Wiedereinstieg ins Reiten, wie schwer wird es sein?

11 Antworten

Es ist natürlich bei jedem Unterschiedlich, aber ich denke trotz einer Pause wirst Du nicht bei null anfangen müssen.
Du darfst aber auch nicht erwarten das es sofort funktioniert.
Es werden bestimmt die einen oder anderen Problemchen auf Dich zu kommen, aber es ist schon mal von großen Vorteil wenn man die Theorie und die Verständnis zu den Hilfen vorhanden ist.
Ich würde auch ein paar Longenstunden annehmen. Der Vorteil ist da, Du kannst Dich erstmal rein auf Dich konzentrieren also auf Deinen Sitz und wieder Gefühl für das Taktgefühl für das Pferd bekommen. Außerdem ist dies auch hervorragend um wieder in die Balance zu finden.
Ich denke da reichen auch 2-3 Longenstunden aus.
Es kommt natürlich auch drauf an wie Dein Reiterliches können vor Deiner Pause war!! Einfach mal probieren, der Reitlehrer/in wird Dir da bestimmt Empfehlungen geben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer
berdDbrot 
Fragesteller
 21.02.2018, 22:12

Tja, ich denke, ich konnte noch nie wirklich richtig reiten. Deswegen habe ich ja auch aufgehört. Weil ich nach 7 jahren immer noch ganz am Anfang stehe.

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Das kann man nicht pauschal sagen. Völlig verlernen tut man es nicht. Schon nach 2 Wochen fühlt man sich relativ unsicher „da oben“, so empfinde ich das auch.

Nach paar Jahren sollte man dann erstmal ein braves Pférd reiten, und merkt, die Reflexe, was zu tun ist, sind noch da, aber die Kraft fehlt zur Ausführung. Weil die Muskeln, die ,an zum Reiten braucht, im Alltag wenig gefördert werden.

mahc über 20 Jahren Pause sitzt man da auf dem Pferd und kann nicht mal mehr richtig mitschwingen, die Gleidmaßen scheinen ein“ Eigenleben“ zu führen, was aber wohl in meinem Fall auch auf allgemein mangelnde Fitness zurück zuführen war. Es hat dann einige Wochen gedauert, bis ich wieder im Sattel richtig daheim war, habe dann aber wesentlich schneller gelernt als andere, die neu anfingen.

Wenn man reiten kann, ist Springen eine Frage der Ausdauer und des Talents. Da wäre die Jahrzehnte lange Pause kein Hinderungsgrund gewesen. Nur geht mir bei 4 Sprüngen schon total die Pust aus als müsste ich selber laufen, und außerdem bin ich völlig untalentiert. Aber das hat nichts mit der Pause zu tun, war immer schon so. Wer sich schwer tut beim Einparken, tut sich auch schwer, die Sprünge passend anzureiten.

Also nur Mut, geh Deinen Weg, und wenn Du wieder mit Eiten anfängst, sind doch kleine Anlaufschwierigkeiten kein Problem! 😄

Es kommt auf das Alter an.

Ich hatte meinen Araber als er 24 Jahre alt war, in Rente geschickt - also im selben Stall behalten natürlich, aber nicht mehr geritten. Nicht wegen ihm, er war noch gesund, sondern wegen mir. Kaputte Hüfte.

Als er 28 war, musste ich ihn leider wegen Ataxie einschläfern lassen. Ich kaufte mir dann aber doch wieder ein Pferd, eine sechsjährige Araberstute, die fast roh war. Ich konnte du dem Zeitpunkt theoretisch wieder reiten, da ich wieder gesund war.

Oh je.... Ich konnte nicht mal mehr vernünftig leichttraben. Ich ritt wie der letzte Anfänger. Aber das hat sich schnell gegeben. Verlernen tut man das Reiten ja nicht. Man muss halt nur wieder reinkommen. Da ich schon ein älteres Semester war, dauerte das natürlich viel länger als bei einer Jugendlichen.

Unter anderem unterrichte ich auch. Und nach meinen Erfahrungen sind Wiedereinsteiger genau so unterschiedlich wie Reitanfänger. Da gibt es nämlich auch hochtalentierte und minderbegabte. Sportliche Menschen haben es in der Regel leichter. Ängstliche und traumatisierte haben es sehr schwer, weil sie sich selber vor allem vom Kopf her blockieren. Wenn man keine Lust aufs Reiten hat, sollte man es auf keinen Fall tun. Und nur irgendwie weiterreiten, weil man irgendwann mal wieder Lust aufs Reiten haben könnte und dann auch Springreiten will, das halte ich für Nonsens. Nimm dir exakt die Pause, die dein Kopf braucht und erst an der Stelle, an der du richtig Lust aufs Reiten hast, suche Dir einen richtig guten Stall mit qualifiziertem Unterricht und guten Schulpferden und melde dich dort als Wiedereinsteiger an. Wiedereinsteiger bekommen bei uns erst mal eine Longenstunde und je nach Lockerheit und Kenntnisstand noch Einzelstunden bis sie in die entsprechende Gruppenstunde eingegliedert werden können. Das läuft nicht überall so, ist meiner Meinung nach jedoch sehr effektiv, weil man den Reiter sich ohne Druck erst mal wieder ins Pferd und in die Bewegungen finden lassen kann. Bei dem einen ist es, als hätte es nie eine Pause gegeben und bei dem anderen braucht es ein wenig Zeit. Wichtig ist der Spaß am Reiten und das Vertrauen zum Pferd.

Also ich kann Dir sagen, das ich nach fast 10 jähriger Pause keine Probleme mit dem Wiedereinstieg in die Reiterwelt hatte. Klar war ich am Anfang etwas unsicher, aber das hat sich sehr schnell gelegt. Man verlernt da nix, das ist wie Fahrrad fahren ;-)