Wieso sagt man Hals und Beinbruch?

5 Antworten

Die Redewendung Hals- und Beinbruch stellt eine Verballhornung eines ursprünglich jiddischen Ausdrucks dar und bedeutet eigentlich Viel Glück als Wunsch an jemanden, dem eine Prüfung oder eine nicht leicht zu bewältigende Aufgabe bevorsteht.

Die jiddische
Form „hatslokhe u brokhe“ des als Glück- und Segenswunsch (besonders
bei Geschäftsabschlüssen) benutzten Ausdrucks mit der Bedeutung „Erfolg
(Glück) und Segen“ leitet sich von „hazlacha uwracha“ (IPA: [hatsla'xa uvra'xa], hebräisch הצלחה וברכה) aus dem Hebräischen ab – von lehazliach (IPA: [lehats'liax]) = „gelingen lassen“ und lewarech (IPA: [leva'rex]) = „segnen“. Möglicherweise wurden diese Worte von deutschsprachigen Zuhörern als Hals- und Beinbruch verstanden.[1][2]

Eine andere Erklärung könnte auf eine Vorstellung zurückgeführt werden, nach der die Schicksalsmächte gute Wünsche mit Vorliebe ins Gegenteil verkehren. Man kehrt also bereits die eigene Wunschäußerung um, um das Schicksal auszutricksen.[3]

Die englische Redewendung „break a leg“ stammt möglicherweise aus der
Übersetzung des deutschen „Hals- und Beinbruch“. Im Deutschen dürfte es
sich bei den gleichbedeutenden Jargonausdrücken „Holm- und Rippenbruch“ (Luftfahrt) sowie „Kopf- und Bauchschuss“ (Militär) und „Mast- und Schotbruch“ (Schifffahrt) um Parallelbildungen oder Verballhornungen zweiter Ordnung handeln.[4]

Die italienische Entsprechung des Ausdrucks lautet "in bocca al lupo". Auf rätoromanisch lautet die Redewendung, semantisch gleich dem Italienischen, in bocca d'luf. Im Russischen sagt man ni pucha, ni pera (ни пуха, ни пера) - weder Daunen, noch Federn. All diese Redewendungen beziehen sich auf die Jagd.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hals-_und_Beinbruch

Hals- und Beinbruch ...ist nicht die Grußformel der Orthopäden - eigentlich meint dieser Wunsch sogar genau das Gegenteil dessen, was gesagt wird. Das geht auf die Angst der Menschen zurück, die glaubten, daß Dämonen und Hexen, die etwas Positives hören, dies unter allen Umständen zu verhindern suchten. Da man aber diese bösen Geister für eher töricht hielt, die sich leicht täuschen ließen, sagte man einfach das Gegenteil dessen, was man meinte.
Andere verorten diesen Spruch im hebräischen Original »hazlacha uwracha«. Dieses »Glück und Segen« wurde von den Juden nach erfolgreichen Geschäftsabschlüssen gewünscht. Im Jiddischen wurde daraus später dann »hazlache un brache« - möglicherweise hat man in Deutschland diesen Ausdruck falsch verstanden und daraus den »Hals- und Beinbruch« gedichtet. Und so wünscht man sich denn noch bis heute redensartlich Knochenbrüche, wo man doch eigentlich Glück meint.

http://etymologie.tantalosz.de/h.php

Klingt seltsam, ist aber eine Ironisierung des Genmeinten:

Ironie = eine absichtliche, aber transparente "Lüge" der man deutlich anmerkt, dass ihr Gegenteil gemeint war.