Wie würde die Welt heute aussehen wenn Hitler 1945 den Krieg gewonnen hätte?

4 Antworten

Ich habe mir den Roman damals gekauft als er erschienen ist.

Er hat gute Passagen, aber das Ende fand ich enttäuschend und zu pc.

Warum sollte in einer Welt in der die Nationalsozialisten herrschen der Holocaust verschwiegen werden?

Die Menschen in den 60er Jahren in dieser Welt würden das höchstwahrscheinlich begrüßen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Unglaublich spannende Frage! Man kann hier natürlich nur spekulieren und das haben viele Menschen ausgiebig getan. Wie die Welt aussehen würde, kann man natürlich nicht genau sagen. Vor allem, wie weit wäre der Sieg des Großdeutschen Reichs wirklich gegangen? Die Sowjetunion zerschlagen und auf den Ural beschränkt? Was wäre mit den USA? Ein kalter Krieg oder ein dritter Weltkrieg? Wie schnell / gut wäre die USA mit ihrem eigenen Raketenprogramm vorangekommen? Oder hätte sie, vielleicht mit einem anderen Präsidenten, sich aus dem "europäischen Konflikt" zurückgezogen?

Hätte das Deutsche Reich überhaupt länger bestehen können, oder wäre es zerbrochen? Oder hätte es sich gar über ein- zwei Generationen hinweg entradikalisiert und demokratisiert? Oder wäre "Demokratie" nur eine Randnotiz gewesen und wir hätten eine sehr viel militaristischere Welt unter der Kontrolle der Großmächte?

Ich persönlich denke, dass sich Deutschland und die USA irgendwann angenähert hätten und die "dekolonisierung" sehr viel später begonnen hätte. Es hätte wohl auch keinen Koreakrieg o.ä. gegeben, und ich kann mir vorstellen, dass China den Platz der Sowjetunion eingenommen hätte als weitere Großmacht.

Ich kann mir auch vorstellen, das habe ich in einer Variante dieser Frage gesehen, dass sich Deutschland sehr viel langsamer, aber dennoch geöffnet hätte - aus der "entarteten Kunst" wäre irgendwann einfach ein "Stilbegriff" geworden. Ich denke auch nicht, dass Deutschland, schon aus reinem Pragmatismus, die ganzen "Endziel"-Vernichtungsprogramme durchgezogen hätte. Selbst Frankreich wäre, wenn auch als Satellitenstaat, wahrscheinlich wieder erschaffen worden. Was Osteuropa angeht, auch hier bleibt die Frage, ob das ganze Vernichtungsprogramm überhaupt sinnvoll gewesen wäre, oder ob man, wie es historisch ja diverse Male aus pragmatismus passiert ist, die ganze Sache "Umettikiert" hätte und Polen und Slawen, wenn auch nicht gleichgestellt, arisch-genug waren, damit man sie in Ruhe lässt.

Spannend wäre auch das "Weltraumrennen" von Deutschland und den USA. Hätten letztere den Wettlauf zum Mond gewonnen? Ich denke nicht. Genausowenig wie den zum Mars, den wir wahrscheinlich schon in den 90ern gesehen hätten, aber auch das ist Spekulation.

Was das Fatherland angeht: Nein, das Szenario halte ich für recht unrealistisch, genauso wie "Das Orakel vom Berge" - beides sehr spannende Szenarien, aber realistisch? Eher weniger. Ob "Germanien" überlebt hätte? Ohne Reformen schwerlich. Aber jene Reformen hätten das Fundament wahrscheinlich aufgeweicht, aber vielleicht - nein sogar sehr bestimmt - zum besseren. Vielleicht zu einer anderen Protoeuropäischen Union unter Deutscher Führung? All das ist Spekulation, aber eine spannende.

vanOoijen  25.12.2023, 17:24

Ein Raketenprogramm hätte es nie gegeben und der Nazi-freundliche Joseph Kennedy oder der Unternehmer Ford wäre Präsident der USA.

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Winterlimonade  25.12.2023, 18:33
@vanOoijen

Sicherlich hätte es ein Raketenprogramm gegeben, die USA waren ja nicht blind, was das V-2 Programm und Nachfolgeprogramme ermöglichen. Nur ohne deutsche Wissenschaftler wie von Braun wäre es wohl sehr viel langsamer gewesen, als das deutsche Programm.

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Ich denke, Rober Harris' Vision in Fatherland war vorsichtig, wahrscheinlich wäre es um die Menschen in Deutschland und in Europa noch schlimmer bestellt gewesen.

vanOoijen  25.12.2023, 17:25

Genau das denke ich auch. Besonders der Schluss ist schwach und unglaubwürdig.

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Deutschland würde noch immer in Schutt und Asche liegen. Das Land wäre ein armes dritte Welt Land, eine Diktatur. Das Volk würde leiden.

Den Eliten würde es an nichts fehlen. Während das Volk bettelarm wäre.

So wars ja auch im dritten Reich. Hitler und seine Führung haben in Saus und Braus gelebt. Während das Volk am Hungertuch genagt hat.

Überleg auch mal was die Gestapo alles an Gräultaten den Deutschen angetan haben. Von der SS ganz zu schweigen.

Wenn sie nachts in deine Wohnung gestürmt sind um dich dann unter Volter zu verhören.

Wehe du hattest viel Geld. Dann konnte es sein, das dir was angehängt wurde um dich unschuldig hinrichten und deinen Besitz zu enteignen. Das sind keine Gerüchte. Das war Alltag im dritten Reich.

lesterb42  25.12.2023, 17:25

Ich tue mich da jetzt schwer eine Gegenposition aufzubauen. Die Gestapo hatte 40.000 Mitarbeiter für das ganze besetzte Europa. Das Szenario was du beschreibst, hat es gegeben, war aber die Ausnahme.

Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung lebte auf dem Lande und hatte ihre liebe Not um über den Winter zu kommen. Berlin war weit weg. Ich denke nicht, dass dort die Judenverfolgung das Thema war.

 

Meine Großeltern mütterlicherseits hatten 3 Söhne, die den Krieg als Wehrmachtsoldaten mitgemacht und überlebt haben. Meine Großeltern väterlicherseits hatten 2 Söhne: Meinen Vater und meinen Onkel. Mein Onkel ist 1944 mit 25 Jahren in Russland gefallen. Die Menschen in den Städten haben die Luftangriffe mitgemacht.

 Was den Wohlstand angeht muss ich dir widersprechen, es gab sehr wohl eine bedeutende Mittelschicht, die zum Teil auch vom Krieg profitiert hat. Mein Großvater hatte eine Molkerei und Käse an die Wehrmacht geliefert.

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