Wieso hat die Bundeswehr so wenig Soldaten?

10 Antworten

Hallo da draußen, ich habe in der NVA gedient, mein Cousin in der Bundeswehr. Beide Wehrpflichtig, die ihren Teil Deutschlands verteidigen sollten, so der offizielle Auftrag. Im Ernstfall wäre damals Deutschland das Schlachtfeld USA - Sowjetunion geworden. Nach der Wiedervereinigung und dem Abzug der Besatzungsmacht im Ostteil war für die Bundeswehr der eigentliche Feind weg. Unsere Nachbarn hatten kein Interesse daran, uns anzugreifen. Da konnte man ja auch das sinnlose Geld für eine aufgeblähte Armee sparen. Das passte natürlich nicht Jedem und dass der Feind immer noch der Russe ist, hat sich hartnäckig gehalten. Die Feindschaft wurde schön am köcheln gehalten und das Schlachtfeld hat sich nach Osten verlagert. Schade, dass Putin die Provokationen nicht mehr ausgehalten hat und das Schlachtfeld Ukraine als erster angegriffen hat. Ich hoffe nur, dass sich die Bundeswehr nicht zur Schlachtbank führen lässt. Laut Grundgesetz ist sie nur zur Landesverteidigung da. Es gibt einen Ausspruch von Nikita Chruschtschow, General im 2.WK und sowjetischer Staatschef (1894-1971) : "Im nächsten Krieg werden die Überlebenden die Toten beneiden." Versuchen wir es am Besten gar nicht. Regeln wir es mit Diplomatie!!!!

Von Experte wiki01 bestätigt

Was soll diese Frage wieder?

Guckt man sich andere Länder an sind wir quasi ziemlich "schutzlos

Im Kalten Krieg betrug die Personalstärke der Bundeswehr zeitweise über 500000 Soldaten, die Strategie war auf die Landesverteidigung ausgerichtet. Nach dem Ende des KK änderte sich die Ausrichtung der Bundeswehr, ein stehendes Heer dieser Größenordnung war schlichtweg nicht mehr notwendig.

Gemäß der zitierten Ausrichtung ist die Stärke der Bundeswehr, bezüglich des Personals, ausreichend, zusätzlich zu den Soldaten/innen im Dienst können in etwa noch eine Million Reservisten herangezogen werden.

Natürlich fehlt der Bundeswehr, wie auch anderen Unternehmen, Fachpersonal. Dieses zu rekrutieren gestaltet sich schwierig, hier ist die Bundeswehr gefordert.

Da hier wieder mal z.T. der angeblich desolate Zustand angeprangert wurde; die Bundeswehr ist besser als ihr Ruf.


Yannick1410  25.08.2021, 18:30

So viele Reservisten haben wir nicht.

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ponter  25.08.2021, 19:09
@Yannick1410

Stimmt. Genaugenommen sind es noch mehr. Gerechnet ab dem 18. bis zum vollendeten 65. Lebensjahr an männlichen Bürgern, die dem Militär zur Verfügung stünden, kommen deutlich mehr zusammen.

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Yannick1410  25.08.2021, 19:12
@ponter

Ja, aber das wären Bürger die im Kriegsfall eingezogen werden. Ausgebildete Reserve Soldaten haben wir ca. 80.000

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ponter  25.08.2021, 19:21
@Yannick1410

Ausgebildete Reservisten sind es immer noch deutlich mehr. Jeder der in den vergangenen Jahrzehnten eine militärische Ausbildung absolviert hat und unterhalb der Altersgrenze ist, ist weiterhin als Reservist zu bezeichnen. Ein Reservist muss nicht aktiv sein.

Weiterhin könnten männliche Staatsbürger eingezogen werden, die bislang nicht ausgebildet wurden.

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Yannick1410  25.08.2021, 19:23
@ponter

Nein Reservisten sind nicht aktiv, das sagt bereits der Name. Aber diese 80.000 sind die, die zuerst eingezogenen werden. Das steht auch so auf der offiziellen Website der Bundeswehr.

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ponter  25.08.2021, 19:33
@Yannick1410

Warum möchtest du unbedingt Recht behalten?

