Wieso fühlen sich 700 km/h im Flugzeug anders an als im Auto?

8 Antworten

Hauptgrund, meiner Ansicht nach:

In der Luft gibt es weniger Objekte in der Nähe, an denen man sich orientieren kann. Die meisten Objekte, an denen man sich orientieren kann, befinden sich weiter weg am Erdboden. Und da diese Objekte weiter weg sind, ändert sich (bei gleicher Bewegungsgeschwindigkeit) der Sehwinkel zu den Objekten weniger schnell (im Vergleich zu einer Autofahrt, bei der die Objekte näher bei einem sind).

[Das hat auch ein wenig mit der Relativitätstheorie zu tun. Geschwindigkeit ist relativ und hängt vom gewählten Bezugssystem ab. Das Bezugssystem wird hier relativ zum Erdboden definiert. Und bei der Autofahrt hat man den Erdboden als Bezug näher bei sich. Andererseits hat man im Flugzeug, den Erdboden vielleicht gar nicht mal im Blick, wenn man nicht aus dem Fenster in Richtung Erdboden blickt, und kann aufgrund des fehlenden Bezugs die Geschwindigkeit schlecht einschätzen.]

Weitere Gründe:

Im Flugzeug ruckelt es meist nicht so stark und es ist trotz der höheren Geschwindigkeit in der Kabine relativ leise. Im Auto würde man die Unebenheit des Bodens ein ordentliches ruckeln spüren. Und man würde die Geräusche der Luftströmung und der rollenden Reifen auf dem Untergrund vergleichsweise stärker hören, weshalb sich der Geschwindigkeitseindruck verstärken kann.

Ein Auto, fährt man außerdem auch häufiger selbst. Dementsprechend ist man sich der Geschwindigkeit bewusster, als wenn man im Flugzeug den Piloten fliegen lässt, da man die Geschwindigkeit selbst steuern kann (und auch die Tachoanzeige dann direkt vor einem hat).

Geschwindigkeiten selber fühlt man überhaupt nicht. Das ist ein Grundsatz der Inertialsysteme in allen Inertialsystemen herrschen die gleichen physikalischen Gesetze. Es macht demnach keinen unterschied ob du eine Tasse Kaffee bei 700km/h im Flugzeug trinkst oder Zuhause in deiner Küche übrigens bwegt sich unsere Erde mit einer Geschwindigkeit von rund 30km pro Sekunde um die Sonne und davon spüren wir auch nichts.

Das was du beim Autospürst sind die wirkenden Kräfte durch Luftwiderstand, Reibung auf der Straße und eventuelle Unebenheiten auf der Straße. Beim Flugzeug spielt nur die Luftreibung eine Rolle. Das heißt alleine schon deswegen, dass wir uns in der Luft und nicht auf der Straße befinden, gibt es einen unterschiede. Die Geschwindigkeit selber kannst du per Definition gar nicht wirklich "spüren".

Hallo,

Das ist bei mir auch so. Aber das hängt damit zusammen, dass es in der Luft keine „Ruckelberge“ gibt und damit merkt man auch meistens nicht, dass man überhaupt fliegt.
Ich erklär das jetzt mal möglichst einfach mit der Physik. Wenn man anfährt, dann bemerkt man, das sowohl im Flugzeug als auch im Auto, da der Körper stehen bleiben „möchte“, deshalb wird man auch in den Sitz gedrückt. Aber wenn man die Geschwindigkeit konstant hält, dann hat man die gleiche Geschwindigkeit, wie des Autos beziehungsweise des FLugzeuges, dann merkt man nicht, dass man fährt.
Aber viele würden mir widersprechen, denn man weiß, dass man fährt, man hört die Geräusche und, und, und. Deswegen fühlt es sich im Auto eher an, als ob man sich bewegt, als im Flugzeug, da es nicht ruckelt und meistens leise ist.
Nur son nebenbei: Das ist auch der Grund warum wir nicht fühlen , dass sich die Erden dreht: Sie drehte sich schon immer, wenn sie jetzt nicht mehr drehen würde, dann würden wir mit 1000 km/h gegen die Wand krachen.

MfG
wajo123

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hoch über der Erde fehlt es an Bezugspunkten, welche die Geschwindigkeit erlebbar machen.

Was du fühlst ist nicht die Geschwindigkeit, sondern nur Beschleunigungen, d.h. Geschwindigkeitsänderungen.

Hat das Auto (oder Flugzeug) die Endgeschwindigkeit erreicht, wirst du nicht in den Sitz gepresst, die Beschleugigung ist Null.

Aber ... das Auto fährt über eine Strasse, die uneben ist, das sind dauernde kleine Beschleunigungen in alle Richtungen. Das Glas auf dem Tablet im Auto würde dauernd umkippen, die Flussigkeit Wellen schlagen.

Im Flugzeug ist die Bewegen, von Turbulenzen abgesehen, extrem gleichmässig, darum treten im Normalflug kaum Beschleunigungen auf, das Wasser im Glas bewegt sich nicht oder kaum.

Du bewegst dich aber auch jetzt noch viel schneller ohne das zu bemerken, am Äquator ist die Rotationsgeschwindkeit auf der Erdoberfläche ca 1700 km/h,
die Geschwindigkeit der Erde um die Sonne ist dabei 100.000 km/h .. was man merkt (und messen kann) ist nur die Beschleunigung und die relative Geschwindigkeit. Eine Grunderkenntnis auch der Relativitätstheorie.