Wieso ändern sich die meisten Menschen nicht?

7 Antworten

Ich habe in einer Kita gearbeitet und dabei einige Kinder erlebt, die im Kindergartenalter eher hyperaktiv und äußerst hibbelig waren und als Erwachsene zu eher stillen, introvertierten Persönlichkeiten wurden.
Das lässt mich daran zweifeln, dass sich Menschen nicht "ändern".

Ab einem gewissen Lebensalter hat sich eine Persönlichkeit herauskristallisiert, die vielleicht nur in Teilen veränderbar ist. Warum dies so sein könnte, erkläre ich mir damit, dass man, um sich mit sich selbst identifizieren zu können, Stabilität braucht . Etwas Verlässliches in einem selbst, aus dem heraus man die Umwelt und sich selbst beurteilt.
Vielleicht ist das auch ein Hemmschuh dafür, seine Fehler wahrnehmen und einsehen zu können. Wäre jetzt so meine Erklärung....

Manchmal ist das mit dem Falsch und Richtig auch eine Sache der Wahrnehmung.

Sich selber eingestehen das man etwas Falsch macht oder gemacht ist auch nicht immer so einfach getan wie es gesagt wird.

Und einen Menschen von Grund auf ändern ist im Grunde unmöglich.

Verhaltensweisen werden vor allem in den frühen Jahren im Groben gelernt und dann, wenn sie gelernt sind, werden darauf aufbauend immer feinere, optimiertere Verhaltensweisen dazugelernt, wenn neue Probleme dazu kommen. Das passiert, während das Gehirn nach und nach immer weiter vernetzt wird, was bis zum Ende der Pubertät der Fall ist. Auch danach können noch neue Verhaltensweisen gelernt werden, aber es kommen keine neuen Hirnregionen mehr dazu.

Der Sinn hinter diesem aufbauenden Lernen ist, dass die Welt viel zu komplex wäre, um alles auf einmal zu lernen, und man so mit den groben, einfachen Dingen anfangen muss. (Wie bewege ich den Arm? -> Wie bewege ich den Arm in eine bestimmte Richtung? -> Wie bewege ich den Arm zu einem Gegenstand? -> Wie bewege ich den Arm so, dass ich den Gegenstand manipulieren kann? etc)

Neue Verhaltensweisen zu lernen, besonders, wenn es "Konkurrenz" mit bereits bestehenden Verhaltensweisen gibt, kostet unglaublich viel Energie. Deswegen nimmt die Psyche eine sehr genaue Prüfung vor, ob wirklich ein neues Verhalten gelernt werden muss, oder ob nicht bereits vorhandene Verhaltensweisen auch taugen, indem sie z.B. schöngeredet werden oder der Schaden in Kauf genommen wird. Das kann in vielen Fällen sinnvoll sein, wenn der Schaden überschaubar ist, aber du sagst schon ganz richtig, dass es oft auch sehr schädlich ist. Besonders, wenn Leute sich schon an schädliches Verhalten gewöhnt haben, sind sie kaum noch in der Lage, sich zu ändern.

Du fragst sogar, wieso Menschen sich nicht gänzlich ändern. Das liegt daran, dass das nicht nur die schon sehr mühsamen Details betreffen würde, sondern sogar Verhaltensweisen, die unbewusst in den ersten Jahren gelernt wurden. Das ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Die letzte große Änderung ist meistens die Pubertät, danach sind richtig große Änderungen kaum noch möglich, außer z.B. durch sehr schwere Traumatisierungen.

Hallo,

ab einem gewissen Alter sind die Charakterzüge und Eigenschaften halt da. Sie lassen sich nicht mehr komplett verändern. Man kann für eine Partnerschaft oder für den Beruf aber an Sachen arbeiten und versuchen sie etwas zu verbessern um besser mit anderen Leuten klar zu kommen.

Wieso hast du nicht die Einsicht, dass du zu unrecht alle bzw. zumindest "die meisten" Menschen bei deiner unzulässigen Pauschalisierung in einen Topf wirfst?

Die meisten Menschen ändern sich ständig. Sie ändern sich nur nicht vollständig, weil das völlig unnötig ist. Sie machen nach und nach ihre verschiedenen Lebenserfahrungen und lernen daraus früher, später oder gar nicht.

abadulop 
Fragesteller
 02.09.2023, 11:50

Also ich glaube kaum, dass sich die meisten Menschen vollkommen ändern. Ich bin 27 und habe schon viele Menschen kennengelernt. Klar, viele ändern ihre negativen Gewohnheiten, aber ich kenne kaum jemanden, der sich zu 100% geändert hat. Ein Narzisst bleibt zum Beispiel immer ein Narzisst.

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JMC01  02.09.2023, 11:51
@abadulop

Oh, 27!!! Da hast du ja massig Lebenserfahrungen, haha. Du bist süß, weißt du das?

27 ist das neue 14.

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abadulop 
Fragesteller
 02.09.2023, 11:53
@JMC01

Ich kenne viele, die 60 oder 70 sind und meine Ansichten bestätigen. Mit 27 ist man ja kein Kind mehr und ich habe für mein Alter viel erlebt.

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JMC01  02.09.2023, 11:54
@abadulop

Jaja, ich merke es. Du hast den Durchblick.

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