Wieso sagt man die goldene Mitte?

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Weil es Gegensätze gibt, die einander ergänzen sollen, doch nie im Gleichgewicht sind, weil es deshalb auch Extreme gibt. Irgendein Zuviel ergibt immer auch ein Zuwenig von anderem. Die Ausgewogenheit, die man erreichen will, ist ein (eigentlich unerreichtes)Ideal und wird "goldene Mitte" genannt

Woher es stammt, kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir lediglich meine Sichtweise darlegen. Gold wird ja mit Reichtum assoziiert. Wenn du also die Mitte findest, bist du reich. Die Mitte finden bedeutet letztendlich, in keinem Extrem verhaftet zu sein, sondern Ein-verstanden sein, mit dem was ist. Beispiel: Gerechtigkeit. Ansich ja etwas Positives. Bist du allerdings ein Gerechtigkeitsfanatiker, wird dir überall Ungerechtigkeit entgegenschlagen, da genau das, was du von dir weist, dir hinterher läuft. Das andere Ende der Leine ist die Ungerechtigkeit. Bist du ein ungerechter Mensch, wirst du in permanentem Konflikt mit anderen sein, die Gerechtigkeit von dir fordern. Hast du die "goldene Mitte" gefunden, das heißt, du schlägst dich weder auf die eine, noch auf die andere Seite, wird dies ein Thema sein, das dich nicht mehr tangiert, dich nicht mehr aus deiner Mitte bringt, du in Frieden und Gelassenheit betrachten kannst!

Ist das selbe wie bei goldrichtig, Goldener Schnitt, Goldhändchen, Goldstimme, goldiges Wesen, u.s.w. - Alle diese Wendungen kommen von daher, dass Gold als etwas sehr wertvollles und vor allem auch sehr besonderes gilt. Daher wird es in diversen Zusammensetzungen bzw. wie in deinem Beispiel Beifügungen gerne als ultimative Steigerung eingesetzt. Es kann ja nichts mehr in der Mitte sein als die Mitte, doch die goldene Mitte signalisiert, dass sie nicht einfach so leicht zu erreichen ist, sondern etwas Besonderes. Der Einsatz des "Goldwortes" in dieser Wendung ist also nichts anderes als eine Betonung der Besonderheit.

Die "goldene" Mitte stammt aus dem Lateinischen. Sie wurde als "aurea mediocritas" bezeichnet, "aurea" heißt "golden", daher die Übernahme ;-)

Das Sprichwort kommt von Aristoteles, bzw wurde von ihm abgeleitet. Laut seiner Tugendtheorie, soll man sich in der Mitte zwischen den Extremen aufhalten um "glücklich" zu sein.

z.B: Extrem Mangel: Feigheit Tugend: Mut Extrem Übermaß: Übermut