Wieso gibt es Religionsunterricht?

9 Antworten

Du hast doch auch andere Unterrichtsfächer wie Literatur, Kunst, Musik und Geschichte. Dann weißt du sicher auch, daß sich Literatur, Kunst und Musik oft auf religiöse Themen beziehen. Ohne Kenntnis der religiösen Hintergründe würdest du diese Werke auch nicht ansatzweise verstehen können. Ähnlich verhält es sich mit Geschichte. Viele historische Ereignisse haben einen religiösen Hintergrund. Ich ging in der DDR zur Schule und bekam meine religiöse Bildung in der Christenlehre, die außerhalb der Schule angeboten wurde. Alle anderen in meiner Klasse, die Lehrer eingeschlossen, verfügten nicht über diese Bildung und konnten zum Beispiel nicht verstehen, worum es bei der Reformation eigentlich ging. Bei Literatur, Musik und bildender Kunst verhielt es sich auch so.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Im Religionsunterricht soll dir eigentlich die Basis bei gebracht werden, woran verschiedene Menschen glauben.

Problem: Auch Geschichtslehrer und viele andere machen daraus ihr persönliches Programm. Meine Musiklehrerin hat mich mit Orgelmusik gefoltert (ich bin Christ). Mein Lehrer für Politische Weltkunde konnte es sich nicht verkneifen pausenlos alle Religionen als Mittelalterlich zu bezeichnen und Menschen, die glauben als d*mm.

Meine Bio-Leistungskurslehrerin ist ausgerastet als ich eine völlig normale Frage gestellt habe zum Übergang vom Affen zum Menschen. Und da kann man viele Fragen stellen. Damals war ich sogar Atheist.

Genauso wie es schlechte und gute Pastoren gibt, gibt es halt schlechte und gute Lehrer und schlechte und gute Planer für den Schulunterricht in irgend einem Ministerium.

Ich brauche Religionsunterricht nicht - außer er würde wirklich alle möglichen Glaubensrichtungen NÜCHTERN vorstellen ohne sie anzugreifen. Warum nicht angreifen? Weil auch Atheisten es nicht vertragen, wenn man ihren Urknall und anderes mal hinterfragt. Da weinen sie genauso schnell wie sie es Gläubigen vorwerfen.

Ich bin eh fürs Freilernen und das man nur die wichtigen Prüfungen an einer Behörde schreibt.

Das ist noch ein Relikt aus der Vergangenheit. Schulen sind quasi eine Erfindung der Kirchen. Der Religionsunterricht ist ohnehin freiwillig und so kann sich das jeder raussuchen. Man darf auch nicht vergessen dass es mehrere tausend Schulen mit kirchlichen und auch einige mit jüdischen Trägern gibt. Da wird es vermutlich Pflicht sein.

Es ist ein Relikt aus uralten Zeiten. Und da Geld im Spiel ist, wird es auch nicht abgeschafft.

Bevor es Politik gab, gab es Kirchen/Religion. Diese regierte - neben den Königen. Das hatte auch jeder so akzeptiert.

Dann wurde die Politik eingeführt/erfunden. Diese ist weltlich - also nicht religiös. Und im wesentlichen ist sie heutzutage auch von der Kirche abgespalten. Aber nicht ganz. So werden Kirchensteuern immer noch vom Arbeitgeber an die Kirchen gezahlt - und nicht von jeder Privatperson (wie etwa bei einem Verein - Dein Vergleich!) gefordert.

Mir hat mal eine Schulleiterin verraten, dass die Schulen finanziell von den Kirchen unterstützt werden. Deshalb gibt es diesen Unterricht. Noch - wenn Du mich fragst. Im Zuge der Austritte wird es sich irgendwann erledigt haben.


omikron  29.02.2024, 09:17
Es ist ein Relikt aus uralten Zeiten. 

Richtig. Als die Welt überwiegend aus Analphabeten bestand, war es die Kirche, die Bildung vermittelt hat. Zugegebenermaßen nicht flächendeckend, aber im Rahmen des Möglichen eben.
In vielen Entwicklungsländern ist die Kirche heute noch Vorreiter in Sachen Bau von Schulen und Vermittlung von elementarer Bildung.

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Schule ist Ländersache, somit vermutlich von BL zu BL unterschiedlich.

Wieso es Religion gibt? Gute Frage. Bis auf gewisse ethische Grundsätze halte ich Religion und Glauben für private Angelegenheiten.
Solange man darüber aber nur aufklärt und solche Weltanschauungen nicht versucht aufzuzwingen, sehe ich dort weniger ein Problem.