Wie wird man Imaginäre Freunde los?

13 Antworten

Hallo Alina!

Ich hatte mir in einer schwierigen Zeit - da war ich zufällig auch 15 - auch mal einen imaginären großen Bruder ausgedacht, weil mir das einfach geholfen hat und mir zu dem Zeitpunkt einfach nötig erschienen ist..!

Allerdings habe ich zwischen Realität und Wunschdenken strikt getrennt. Ich persönlich bezeichne ein solches Verhalten bzw. eine solche Ideologie weder als krank noch als verachtenswürdig -----> solange man die Grenze ziehen kann & weiß, wo die Wirklichkeit beginnt und wo die imaginären Freunde schweigen müssen, ist das unbedenklich. Kritisch beginnt das erst zu werden, wenn man diese Grenze nicht mehr erkennt.

Vielleicht fühlst du dich einfach unsicher und hast ggf. familiäre Probleme, bei mir war es damals so dass ich Angst hatte, mein Opa der damals 80 wurde und bei dem ich aufwuchs könnte bald sterben, weil 80 seinerzeit ein riesiges Alter gewesen ist & es damals nicht den rüstigen 80-Jährigen gab, der mit Smartphone, MP3 Player und Internet usw. rummacht und mit dem Segway rumfährt oder den Abenteuerurlaub antritt ------> der typische "Achtziger" hatte damals mindestens einen Weltkrieg miterlebt und das meistens nicht im Stillsitzen, war gesundheitlich etwas angegriffen, fuhr nur noch selten Auto und hielt sich meistens irgendwo zuhause oder in der Nähe des Hauses auf.. und ich hatte Angst was passiert, wenn mein Opa sterben sollte und fragte mich, das denn dann aus mir werden sollte. Er lebte letztlich noch bei sehr guter Gesundheit knapp 10 Jahre, aber mit 15 hatte ich einfach nur Angst. Deswegen erschuf ich mir den großen Bruder, den ich "Frankie" genannt habe.

Als das alles zuhause soweit wieder okay war bzw. ich nicht mehr so dran dachte, habe ich dann auch aufgehört, an ihn zu denken & auch an die tollen Sachen die er im Traum mit mir unternommen hat. Denke mal man träumt von solchen "Lehngestalten" wenn man es seelisch einfach braucht & mit der Realität nicht immer klarkommt.

Möglicherweise ist der Wunsch nach solchen Freunden für dich der Wunsch nach Anerkennung durch andere Menschen, Flucht aus der Einsamkeit oder einer für dich unbefriedigenden Situation in deinem realen Umfeld, so etwas in der Art. Und die Pubertät spielt da dann auch noch mit rein. Das kann alles sein!

Was dir helfen könnte wäre sicherlich mal ein Gespräch mit jemandem, der dich versteht oder dass du mal drüber nachdenkst, warum du diese imaginären Freunde brauchst bzw. was der Auslöser sein könnte, und wie du den Auslöser aus der Welt schaffen kannst/was du dafür tun musst!

Ich empfehle dir ganz bewusst keine "Therapie", weil man da oft genug nur mit Medikamenten ruhiggestellt wird, ohne die Ursachen zu kennen um was es geht. Das hilft nix, da kann man sich auch selbst lernen in den Griff zu kriegen...!

Denke mal drüber nach und mach' dir auch nicht so viele Gedanken drüber!

Woher ich das weiß:Hobby
AlinaCat123 
Fragesteller
 10.08.2018, 21:49

Danke :) Aber ich glaube dass sie echt sind :/

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Zu einem Spezialisten: Psychologe, Psychiater gehen.

Vielleicht musst du ja nur mal mit Jemandem alles bereden können.

Interessant zu wissen, wäre auch: Wie begann das mit den imaginären Freunden?

Was waren die Gründe, weshalb du sie erschufst? Löse diese Gründe/Probleme, dann kannst du sie besser loswerden.

AlinaCat123 
Fragesteller
 10.08.2018, 00:43

Danke für die ernste Antwort. Findest du sowas bedenklich?

Ich hatte früher Schlafprobleme und habe mir immer so Abenteuer im Kopf vorgestellt und dazu auch Personen. Und ich habe halt irgendwann angefangen mit diesen Personen zu reden usw.

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Im Großen und Ganzen:

Wenn es tatsächlich Freunde sind werden sie Dir niemals ernsthaft etwas antun.

Und wenn sie wirklich Freunde sind, werden sie gehen wenn Du sie einfach darum bittest.

Egal, ob sie imaginär oder "echt" sind.

Ich hatte jahrelang immer dieselben Alptraum-Monster (also wiederkehrende Alpträume..). Sowas ist gewissermaßen vergleichbar mit Deinen imaginären Freunden. Man kennt diese "Wesen" halt schon 'ne Weile und sie haben daher für einen selbst eine gewisse Realität da sie schlicht immer in den Gedanken irgendwie präsent sind. Man "sieht" sie teilweise sogar im Wachzustand... o.O

Ich habe irgendwann mal kapiert, daß diese "Monster" aus meinen Träumen mir nicht wirklich was böses antun sondern eher mir helfen wollen. Ich bin daraufhin einfach mal nicht vor ihnen geflohen sondern hab mich ihnen gestellt. Ich hab mich mit ihnen und ihren "Drohungen" genauer beschäftigt und dadurch verstanden, was sie wirklich von mir wollen.

Das führte zu einigen positiven Veränderungen in meinem realen Leben.

Es dauerte nicht lange, und diese "Monster" haben sich im Grunde selbst ganz nett von mir verabschiedet.

Hab sie seither nie wieder gesehen oder erlebt (also keine Alpträume mehr). Manchmal vermisse ich sie sogar. ;)

Aber ich brauche sie nicht mehr. Das habe ich ihnen so direkt mitgeteilt. Sie haben das akzeptiert. :)

warehouse14

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
AlinaCat123 
Fragesteller
 10.08.2018, 21:56

Sie sind etwas eifersüchtig weil ich noch andere Freunde habe. Und ich habe sie mir selbst erstellt. Aber was wenn es sie wirklich nicht gibt?? Alles war umsonst. Ich liebe sie so sehr. Ich kann nicht einfach glauben dass sie verschwinden werden. Das ist so wie als wenn jemand aus deiner Familie sterben würde

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warehouse14, UserMod Light  10.08.2018, 22:01
@AlinaCat123

Niemand ist unersetzbar. Weder aus der Familie noch dem Freundeskreis.

Erst recht nicht imaginäre Freunde.

Früher oder später verliert man immer mal jemanden.

Aber das, was bleibt, ist die Erinnerung.

Erinnere Dich an die schöne Zeit, aber lebe mit dem Blick in die Zukunft. Such Dir reale Freunde.

Aber vergiß nicht, daß Du auch die gelegentlich wieder verlieren kannst.

Wenn Du es schaffst, das zu akzeptieren, bist Du frei.

warehouse14

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Du solltest dir dringend professionelle Hilfe suchen. Geh zu einem Psychiater bzw Psychologen der kann dir sicher weiterhelfen. Vertraue dich einer Person an die im realen Leben existiert, im Idealfall sind das deine Eltern da diese dich am besten unterstützen können.

Ein Körper, ein Geist! Anders geht es nicht. Die sollen sich einen anderen Körper suchen und den schlechten Einfluss auf Dich sein lassen, sonst sind es keine Freunde, sondern Feinde. Sie schaden Dir nämlich, wenn sie von Dir verlangen, alle anderen zu ignorieren.