Wie war die deutsche Generation ( die Jugendlichen) nach 1945?

7 Antworten

Mein Vater war mit 17 als Flaghelfer eingezogen worden, dann ein paar Monate in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Damals herrschte echte Wohnungsnot, eigene Wohnung gab's nur für verheiratete Paare, bis dahin wohnte man mit Eltern und ggfs grosseltern in enger Wohnung. Aber es wurde von Jahr zu Jahr besser.

Ich würde sagen .. wir haben heute 5x soviel einkommen und Luxus. Aber viele sind unzufrieden, weils mal nicht stetig aufwärts ging. Damals war man zufrieden dass es wieder aufwärts ging dass der Krieg vorbei war ...

Wahrscheinlich meinst du Leute wie die der 68er Bewegung. Hauptsächlich gab es viel Kritik an der BRD und ihrer eher schwachen Verurteilung von (ehemaligen) Nazis, da viele Amtsleute aus unter der Nazi Herrschaft direkt in die BRD-Bürokratie übernommen wurden. Die Generationen war stark an demokratisierung interresiert und war politisch deutlich aktiver. Alles in allem wollten sie einen Umbruch der Gesellschaft, mehr Aufarbeitung und weniger Kriegsspielerei (war ja schließlich Kalter Krieg).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studiere Soziologie mit Nebenfach Geschichte

Unterschiedlich. Froh waren sie, dass der Krieg zu Ende war. Manche empfanden das als Niederlage, andere als Sieg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
gertrudeZ  30.10.2022, 13:21

Niederlage? Das meinten damals wohl jene Leute, die nicht am Krieg gelitten haben oder gar noch daran verdienten!

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Ich, 1945 geboren und "Zeuge" von Bombenangriffen auf die Nachbarstatt, hatte viele Jahre Angst vor Flugzeugen. Das Gedröhne von hunderten Bombern hatte, auch wenn ich mit 2 Monaten nicht fähig war, das zu deuten, einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Nie wieder Krieg hat sich bei mit eingeprägt.

Jetzt liefern wir wieder Waffen und rüsten auf.

Schande über Deutschland.

Übrigens: die Russen haben mich befreit.

gb200  30.10.2022, 13:29

Fakt war: Deutschland wurde Tatsächlich mit dem Übertritt der Roten Armee über die Elbe bei Torgau befreit. Befreit vom Hitlerfaschismus! So ist die wahre Geschichte! Leider haben das so manche Zeitgenossen heutzutage nicht begriffen wie eben die Reichsbürger und national gesinnte Genossen.

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zetra  30.10.2022, 13:38
@gb200

Die USA stand an der Elbe und sie begrüßten sich in Torgau, somit hatte die Rote Armee erst die Elbe nach der Potsdamer Konferenz überschritten. Soviel zur Richtigstellung, den Kampf um Berlin führte die Rote Armee alleine.

Eigene Erfahrung, den Rückzug der 12. Armee Wenck selber gesehen und die Befreiung durch US Truppen an der westlichen Elbe.

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gb200  30.10.2022, 13:33

Meine Vorfahren verbrachten auch ihre Jugendzeit oft im Kellerbunker, hatten Glück, dass ihnen nichts passierte. Aber auch Angst und Hunger sind heute eine unvorstellbare Last. leider haben das auch die panzerliefernwollenden Politiker vergessen!

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eingew  30.10.2022, 13:39

"Befreit" vom Regen in die Traufe

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gb200  30.10.2022, 17:49
@eingew

Befreit hin und her, aber keiner weiß, wohin die ungebremsten Feldzüge Hitlerdeutschlands noch geführt hätten, währe nicht die Blockade und der heroische Kampf der Roten Armee gewesen. Als dann am 8.Mai 1945 endlich Schluss mit dem Krieg war, gab es in Deutschland-West Gewinner wegen des durch den Marshallplan eingeleiteten Wiederaufbau ( Wirtschaftswunder unter Ludwig Ehrhardt ) und im Osten Nachteile, weil hier unter sozialistischen Bedingungen Reparationsforderungen der Sowjetunion abgearbeitet werden mussten ( Demontage von Fabriken, Eisenbahngleisen, Abbau von Uranerzen ). Dennoch atmeten die Menschen auf und empfanden das als Befreiung.

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guenterhalt  30.10.2022, 18:23
@gb200

ein Teil der deutschen Bevölkerung hat sich so der Verantwortung entzogen und sich z.T. auch noch lustig darüber gemacht, das der Osten sich dem "Diktat der Kommunisten" gebeugt hat.

