Wie wird man Diktator?

Vermutlich wäre ein Jura-Studium nicht schlecht.

Es ist immer ein Vorteil sich auszukennen in Bereichen, wo man anschließend die Karten völlig neu mischt.

btw.. hat Erdogan auch Rechtswissenschaft studiert? ;)

Hängt oftmals mit mehreren Faktoren zusammen. Früher ging das ganz gut mit Gewalt, also militärischer Natur, wie Putsch und/ oder friedliche Demonstranten zu foltern. Habe ich damals auch versucht, aber seitdem es Internet gibt wurde das problematisch irgendwie. Ich kann echt nur jeden empfehlen der die Berufslaufbahn eines Diktators einschlagen will, dass über Medien zu erreichen. Wie mit den meisten großen Dingen im Leben fängt man halt auch klein an: mein Praxis Tipp für den Anfang. Wenn die Kinder zuhause zum Beispiel am zocken sind, funktioniert zu Beginn die psychologische Kriegsführung wesentlich besser, wie mit einer Remote Fernbedienung die mit einem Knopf das WLAN ausstellt. Reicht nur das Teil aus der Hosentasche zu ziehen. Guantanamo Feeling pur.
So ungefähr geht das mit einem ganzen Volk aber auch.. ( meine Erfahrung)

Es gibt viele verschiedene Wege. Ein sehr beliebter Weg ist der folgende. Man sucht sich eine Position im Hintergrund und wartet auf den richtigen Augenblick. Stalin war so ein Mann, der lange auf den richtigen Augenblick gewartet hat und in seiner Position daran gearbeitet hat zuzuschlagen wenn es so weit ist. Er war nur der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, weil alle anderen Parteigrößen die wichtigen Posten an sich gerissen haben. Trozki war zum Beispiel Volkskommissar des Auswärtigen, Volkskommissar für Kriegswesen, Volkskommissar für Ernährung, Volkskommissar für Transport und Verlagswesen. Er gründete die Rote Armee und es war jedem klar, dass er Lenins Nachfolger werden würde. Doch nach Lenins Tod hat Stalin ihn einfach kalt gestellt. Er hat ihn vom Sarg Lenins fern gehalten indem er ihm falsche Nachrichten geschickt hat. Als Generalsekretär war er der Herr über die Kommunikation innerhalb der Partei. Statt Trotzki hat Stalin selbst den Sarg getragen und allen klar gemacht, dass er jetzt der große Boss ist. Nach dem das geschafft war, ist er mit äußerster Brutalität gegen jeden vorgegangen, der ihm im Weg stand. Er hat Trotzki verbannt und alle die nicht so bekannt waren einfach liquidiert. Später hat er dann auch Trotzki umbringen lassen.

Ein anderer beliebter Weg ist mit Hilfe von vielen Unterstützern an die Macht zu kommen. Dafür eignet sich eine Partei ganz hervorragend. Das hat bei Hitler ebenso geklappt wie bei Erdogan. Man benutzt die Partei als Sprungbrett, lässt sich zum Staatschef wählen und so bald man gewählt wurde demontiert man den Staat und baut ihn zu einem Werkzeug um, mit dem man alle Gegner aus dem Weg räumt.

Es muss aber nicht unbedingt eine Partei sein, mit der man an die Macht kommt. In Südamerika sind viele Diktatoren an die Macht gekommen, indem sie bereits in der Offiziersschule ein geheimes Bündnis mit ihren Kameraden geschlossen haben. Im Laufe ihrer Kariere haben sie dieses Bündnis immer weiter ausgebaut und wenn die Gelegenheit da war, hatten sie genügend Freunde in genau den richtigen Positionen, so dass sie gefahrlos putschen konnten. Sie wussten genau auf wen sie sich verlassen konnten und haben so mit Waffengewalt die Macht übernommen.

Manche Diktatoren sind auch einfach nur der Sohn oder der Ziehsohn von einem Diktator. Die Kims machen ihren Job als Diktator jetzt schon in der dritten Generation. Papa Doc hat seinem Sohn Baby Doc an die Macht verholfen. Wer brutal genug ist und genau weiß an welchen Strippen er ziehen muss, der schafft es und kann sich halten. Assad ist dafür auch ein gutes Beispiel.

Hast Du nicht das Buch "Hitler - eine Karriere" von Joachim Fest gelesen? Da steht alles exemplarisch beschrieben.

Beste Voraussetzungen: eine leichte Geisteskrankheit , abnorme Charaktereigenschaften, Machtstreben.