetzt schreibt, man möge es mit nachsehen) meistens das höchste der gefühle. Schauen wir uns den Storyumfang aber mal von: Re:Zero (31 Bände leider 0 auf DE) Meine Wiedergeburt als Schleim (23 Bände wovon ich 14 Bände besitze und ausgelesenhabe ) eine Lange Story vorweisen können. Meine abende bestehen teils daraus das ich bis 02:00 noch am lesen bin weil ich das Buch nicht weglegen kann, weil die Story mich dermaßen fesselt. Ich weis nicht ob man das noch mit Groschenromanen gleichsetzen kann. Zumal was das Publizieren dadurch einfacher macht, das es von vielen bereits endlose englische Vorlagen gibt. Mittlerweile sind Light Novels auch unter Anime Fans und Manga Fans kein unbeschriebenes Blatt. Ich denke eher das heutzutage das Problem eher bei den Lizenzen liegt und nicht an der Bekanntheit.

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Flimmervielfalt  20.02.2023, 23:53
@Cuddles1989

Tatsächlich ist eine der Qualitäten des Groschenromans, dass er kurzweilig ist und der Leser ihn schwer zur Seite legen kann; so auch die Light Novel. Ist doch schön, wenn Du daran Spaß hast. Der Groschenroman-Vergleich war weder vor fünf Jahren noch heute meinerseits abwertend, sondern klassifizierend gemeint. Rein sprachlich, inhaltlich, wie strukturell empfinde ich Light Novels immer noch genauso trivial.

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Du meinst japanische Romane? Englische Romane und andere lassen sich leichter übersetzen und werden wohl auch öfter nachgefragt, daher geben sie mehr Gewinn.
Anscheinend sind Leser von "Light Novels" hauptsächlich "Mangaleser" aber doch eher Wenige, da die meisten natürlich lieber Comics/"Manga" lesen.

Die Romanleser dagegen sehen weniger Gründe, japanische Romane zu lesen, zumal sie wegen dem höheren Übersetzungsaufwand etwas teurer sind. Normale Romane scheinen noch eine einigermaßen hohe Nachfrage zu haben, aber die sogenannten "Light Novels" werden von "Manga"-Verlägen produziert und für "Manga"-Fans ausgelegt, da haben die Romanleser kaum Interesse daran bzw. sie wissen nichts davon.
Dabei könnte ich mir durchaus vorstellen, dass "Light Novels" auch Leser ansprechen könnten, die Comics nicht so mögen.
(Ich habe aber selbst noch keinen gelesen, daher kann ich das eigentlich nicht beurteilen)

"Lizenzierte englische oder deutsche Übersetzungen von Light Novels gibt es nur vergleichsweise wenige, da die Nachfrage zu gering ist und der Aufwand für die Übersetzung wesentlich höher ist als für Mangas."

https://de.wikipedia.org/wiki/Light_Novel

Direkt zweiter Abschnitt. :^)


Nychthemeron 
Fragesteller
 16.05.2017, 23:33

Bruh, mit Wikipedia kommen ist jetzt lame. Mir ist durchaus sowas bewusst - siehe Beitrag. Dennoch gibt es mit Sicherheit mehr Gründe dafür. ;)

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xkrzy  16.05.2017, 23:36
@Nychthemeron

Mhhh... ich denke eher nicht. :^)

Ich denke, weder das Personal, noch die Kosten oder sonst was sollten ein Problem darstellen. Das können die sich bestimmt locker leisten. Das Problem ist halt eher (wie bereits in meinem Beitrag erwähnt), dass sich der Aufwand, verglichen mit dem Erlös, nicht rentiert. Mal abgesehen davon, dass es deutlich weniger Nachfrage gibt.

Also wofür es überhaupt erst machen, wenn es viel weniger Leute wollen und es um einiges mehr Arbeit ist? 

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