Wieso ist die Kirche so gespalten?
Hey,
Ich (20) habe in letzter Zeit sehr viel erleben müssen, was die Spaltung in der Kirche angeht. Es kommt sowohl von christlich katholisch, als auch christlich evangelisch/ frei kirchlich usw.
Aufgewachsen bin ich als gläubige katholische Christin und ich versuche die Bibel zu lesen und hin und wieder schaffe ich es auch mal in die Messe.
Ich hatte "Konversation" mit einem christlichen ev. Prediger. Er habe gemeint, dass die Katholiken die Bibel nicht dementsprechend auslegen, weil sie bei der Messe nicht, das lehren bzw. praktizieren, was Jesus im Evangelium nach Markus 16 gepredigt hat- im Sinne von den Heilungsgebete, Austreibung von bösen Geistern usw... Und das im Epheserbrief 6: 18 steht für die Heiligen zu beten und nicht mit den Heiligen usw. da, die Menschen die wir als Heilige gesprochen haben eigentlich alle tot sind.
Ich in gegen habe dann gemeint, dass es diese "speziellen" Gebete doch gibt. Auch wenn nicht jeder die "Salbung" bekommt, sich der Heilige Geist manifestiert und überall jetzt Heilungsgebete gesprochen werden und viel-ich sage jetzt einmal "spektakuläres"- im Gottesdienst passiert. Und bezüglich der "Heiligen" habe ich Johannes 11:25 zitiert und dass Gott ein Gott der Lebendigen ist und nicht der Toten. Sowie habe gesagt, dass wenn unser Leib tot ist, lebt unsere Seele und unser Geist weiter. Auch wenn diese "Person" mit dem Körper tot ist, glaube ich sehr wohl, dass die Heiligen die sowohl hier auf Erden, als auch im Himmel sind.
Natürlich betrifft diese Spaltung auch andere Themen, aber ich habe versucht mich kurz zu halten und weil es vor kurzem war.
Jedoch ist dann daraus eine größere Diskussion entstanden, obwohl es eigentlich der Plan war über Jesus zu reden, zu beten und Heilung zu erfahren. Und meine Familie gibt mir die Schuld, dass es so ausgeartet ist und wirft mir aggressives Verhalten vor, weil ich meinen Standpunkt mit der Bibel verteidigen wollte.
Leider geht es auch an meine christlich kath. Brüder und Schwestern, die leider auf den sozialen Medien viele Missverständnisse über die evangelischen Christen teilen. (vor allem in den USA, ist es stark verbreitet- kommt mir so vor)
Und ich frage mich deshalb, warum diese Spaltung ist, warum man nicht einfach auf den Gott sieht der uns vereint? Warum muss man diese Unterschiede machen? Ich bin sehr traurig darüber und ich habe das Gefühl, dass ich nichts mehr mit dem Christentum/ Christenheit zu tun haben möchte- Bin ich deshalb eine schlechte Christin, wenn ich mir sage, dass ich mich von der Kirche (für eine Zeit) distanzieren möchte, sowohl kath. als auch evang.? Und versuche meinen eigenen Weg zu finden?
Ich bitte um ein paar Ratschläge.
LG
2 Antworten
Was man hier mit beachten muss, ist, dass Gott unser menschliches Verstehen immer übertrifft: Wir können ihn nie komplett verstehen, daher gibt es auch verschiedene Interpretationen von dem, was wir über ihn wissen. Das ist der Hauptgrund für die Spaltung.
Allerdings sehe ich keinen Grund, warum man sich daher von der Kirche distanzieren sollte. Dass Menschen in Institutionen verschiedener Meinung sind, war schon immer und auch in nicht religiösen Bereichen wie Politik oder Wirtschaft so.
Ich verstehe, dass dich die Reaktion deiner Familie etwas aus der Bahn geworfen hat (falls das überhaupt ein richtiger Ausdruck ist), aber basierend auf dem, was du über die Diskussion geschrieben hast, sehe ich nichts, wo du irgendetwas wirklich falsch gemacht hast (außer du hast in der Diskussion überreagiert, aber das passiert den meisten).
Am besten, du versuchst erst einmal, dich (vorerst) etwas mehr aus Diskussionen rauszuhalten und dich für eine ähnliche Situation zu wappnen, indem du dich (sofern du willst und Kraft dazu hast) mit Argumenten von beiden Seiten beschäftigst. Eine spezielle Quelle, auf die ich gerne zurückgreife und die meiner Einschätzung nach wenige bis keine Falschinformationen über die evangelische Kirche verbreitet, ist der amerikanische YTer "How to be Christian". Aber all das ist wie gesagt optional.
Ansonsten hoffe ich, dass du diese Situation gut lösen kannst und wünsche dir einen schönen "Christi Himmelfahrt".
Es gehört wohl zum täglichen Brot der neuen Gemeinschaften, die katholische Kirche schlecht zu reden, um ihre eigene Existenzberechtigung zu sichern.
Begründet wird es oft mit "die Bibel". Das Christentum ist jedoch keine Buchreligion. Christen glauben aber nicht an die Bibel, sondern sie glauben an Jesus Christus. Die Bibel kam erst später. Sie ist ein wichtiges Dokument, aber sie bedarf keiner Verklärung. Denn sie ist nicht vom Himmel gefallen. Sie wurde auch nicht - wie der Koran - von Gott Wort für Wort diktiert. Sondern sie wurde von Christen der ersten Jahrhunderte verfasst.
Den Verfassern nun vorzuwerfen, sie würden sich nicht an das halten, was sie selber geschrieben haben, ist ebenso absurd wie unnötig.
Denen, die der Bibel mehr Wert beimessen als ihr zukommt, würde ich empfehlen, zwei Sätze zu verinnerlichen: "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe", und "Alle sollen eins sein."