Wieso haben einige Menschen Genetik von Hochbegabung bzw. Hochintelligenz?

3 Antworten

Die Intelligenzunterschiede zwischen Menschen sind "nur" zu etwa 40 - 70% genetisch bedingt. Zu einem tendenziell geringeren Teil werden die Intelligenzunterschiede auch von Umweltfaktoren mitgeprägt. Inwiefern hier so Sachen wie Epigenetik hineinspielen, ist nicht ganz bekannt, da man bisher nicht restlos weiß, welche Gene bei den Intelligenzunterschieden eine Rolle spielen und was diese Rolle genau ist. Bisherige Studien, bei denen man die o.g. Zusammenhänge herausgefunden haben, waren im Wesentlichen Zwillingsstudien, man hat also eineiige (genetisch quasi identische) und zweieiige (genetisch unterschiedliche) Zwillinge, die zusammen oder getrennt voneinander aufgewachsen sind, untersucht und anhand der Korrelationen Rückschlüsse auf Gen- und Umwelteinflüsse gezogen.

Die Intelligenzunterschiede zwischen Menschen lassen sich durch das mathematische Modell der Normalverteilung beschreiben. Dabei gibt es ganz viele Menschen, deren Intelligenz (plusminus) durchschnittlich ist. Je weiter man vom Durchschnitt entfernt ist, desto seltener tritt diese Ausprägung der Intelligenz auf. Von "Hochbegabung" spricht man, wenn jemand mindestens doppelt so weit vom Durchschnitt nach oben abweicht wie es das statistische Modell erwarten lässt. Der Begriff "Hochintelligenz" ist wissenschaftlich nicht weiter definiert, bzw. deckt sich, wenn, mit der "Hochbegabung".

Zum "wieso": Hier ist eine Analogie mit der Körpergröße sehr trefflich. Jeder Mensch hat eine Körpergröße, das steht außer Frage. Wie groß ein Mensch wird, hängt einerseits von seiner Genetik ab, andererseits jedoch auch von Umwelteinflüssen (bspw. wird jemand, der in seiner Kindheit chronisch unterernährt ist, ziemlich sicher nicht besonders groß, auch wenn er die Gene dafür hätte). Die meisten Menschen sind "durchschnittlich groß", obwohl sie nicht auf den Zentimeter genau den Durchschnitt treffen. Wenn der Durchschnitt zum Beispiel bei 1,72 m ist, empfinden wir auch noch Leute als durchschnittlich, die vielleicht 1,68 m oder 1,77 m groß sind. Je stärker die Abweichungen bei der Körpergröße sind, desto seltener ist jemand mit dieser Körpergröße zu finden. Leute, die 2 m groß sind, sind schon ziemlich selten. Diese Abweichungen sind halt so eine Art Spektrum, eine kontinuierliche Verteilung. Es ist bei dieser Vielzahl von Genen, die an diesen Merkmalen beteiligt sind, nicht einfach so, dass die Natur denkt "den mach' ich jetzt hochbegabt, also knipse ich dieses Gen an". Es ist eher so, dass die Natur hunderte von Würfel auf den Tisch schmeißt und wenn die Augenzahl eine bestimmte Schwelle überschreitet, die Person das genetische Potential für Hochbegabung hat. Das Chaos spielt also dabei die tragende Rolle.

Das ist eine falsche Behauptung.

Die Logik sagt Nein