Wieso gab es keinen Privateigentum bei der Planwirtschaft?

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Überhaupt kein Privateigentum ist falsch. Es gab kein Privateigentum an Kapital und Produktionsmitteln (Marx: Kapital = produzierte Produktionsmittel), da das das Eigentum an Produktionsmitteln als Instrument zur Unterdrückung des Volkes galt. Wenn nun das Volk selbst Eigentümer der Produktionsmittel ist, fällt dieses Unterdrückungsmittel weg.

Idealvorstellung: Der Arbeiter ist Miteigentümer an seinem Arbeitsplatz, daher hat er auch eine besondere Motivation zur Leistung - Wegfall der "Entfremdung der Arbeit" und der "Unterdrückung durch den Kapitalisten"

Hat aber nicht funktioniert ...

Es gab kein Privateigentum an Produktionsmitteln. Die Vertreter dieser Wirtschaftsordnung glaubten, dass der Staat "Unternehmen" besser könne als der einzelne - ein fundamentaler Irrtum, wie sich gezeigt hat. Damit will ich die Marktwirtscahft nicht hochjubeln, das "Soziale" in ihr ist eine gute Mischung. Aber es ist eben auch ein fundamentaler Irrtum, in manchen Bereichen der Entwicklung freien Lauf lassen zu können, etwa im Bankenbereich . Die Marktwirtschaft wird dich zugrunde richten, wenn wegen mangelnder Sachkenntnis der Politiker in Wirtschaftsfragen und oft auch wegen ständigen Schielens auf die nächste Wahl den Hasardeuren,, den Berufsegoisten und Trickbetrügern zu viel Spielraum eingeräumt wird. Der prall gefüllte Geldkoffer - gefüllt mit Schwarzgeld - , der über die Grenze geschmuggelt wird, ist eines der Symbole dieser Entwicklung. Aber man muss auch sagen, auch die vielen "Schwarzarbeiter" sind ein Nagel am Sarg unserer Wirtschaftsordnung.

Ich weiß nicht, wer Dir so etwas erzählt hat, richtig ist es jedenfalls nicht. Was es nicht gab, waren Betriebe in der Form, wie sie im Kapitalismus existieren. Das waren keine Privatunternehmen sondern staatliche Betriebe. Und nur insoweit gab es kein Privateigentum. Die Menschen die da lebten hatten natürlich privates Eigentum, schließlich verdienten sie mit ihrer Arbeit Geld und konnten sich davon etwas kaufen, das ihnen dann auch gehörte. Und das waren nicht nur Lebensmittel. Und privates Eigentum, man nannte es im Strafrecht persönliches Eigentum war genauso geschützt wie staatliches. Nur als Beispiel: für beide Eigentumsformen galt im Strafrecht, daß man bei einem Schaden von über 10 000 Mark von einem Verbrechen ausging, bei dem die Mindeststrafe 2 Jahre Freiheitsstrafe war.

Auch in der sozialistischen Planwirtschaft gab es Privateigentum! Es war das Ziel alle Bereiche der Wirtschaft zu Genossenschaften umzuwandeln was jedoch nicht gelang. Industriell gesehen war alles in staatlicher Hand aber im Gewerbe und Handel gab es viele kleine Privatunternehmen die sich eisern bis zur Wende hielten.

Es gab auch während der Planwirtschaft in der DDR Privateigentum. Es gab Hausbesitzer und Grundstückseigentümer wie im westen auch.