Ich habe bis vor 16 Monsten aktiv und freiwillig an Übungen teilgenommen, bin seit über 15 Jahren raus aus dem aktiven Dienst.

Im vergangenen Jahr zog ich meine Aktivitäten zurück, könnte jedoch jederzeit wieder in die aktive Reserve zurückkehren, vorausgesetzt ich erfülle die notwendigen Voraussetzungen.

Gilt für jeden unter gewissen Gesichtspunkten, auch für dich, der du deinen Militärdienst geleistest hast.

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Ich empfinde 184.000 Soldaten etwas zu wenig im Verhältnis zur Bevölkerungszahl und dem Wiederveinigten Deutschland mit grösserer Landfläche und Küstenlinie.

Die DDR hatte knapp unter 180.000 Soldaten ...

Weit mehr Soldaten wird man auch Freiwillig nicht mehr bekommen. Der Schritt über 200.000 Soldaten, wie geplant, wird schwerlich erreicht werden.

Deutschlands Politik hat seit 20 Jahren in zunehmendem Masse, in übertriebenster Form, die Truppenstärke massib abgebaut. Im Jahre 2000 gab es ca 318.000 Soldaten, bis 2015 gab es 177.000 Soldaten minus 20.000 unbesetzte Stellen.

Seit ca 2015, wächst die Truppenstärke. Geplanter Aufwuchs aktuell: 203.000 Soldaten. Im Aktuellem CDU Wahlprogramm spricht man von 18.000 weiteren Soldaten.

Dauernt faselt die Politik das Deutschland mehr Verantwortung übernehmen muss.

Zeitgleich heisst es, die Bundeswehr hätte kein Uasrüstungsproblem.

Dennoch wird meist weniger neues Material beschafft als man vom alten Gerät hat, obwohl die Truppe mehr "Bedarf" hat.

Die Bundeswehr müsste 230.000 - 300.000 Soldaten nachweisen um die BRD adäquat verteidigen zu können, gleichzeitig AUslandsmissionen fahren zu können und zeitgleich die Bündnisverpflichtungen erfüllen zu können.


Yannick1410  25.08.2021, 18:29

Ja wir haben im Vergleich zur Bevölkerung zu wenige Soldaten. Zum Vergleich Nord Korea hat 25 mio Einwohner und 6 mio Soldaten. Okay das ist schon extrem, aber trotzdem.

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allexm78  25.08.2021, 18:48
@Yannick1410

Deutschland, müsste wenigstens 230.000 Soldaten haben.

Wenn man die Landesverteidigung ernst nehmen wollte und zudem Auslandseinsätze fährt, muss man zulegen.

Im Jahr 2000 hatten wir noch 318.000 Soldaten und noch 2 Zerstörer mit Reichweiten-Radar und einem 127mm Geschütz. 11 Panzerbataillone, voll ausgerüstet und 1 Gebirgsdivision.

Die Maximalgrösse sollte bei 280.000 sein, so das man in etwa gleich gross wird, wie zb Frankreich.

Vor allem die Marine, müsste auf über 25.000 steigen. Selbst die kleinste grösse der Bundesmarine mit 21.000, war nicht kleiner als die Deutsche Marine heute mit Max 16.400....

Stand 2021, hat man wieder 6 Panzerbataillone, 1 Gebirgsjäger xy in der 10. Panzerdivision, die Zahl der Kampfpanzer wurde pro Batallion von 54 oder gar 58 auf 44 begrenzt.

Dafür, dass die Bundeswehr seit 2002/ 2005 nur noch Auslandseinsätze machen sollte, fehlten entscheidende Dinge wie C-17 Militärtransporter oder Kampfhubschrauber, bis 2008/ 09.

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Yannick1410  25.08.2021, 18:52
@allexm78

Wir haben mit unseren Reservisten 260.000 Soldaten, aber du hast trotzdem recht. Es gibt ein Gesetzt, dass wir nicht mehr als 500.000 Soldaten haben dürfen, aber da kommen wir ja nicht ansatzweise hin. Und wenn wir aufrüsten, beispielsweise unsere Flotte, dann dauert es ewig. 2021 haben wir 2 U-Boote bestellt. Das erste wird 2032 ausgeliefert. Das ist viel zu langsam.

