Wieso sind sich Sozialisten und Faschisten so ähnlich?
Beide Seiten sprechen die ganze Zeit davon wie perfekt sie seien. Doch beide haben doch das selbe Ziel: "Vereinigung" (klingt jetzt toll, aber ist es eigentlich nicht)
Sozialisten wollen die Gesellschaft einheitlich machen, damit wir alle gleich sind und wir alle miteinander leben können. (Socialism/communism = Society/Community)
Diese Vereinigung wär ja schön und gut, aber wir sind nunmal nicht alle gleich. Gleichzeitig soll jeder sich selbst sein, und alle akzeptieren, aber gleichzeitig soll niemand diskriminiert werden?? Aber ein strenger Moslem, der sich selbst ist, wird niemals einen Schwulen, der sich selbst ist, akzeptieren. Es widerspricht sich. Dafür müssen also alle gleich werden, damit eine funktionierende Gesellschaft entsteht.
Auf der anderen Seite die Faschisten, die das Volk vereinigen wollen. Alle die nicht reinpassen sind niederer und werden vertrieben. Nur wer passt, darf sein wie er ist. Jeder hat seine Rolle zu spielen.
Beide hassen sich wie die Pest, aber irgendwie sind beide sich so ähnlich. Beide Regierungen enden in einer Gesellschaft, wo jeder gleich ist, wo jeder eine Biene im Bienenstock ist (Egal ob es beim Sozialismus keine Bienenkönigin gibt).
Ist Ungleichheit nicht notwendig, damit wir Menschen überhaupt Ziele im Leben haben? Wäre eine perfekte Welt, nicht eine Welt mit Ungleichheit, allerdings mit möglichst kleiner, so dass man durch harte Arbeit alles erreichen kann?
3 Antworten
Ganz so einfach ist es nicht.
"Sozialismus" ist ein relativ weiter Begriff, der viele verschiedene Politikformen umfasst. Was du eigentlich meinst, sind extremistische Unterformen des Sozialismus wie zum Beispiel der Stalinismus.
Extremistische Formen des Sozialismus und der Faschismus (auch hier gibt es Unterformen) sind deswegen so ähnlich, weil bei beiden Systemen mehr Menschen zu Schaden kommen als dadurch geholfen wird. Eigentlich streben beide Konzepte den Wohlstand für bestimmte Menschengruppen an, aber eben auf Kosten von vielen anderen Menschen und meistens sind diese Systeme sehr instabil.
Wenn Sozialismus hingegen ehrlich und korrekt durchgeführt werden würde (was praktisch nie der Fall ist), dann könnten alle Menschen in dem Land tatsächlich von gleichberechtigender und gleichstellender Politik, wie in der Grundüberlegung der Kommunismus profitieren.
Aber es kommt eben auch immer darauf an, von wem der Staat regiert wird und wie die jeweilige Politikform von den Regierenden aufgefasst wird. Bisher sind sozialistische Konzepte wie der Kommunismus eigentlich immer falsch umgesetzt worden, obwohl das ursprüngliche Prinzip gut und wünschenswert wäre.
Nein, es müssten nicht alle gleich (identisch) sein. Die Menschen könnten immer noch verschiedene Interessen, Meinungen, Überzeugungen usw. haben. Aber es wären alle politisch und wirtschaftlich gleichgestellt. Klar gibt es immer egoistische Menschen, aber politische und wirtschaftliche Gleichheit ist kein Ausschlusskriterium für die Festlegung von Grenzen (Rechtsstaat) oder Konsequenzen (Strafverfolgung).
Kapitalisten und Sozialisten widersprechen sich aber, sie können also nicht nebeneinander leben. Als Kapitalist wirst du demnach ausgegrenzt. Wenn du als Schwuler machen willst was du willst, wirst damit die Überzeugung des Moslem verletzen, was in einer sozialistischen Gesellschaft nicht passieren darf.
Kapitalisten und Sozialisten widersprechen sich aber
Das kann man nicht verallgemeinernd sagen. Im Kapitalismus wurden zum Beispiel manche Aspekte des Sozialismus aufgegriffen und andere nicht.
