Wieso ist eine Auslichtung eines Waldes positiv für das Wachstum der Pilze?

3 Antworten

Hallo, das ist es eigentlich nicht. Es gibt so viele Pilzarten, die alle unterschiedliche Ansprüche haben, so dass man das nicht pauschalisieren kann. Nehmen wir an, in einem Kiefern-Birken-Mischwald werden alle Birken gefällt. Somit ist die Lebensgrundlage eines jeden Mykorrhizapilzes, der mit den Birken in Symbiose stand, zerstört. Handelt es sich um nur eine Baumart, kommt es auf das Alter der Bäume an und auch da, wie viele einzelne Bäume mit einem Pilz eine Symbiose eingingen.

Bleibt das Totholz im Wald, profitieren ganz klar saprophytisch lebende Pilze davon, in dem sie das Totholz besiedeln. Im Fall der Birken wäre das z. B. der Birkenporling, der sich nun über die gefällten Birken hermachen kann. Verjüngt man den Wald, verschwinden aber auch Schwächeparasiten wie der Austernseitling, der bei jungen und gesunden Bäumen keine Chance hat.

Um die Frage zu klären, müssen also mehr Fakten auf den Tisch. Ist es ein Mischwald? Welche Arten sind vorhanden? Und über welche Pilze reden wir eigentlich? Dass das Auslichten eines Waldes für mehr Pilzwachstum und Artenvielfalt gesorgt hat, konnte ich bisher jedenfalls noch nicht beobachten.

Woher ich das weiß:Hobby – Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft f. Mykologie
Silo123  22.05.2023, 19:10
Dass das Auslichten eines Waldes für mehr Pilzwachstum und Artenvielfalt gesorgt hat, konnte ich bisher jedenfalls noch nicht beobachten.

Ich ebenfalls nicht, eher sogar das Gegenteil, besondern durch die Komprimierung des Bodens bei der Holzernte, Da verschwanden gerne mal Arten, die genau da wuchsen, wo die Fahrzeuge langfuhren.

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Hallo,

Mann kann zB beobachten, dass die Rohhumusschicht, die sich unter Nadelreinbeständen ansammelt, besser abgebaut wird, wenn mehr Licht, Wärme und direkter Regenfall den Waldboden erreichen. Und dieser Abbau geschieht ja zum großen Teil durch Pilze. Durch eine Durchforstung werden also Bedingungen geschaffen, die den Pilzen grundsätzlich guttun.

Andererseits beobachte ich auch immer, dass bekannte Speisepilzvorkommen direkt nach einer Durchforstung ausbleiben. Wenn sich die Bedingungen ändern, mit denen eine bestimmte Art zurechtkam, dann sind die neuen Bedingungen für genau diese Art nicht unbedingt besser. Es sind dann wohl andere Pilzarten, die davon profitieren.

Das stimmt leider nur für sehr wenige Pilze.

Pilze und Bäume bilden eine Gemeinschaft und sind auf einander angewiesen. Fehlen die Bäume verschwinden auch die Pilze.

Wir werden uns wohl in der Zukunft auf eine andere und deutlich ausgedünnte Pilzflora einstellen müssen. Viele beliebte Speisepilze die vor allem in Fichtenwäldern wachsen, werden zu Seltenheiten. Des weiteren werden die Pilze in Folge der immer trockner werdenden Sommer immer seltener Fruchtkörper bilden können.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobby und Ausbildung brachten mir Erfahrung in dem Bereich.