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allexm78  25.08.2021, 19:00
@Yannick1410

Ewig dauern würde es nicht.

Wenn man einen Bundeskanzler mit Rückgrat hätte.

Andere Länder Schaffens auch, wie Australien.

Das Gesetz besagt eine Truppenstärke von 370.000 Soldaten. Das war Kohls Zugeständnis beim 2+4 Vertrag, weil die Franzosen, vornehmlich, 600.000 Soldaten zu viel waren (Bundeswehr/ NVA).

Man könnte zb den Chinesen, denen die MV Werften gehören, abkaufen und daraus 1 Staatswerft machen.

Die MV Werften könnten Schiffe der Mistral-Klasse bauen oder U-Boote vom Typ 218 SG...

Wenn man will, ginge es.

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Yannick1410  25.08.2021, 19:06
@allexm78

Natürlich ginge es. Aber unsere Regierung will es ja kaum. Die meisten wollen gar keine gute Armee. Und zu den Chinesen. Anstatt denen was abzukaufen verkauft unsere Regierung unsere Industrie lieber. Auch Terminals des Hamburger Hafens sollen verkauft werden. Das macht uns abhängig. Nur zur Info: ich bin quasi Politiker und wenn ich bestimmen könnte würde hier einiges anders laufen.

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allexm78  25.08.2021, 19:14
@Yannick1410

Richtig. Das Stimmt leider.

Eine vernünftige Regierung, würde auch nicht vollkommen alles ver-europäisieren.

Australien baut zb eine eigene Industrie auf, für Produkte die sie haben möchten.

Es war aber nicht nur die Regierung. Viele, zu viele Unternehmen und suchten nach einer "billigen" Werkbank und fanden China. Und mussten ihre Technologien teilen.

Das Fatale an der Geschichte ist, man verkauft seine Industrie, siehe USA und ihre Auto-Industrie.

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Yannick1410  25.08.2021, 19:16
@allexm78

Ja, leider. Man denkt, dass die ganze Welt dein Freund ist, aber leider ist das nicht so. In dem man seine Industrie verkauft bekommt man keinen Vorteil. Oder jedenfalls nur so lange wie man etwas macht, was dem Investor, in dem Fall China, nicht passt.

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allexm78  25.08.2021, 19:59
@Yannick1410

Richtig. Zudem erkennen manche, daß nicht der Grossteil unserer Bevölkerung ein Problem mit seinem Militär hat. Vielmehr hat die Politik, seit dem Jahr 2000 zunehmend, ein Problem mit seinem Militär. Sonst würde die Bundeswehr nicht so ruinös da-stehen, zum Teil.

Es ist schon "bitter", das die Spezialhubschrauber der KSK, die jetzt in Kabul sind, den Schutz von US Kampfhubschraubern benötigen.

Wieso eigentlich?

Ich dachte der deutsche Helikopter UHT Tiger, ohne beweglicher 30mm Kanone, sei wie für jede Situation geeignet?

Scheinbar doch nicht.

Und ein Land wie unseres, sollte in der Lage sein auch ohne die USA, ein Flughafen "sicher-zu-stellen".

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Yannick1410  25.08.2021, 20:17
@allexm78

Das würden wir aber schaffen. Wir müssten halt mehr Soldaten schicken. Aber ja, leider muss ich auch sagen, dass wir eben in allen Bereichen zu schwach und unmodern sind.

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Die Bundeswehr wird sehr kritisch von der Bevölkerung gesehen, da in den letzten Jahren immer mehr Rechtsextremismus Skandale in den Medien waren und Deutschland nunmal eine miese Vergangenheit hat. Nach 2 verlorenen Kriegen und dem Dreh und Angelpunkt des kalten Krieges sowie die Probleme mit der NVA, Stasi etc. haben es viele schwer bzw. haben nach der Aussetzung der Wehrpflicht keine Lust sich freiwillig zu verpflichten.

Die Truppenstärke reicht. Man sollte nur bei den Ersatzteilen für Fahrzeuge mal von Just in Time wieder auf Lagerhaltung gehen. Dann können die Leos auch wieder rollen.