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gb200  30.10.2022, 18:44
@guenterhalt

So sehe ich das auch: Keiner, weder in Ost oder West konnte sich dem Diktat seiner Besatzungsmacht entziehen. Der Westdeutsche duldet es heute noch, dass in Rheinland-Pfalz acht Atomraketensprengsätze existieren und bundesweit 35.000 US- Soldaten und 17.000 ZV-Kräfte stationiert sind. Der Osten musste die Hauptkriegslast an sowjetischen Forderungen begleichen, während der Westen lediglich das Bochumer Opelwerk an Stalin abtreten musste. Das sozialistische Wirtschaftssystem wurde von den Ostdeutschen nicht in freier Wahl gewünscht, ebenso wenig wie der Strukturwandel nach 1990 hierzulande. Und die Gegenwart? Hat die heutige Jugend die Geschicke in der Hand, ob kalt oder warm geduscht werden kann, ob Panzer Richtung Osten rollen, die unzählige Todesopfer erzeugen? Da sollte sich wohl jeder selbst eine Meinung bilden.

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eingew  01.11.2022, 17:20
@guenterhalt

Was für im Westen, die Ostdeutschen haben es genauso gesehen, sonst hätten sie ja nicht trotz des ganzen Totalitarismus protestiert. Jeder hat dieses System abgelehnt, der nicht komplett ideologisch verbohrt war und ist.

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guenterhalt  01.11.2022, 20:04
@eingew
Jeder hat dieses System abgelehnt, der nicht komplett ideologisch verbohrt war und ist.

wo hast du denn gelebt?

Totalitarismus

Recht hast du natürlich. In der DDR galt eine Schulpflicht, keiner wollte das.
Selbst das Recht auf Arbeitslosigkeit, war den DDR-Bürgern verwehrt. Und dann die höhere Schulbildung. Ganze Werbekolonnen sind durch Land gezogen, um Studentinnen (also Frauen) für ein Studium an technischen Bildungseinrichtungen zu finden. Das konnte doch niemand wollen, den die haben den Männern auch noch die Studienplätze weggenommen.
Nur komplett ideologisch verbohrte Frauen sind darauf hereingefallen. Selbst unsere ehemalige Bundeskanzlerin hat Physik studiert, besser studieren müssen.

Zur Krönung hat dieses Terrorregime den Studierenden nicht nur keine Studiengebühren abverlangt, die wurden mit Stipendien auch noch durch dieses Unrechtsregime bezahlt.

Zum Unrecht gehörte auch, dass Sprösslinge aus bildungsfernen Schichten sogar wissenschaftlich arbeiten durften (oder mussten), während adlige und reiche nicht standesgemäß sofort an Bildungs- und Forschungseinrichtungen angenommen wurden.

Die DDR war eben ein Unrechtsstaat.
Schade, dass du das nicht erleben konntest.

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eingew  02.11.2022, 12:23
@guenterhalt
wo hast du denn gelebt?

Gar nicht. Was kommt als nächstes, persönliche Angriffe, weil meine simplen und klaren Aussagen nicht mehr anders zu ignorieren sind?

Das Argument, dass Hitler ja auch Autobahnen gebaut hat und das dritte Reich daher ja nicht so schlecht gewesen sein kann, ist natürlich Unsinn. Nichts davon rechtfertigt eine Diktatur, wie den Ostdeutschen im großen und ganzen natürlich voll und ganz bewusst ist aus dem Grund, den ich dir klar angeführt habe, den du weiterhin mit großen Anstrengungen zu ignorieren versuchst: Die DDR wurde von den eigenen Bürgern in einer friedlichen Revolution beendet. All die von dir aufgezählten fadenscheinigen Vorteile täuschen darüber nicht hinweg.

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HolgieXX  30.10.2022, 21:03

Klar, 45 geboren und ist "Zeuge" der letzten drei Bomben die auf die Nachbarstadt gefallen sind. Sehr glaubwürdig. Aber hauptsach noch ein politisches Statement in dem Nonsens untergebracht, was?

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guenterhalt  31.10.2022, 08:49
@HolgieXX

Natürlich 3 Bomben, um 8000 Menschen zu töten.

Hast du schon mal etwas davon gehört, dass Kinder schon im Mutterleib die Stimme der Mutter registrieren?

Weißt du wie die Menschen in Angst vor Bomben hecktisch Schutz suchen?

