Wieso kommen tiefe Töne weiter als hohe Töne?

3 Antworten

Bei der Schallausbreitung spielt die Wellenlänge eine wichtige Rolle. Hohe Frequenzen haben Wellenlängen im Bereich unter einem Meter.

Das heißt, dass sie an natürlichen Hindernissen wie Bäumen oder auch Häusern gestreut und reflektiert werden. Die tiefen Frequenzen sind mehrere Meter lang, für sie sind diese Hindernisse nicht relevant. Daher kommt in einiger Entfernung nur noch der tiefere Anteil des Schlls durch.

Auch Resonanz kann eine Rolle spielen. Wenn dein Nachbar in der Wohnung nebenan die Musik aufdreht hörst du nur die Bässe. Die hohen Frequenzen werden an der Wand reflektiert, aber die tiefen bringen die Wand zum mitschwingen und so breiten sie sich im ganzen Haus aus.

Gut beobachtet, ja, hohe Töne sind energiereicher, daher werden sie auch leichter gestreut. Dasselbe Phänomen gibt es auch bei elektromagnetischen Wellen: die Sonne erscheint abends rot (die Strahlen gehen einen längeren Weg durch die Atmosphäre als mittags).

Die (langwelligen und energiearmen) roten Wellen kommen besser "geradlinig" durch als die (kurzwelligen und energiereichen) blauen Wellen.

Diese Streuung der blauen Wellen sieht man ebenfalls: der Himmel (nicht in Richtung der Sonne gesehen) erscheint blau. Rayleigh-Streuung.

Die Dämpfung der Töne nimmt ab, umso tiefer die Frequenz ist.