Wie zitiert man Text Passagen richtig?
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2 Antworten
- Immer wörtlich zitieren. Wer korrekt ist, zitiert auch mehr oder weniger offenkundige Tippfehler. Denn vielleicht ist der scheinbare Tippfehler gar keiner, sondern eine absichtliche Abweichung? Wenn Dir eine Schreibung komisch vorkommt, füge [!] ein.
- Natürlich gleichst Du Zitate nicht der modernen Rechtschreibung an.
- Auslassungen werden durch [...] gekennzeichnet.
- Wenn Du einen grammatischen Fall änderst, kommt die Änderung in eckige Klammern: []. Beispiel: In der Vorlage heißt es "Diese Arbeit war eine totale Katastrophe." Du willst aber schreiben "Der Autor spricht von ..." Dann schreibst Du nicht Der Autor spricht von "eine totale Katastrophe", sondern Der Autor spricht von "eine[r] totale[n] Katastrophe" oder Der Autor spricht von einer "totale[n] Katastrophe".
- Die Herkunft des Zitats muss eindeutig gekennzeichnet werden. Zitierst Du aus Büchern, ist im Literaturverzeichnis Autor, Titel, Erscheinungsjahr und Erscheinungsort angegeben. Es sei denn, ihr lest z.B. im Deutschunterricht ein Buch in einer bestimmten Ausgabe und Du zitierst nur aus diesem einen Buch in dieser Ausgabe. Dann bedarf es dieser Angaben nicht. Im Zitat selbst wird dann die Seitenzahl, bei Gedichten die Verszahl, bei Dramen evtl. Akt und Szene angegeben.
- Z.B. Reich-Ranicki spricht in Mein Leben von einer "totale[n] Katastrophe" (Seite 436) oder Reich-Ranicki spricht von einer "totale[n] Katastrophe" (Mein Leben*, S. 436)". Wobei im Literaturverzeichnis steht REICH-RANICKI, Marcel, *Mein Leben. Erinnerungen des bedeutendsten Kritikers aller Zeiten, Frankfurt am Main: Größenwahn-Verlag 2003.
Somit weiß der Leser, dass er, wenn er in dem genannten Buch die Seite 436 aufschlägt, die Worte "eine totale Katastrophe" (bezogen auf einen bestimmten Sachverhalt) findet.
Bei Dramen: Goethe schreibt "Der blöde Sack, er nervet mir" (Faust I, V[ers] 763)." (möglicher Ergänzung "Faust I, 2. Aufzug, 1. Szene, V. 763)", wobei im Literaturverzeichnis steht, welche Ausgabe vom Faust Du verwendest (es sei denn, ihr lest ihn in der Schule z.B. in der gelben Reclam-Ausgabe, dann kannst Du auf die Angaben verzichten, da der Leser/Lehrer weiß, wo er nachschauen muss, um diesen Vers in diesem Wortlaut zu finden.
Setz den zidtierten Text in Anführungsstriche. Wenn die Passage sehr lang in, wird das für den Leser eventuell unübersichttich (wo ist das Zitat zuende?). In dem Fall kannst du die zitierte Passage etwas einrücken, dann sind die Anführungszeichen nicht notwendig.
Längeres Googeln ergab als hilfreiche Seite http://wiki.zum.de/Zitieren. Dort finden sich auch weitere links, die u.a. den unterschied von wörtlichem Zitat und Paraphrase behandeln. Oben habe ich nur von wörtlichen und leicht abgewandelten wörtlichen Zitaten gesprochen. Ich bestehe darauf, Änderungen in eckige Klammern zu setzen, obwohl manchen Leute auch runde Klammern zulassen. Bei runden Klammern ist aber unklar, ob sie im Original stehen oder vom Zitierenden hinzugefügt wurden.