Nein, du weißt es besser. Das ungeborene wird das nicht merken.

Wann kommst du in die Schule?

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HolgieXX  31.10.2022, 08:56
@guenterhalt
Natürlich 3 Bomben, um 8000 Menschen zu töten.

Wenn ich Dir noch erklären muss warum ich drei Bomben schrieb, kannst Du Dir die Frage über die Schule am besten selbst stellen.

Du verzapfst hier einen Blödsinn der seinesgleichen sucht. Mit Sicherheit registrieren Kinder im Mutterleib die Stimme der Mutter, mit Sicherheit bekommen Kinder im Mutterleib auch eine ordentliche Dosis der Gefühle der Mutter mit. Das ist unbestritten. Aber die Wissenschaft ist sich auch einig, dass persönliche Erinnerungen so zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr einsetzen. Das Ungeborene merkt es, aber es wird sich nicht daran erinnern können.

Deswegen halte ich Dein Geschreibsel für Nonsens eines Wichtigtuers.

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guenterhalt  31.10.2022, 09:02
@HolgieXX

Du verstehst es einfach nicht. Es geht nicht um Erinnerungen, es ging um Angstzustände bis in die 50- Jahre. Daran kann ich mich durchaus erinnern.

Übrigens hat mir mein Geschreibsel mal einen Doktor-Titel eingebracht. Dir auch?

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HolgieXX  02.11.2022, 20:53
@guenterhalt

Klar kannst du Dich daran erinnern. Es soll ja auch Menschen geben die angeblich mit Verstorbenen kommunizieren können und Eingebungen von anderen Sternen erhalten. Da hilft auch ein erfundener Dr. nichts mehr.

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guenterhalt  03.11.2022, 09:31
@HolgieXX
erfundener Dr.

darf ich dich korrigieren?
Doktor-Title kann man nicht erfinden, sie werden nach erfolgreicher Verteidigung einer Dissertation, einer wissenschaftlichen Abhandlung zu einem bestimmten Thema vor einer Kommission einer Hochschule, Universität oder einer anderen berechtigten Institution, dann von dieser Einrichtung verliehen.

Eine Dissertation muss neue Erkenntnisse, neue Beweise, neue Untersuchungen ... zum Inhalt haben.
Der Neuheitswert einer Erfindung betrifft aber technische Einrichtungen, Verfahren, Abläufe. Eine Erfindung wird beim Patentamt eingereicht und erst einmal nur formal geprüft.
Im Unterschied zur Dissertation ist es besser, wenn der Patentprüfer den Inhalt nicht sofort versteht, weil die Erfindung dann als trivial erscheinen kann und keinen Patentschutz erlaubt.

Und ja, auch in meiner Dissertation waren Ansätze für eine technische Erfindung enthalten.
Nur Ansätze, weil eine nähere Beschreibung eine spätere Einreichung als Patent verhindert hätte, denn selbst eigene Veröffentlichungen gelten dann als "bekannt" und bekannte Dinge lassen sich nicht patentieren.

Die Anwendung der Kreuzkorrelation zur Synchronisation von Empfänger und Sender bei verschachtelten Datenströmen mit pseudo-zufälligen Codierungen war ein Gegenstand meiner Forschungsarbeit. Eine technische Anordnung dann Gegenstand der Patentschrift.

Das wusstest du ja aber alles schon, denn beide Schriften, wurden, auch wenn das schon um 1975/76 war, sind für jedermann zugänglich.


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Mark1616  01.11.2022, 17:13
Übrigens: die Russen haben mich befreit.

Nein, die rote Armee hat dich befreit. Eine Armee, in der auch Ukrainer gedient haben.

Nie wieder Krieg hat sich bei mit eingeprägt.

Schon ironisch, dass du das, was du heute erlebst, jetzt den Ukrainern angedeihen lässt. Ohne jegliches Mitleid für deren Opfer und den Schrecken, den sie jeden Tag erleben.

Du würdest die Ukrainer den Menschen überlassen, die ihren Staat nicht anerkennen, die ihre Kultur als minderwertig ansehen und die bisher in jedem besetzten Gebiet Massengräber anlegen mussten.

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Alle waren froh, dass der schreckliche Krieg nun vorbei sei. Keiner ahnte, dass nach 77 Jahren das Thema Krieg in Europa wieder auf der Agenda steht, egal von wem der Krieg angezettelt wurde, denn jeder Tode, egal aus welchem Land ist etwas Schreckliches!