Als Kapitalist wirst du demnach ausgegrenzt. Wenn du als Schwuler machen willst was du willst, wirst damit die Überzeugung des Moslem verletzen, was in einer sozialistischen Gesellschaft nicht passieren darf.
Da die globalisierte Welt auf dem Kapitalismus basiert, können wir eher das Gegenteil beobachten. Richtig umgesetzter Sozialismus, würde die Meinung beider Seiten zulassen, aber nicht automatisch umsetzen. Sozialismus heißt nicht automatisch Demokratie, schließt se aber auch nicht vollständig aus. Es kommt unter anderem darauf an, um welche Aspekte es geht. Das Ganze ist ein sehr komplexes Thema.
Es scheint, als hättest du sowohl Sozialismus als auch Faschismus missverstanden.
Wenn im Sozialismus von Gleichheit die Rede ist, ist das eben nicht eine Verneinung der Individualität, sondern bedeutet den gleichberechtigten Zugang zu Produktionsmitteln und Konsumgütern. Der Sozialismus erkennt Unterschiede zwischen Menschen z.B. in Bezug auf die körperliche Leistungsfähigkeit explizit an, macht davon aber keine unterschiedliche Versorgung abhängig. Das wird z.B. im Motto "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" ausgedrückt.
Der Faschismus, inklusive seiner deutschen Spielart, des Nationalsozialismus, ist hingegen gerade eine Ideologie der Ungleichheit. Faschisten wünschen sich vielleicht ein biologisch homogenes Staatsvolk, sie propagieren aber eben auch die wirtschaftlichen und politischen Hierarchien und Ungleichheiten innerhalb der Nation. Nazis und Faschisten wollten nicht die Klassenunterschiede, sondern den Klassenkampf abschaffen, um eine klassenübergreifende "Volksgemeinschaft" zu schaffen, in der die Arbeiter mit ihrer unterlegenen Stellung zufrieden wären und die Position der wirtschaftlichen und politischen Eliten unangetastet bleibt.
Daraus ergibt sich dann der Konflikt mit der sozialistischen Arbeiterbewegung, die ja die Klassenherrschaft abschaffen will. Kommunisten, Sozialisten und Gewerkschafter waren die größte politische Bedrohung für die Ziele der Faschisten und wurden als erstes zu zehntausenden verhaftet, gefoltert und umgebracht, bevor man dann zu rassistisch motivierten Morden überging.
Und genau aus diesem Grund gibt es auch starke Anknüpfungspunkte zwischen Liberalen und Faschisten: beide wollen die gesellschaftliche Ungleichheit der Klassengesellschaft gegen den Sozialismus absichern, nur benutzen sie dazu unterschiedliche Mittel. Liberale befürworteten vielerorts grausame Diktaturen, wenn das die Machtergreifung von Sozialisten und Kommunisten verhindern konnte.
Auch im Nationalsozialismus fügten sich ehemals liberale und konservative Politiker größtenteils leicht in die faschistische Diktatur ein und in der BRD wurden FDP und Union die neue politische Heimat zahlreicher Altnazis. Nachdem die faschistischen Verbrechen öffentlich bekannt wurden, kamen dann Hufeisen- und Totalitarismustheorien auf, die kapitalistische Ideologien der "Mitte" von ihrer Verantwortung freisprachen und stattdessen die Gegner und Opfer der Faschisten mit ihnen auf eine Stufe stellten.
Es hieß ja nicht umsonst National-Sozialisten. Der Grundgedanke, dass alle Menschen völlig gleich sind, ist falsch. Vielfalt ist auch wichtig, jeder hat Stärken und Schwächen. Alles gleich machen ist Diktatur. Sobald man z.B. die Medien gleichschaltet oder mit zu starker Umverteilung anfängt und die Freiheiten einschränkt, werden Leistungsträger und Künstler und Intellektuelle angeschreckt sein. Jeder der andere aufgrund ihrer Einstellung verfolgt und sanktioniert, ist ein Unterdrücker. nenn es wie du willst, ein Faschist, ein Kommunist, ein Sozialist, ein Missionar, ein Islamist.
Dafür müssten doch aber alle gleich sein. Es wird immer egoistische Menschen geben, die mehr wollen. Also müsste man diese unterdrücken, was schon wieder zu Unzufriedenheit führt