Wieso haben mitteleuropäische steckdosen nur 2 löcher??

10 Antworten

Die Schweiz benutzt übrigens noch diese "Dreifachstecker".

https://de.wikipedia.org/wiki/SEV_1011

Wie bereits gesagt wurde: deutsche Stecker sind nicht etwa "unsicherer", es ist lediglich eine andere Bauweise.

Insgesamt finde ich es unpraktisch, wenn man sich nicht auf einen internationalen Standard einigen kann (gibt noch mehr Beispiele für solche Diskrepanzen).

Bei uns gibt es eben kein 3. Loch, sondern Schutzkontakte... das sind diese reindrückbaren Metallteile am äußeren Rand und dafür gibt es auch spezielle Stecker, das sind die großen Runden

Die beiden gegenüberstehenden Klammern in unseren Steckdosen sind das dritte "Loch".

Die beiden Löcher transportieren den Strom (aus einem kommt der Strom, fließt über den Verbraucher und über das zweite Loch zurück)

Der dritte Kontakt ist der sog. Schutzkontakt und stellt eine Sicherheitsfunktion dar. ("Erdung")

Nahezu alle Steckdosen weltweit haben diese drei Kontakte.

Die Löcher sind in den meisten Europa-Ländern dieselben. Jedoch variiert die Form des Schutzkontaktes sehr (in Polen ist es z.B. ein Stift und in Italien ein drittes Loch zwischen den beiden anderen). Deshalb passt der flache Eurostecker nahezu europaweit.

Diese Vielfalt an Steckdosenformen kam deswegen zustande, weil zuerst die einfache Steckdose sich durchgesetzt hat und erst später der Schutzkontakt ergänzt wurde. Bei letzterem hat jedes Land sein eigenes Süppchen gekocht.

In sehr alten deutschen Gebäuden findest du noch historische Steckdosen ohne Schutzkontakt.

In USA hat man dagegen völlig andere Steckdosen, wo kein europäischer Stecker passt.

Manche Länder auf der Erde haben bis heute keinen Schutzkontakt, da es sich dort nicht durchgesetzt hat.

In Europa haben nach neuster Norm angeschlossene Schutzkontakt-Steckdosen alle eines gemeinsam: 3 Potentiale (L, N und PE).

Unsere Steckdosen sind so gebaut, dass man einen Stecker auch um 180° gedreht einstöpseln kann. Da wir ein Wechselstromnetz haben, ist das für die meisten Verbraucher auch unerheblich.

Gefährlich wird das aber z.B. bei Stehleuchten o.ä., da dort dann die Phase auf den Gewindekontakt gelegt wird. Noch höher wird die Gefahr, wenn der Verbraucher nur einen einpoligen Schalter für die braune Ader hat. Ein vermeintlich ausgeschaltetes Gerät führt dann noch überall Spannung.

Relativiert wird die Gefahr durch das Vorschalten von Personenschutz-RCD (bis 30 mA Bemessungsfehlerstrom), damit es im Fehlerfall zu keinem gefährlichen Stromschlag kommen kann.

Frankreich, GB und Schweiz z.B. haben verpolungssichere Steckdosen, wo der Schutzleiter dezentral an einem einzelnen Kontakt angeschlossenen ist, teils als Buchse (GB, CH), teils als Stift. Somit sind o.g. Gefahren schon mal ausgeschlossen. Aber auch hier kommen zusätzlich RCD zum Einsatz.

Ein Komplettaustausch (egal in welchem Land) ist unbezahlbar und aus sicherheitstechnischer Sicht auch nicht notwendig, solange RCD vorgeschaltet sind.

Es gibt inzwischen aber auch die verpolungssicheren blauen 3-poligen
CEE-Stecker und Steckdosen, welche zumindest im gewerblichen Bereich
nach und nach die gewohnte Schuko-Variante ersetzen.

Die runden, dicken Stecker haben 3 Kontakte, aber nicht Löcher, also etwa gleich sicher. Abgesehen davon ist es auch nicht so unglaublich wild und die nehmen so wahnsinnig viel Platz weg, da habe ich lieber die mit 2. Mir wären welche mit 3 im selben Format wie die mit 2 (so wie in der Schweiz z.B. lieber)