wie viele Roman-Figuren findet ihr zu viel?

4 Antworten

Ich bin absolut kein Schreibexperte (also keine Garantien für meine Aussagen hier)

Aber ich selber schätze es als Leser durchaus die Sicht unterschiedlicher Charaktere zu erfahren. Bei 6 Personen würde ich jetzt mal annehmen , es handelt sich um 1-2 Hauptcharaktere und die anderen 4 stehen zwar höher und wichtiger als reine Nebencharaktere (sie haben also mehr Einfluß auf die Handlung und erhalten mehr Aufmerksamkeit) aber werden doch weniger fokussiert als der/die Hauptcharaktere. Paßt für mich absolut in Fantasy und Science Fiction. Dadurch kann man auch die fiktive Welt dem Leser näher bringen, da er sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln erfahren kann. Jedenfalls lese ich selber solche Geschichten gern. Natürlich muss nicht jede Figur dramatisch wichtig sein, aber ich mag es wenn die Figuren mehr Einfluß haben als bloß als Requisite herum zustehen und dem Helden mal nen Rat oder einen Anpfiff zu geben. Dabei muss nicht jeder einen kompletten, komplizierten Story-Arc verfolgen, aber passend zur Handlung finde ich es gut wenn man merkt ,daß die Charaktere in das Geschehen eingebunden sind, die Geschichte unterstützen und dabei auch ihre ganz persönlichen Motive,Gefühle,Probleme und Lösungen mitbringen - möglichst aber nicht in zu großem Umfang,daß es für den Leser zu verwinkelt und überladen wirkt.

Ich schreibe gerade auch an einem SciFy Fantasy - und zwar rein für mich , so aus Freude an der Sache. Dabei habe ich bislang schon eine Reihe von Figuren, die dem Leser ihren Anteil an der Entwicklung der Handlung und ihre Sicht auf die Welt / Welten in der wir uns befinden darlegen. Schwierig wird es , da mir mitten im Schreiben oftmals neue Ideen kommen - so daß ich trotz einer grundelegenden Planung das Gefühl habe , die Geschichte erzählt sich mir von selbst. Unheimlich spannend und das macht echt Spaß - aber man muss schon aufpassen nicht zuviel von dem, was mich da spontan anspringt auch wirklich aufzugreifen.

Generell sieht meine Planung so aus, daß ich meine Geschichte im Vorfeld erst grob umrissen habe und dann detailierter in Kapitel erstellt habe mit kurzer Angabe was darin geschieht bzw was darin geschehen muss um dann die nächsten Kapitel Sinn ergebend anschließen zu können. So daß sich dann damit auch ein "Zeitstrahl" füllen lässt. Wann passiert was , wer spielt da eine Rolle und was folgt darauf. So das ich eine möglichst sichere Orientierung habe (abgesehen von den ganzen "Ah und jetzt könnte folgendes noch passieren ... " hehe)

Wünsche Dir auf alle Fälle viel Spaß am Schreiben und viel Motivation dabei. Würde dann gerne auch Probe lesen. Stellst Du die Geschichte bzw Teile davon online ? Und wenn ja , wo ? Ich überlege da noch , denn ist sie geschrieben will sie auch gelesen werden ;-)

Es kommt auf die Art des Buches an.

Wenn du allerdings noch nicht wirklich Erfahrung im Schreiben hast, würde ich dir von deiner 6 + Personen-Idee abraten, denn das setzt wesentlich mehr Planung voraus, als eine Story runterzuschreiben.

Ansonsten... wenn es aus der Ich Perspektive ist, dann möchte ich gerne bei einer Person bleiben und das über den ganzen Roman, wenn man einfach nur verschiedene Stränge verfolgt und mehrere Personen in den Fokus rückt, quasi, dann kann man auch durchaus mehr als eine (meinetwegen 2,3,4,5,6) Figuren machen. Du musst dann allerdings auch den Roman weiter bzw. zu Ende führen und das ist schwierig. Einerseits, weil sich die ganze Story natürlich noch unglaublich weiter ausdehnst, weil du im Endeffekt mehr an Handlungssträngen drin hast (z.B. du hast bei einer Figur etwa 10 Kapitel... bei 4 Figuren bist du dann mitunter bei 30-40, wenn du das einigermaßen in Waage halten willst) und andererseits musst du halt immer Zeiten abpassen usw. usw.

Was dann draus wird siehst du an George R.R.Martin, der seit 10 Jahren einen Roman schreibt, bei dem man schon im letzten Band und eigentlich auch im vorletzten gemerkt hat, dass er keine Lust mehr drauf hat-

Ich HAB es tatsächlich mal gemacht, aber das war eine sehr enge Geschichte, die eigentlich auch so ziemlich den gleichen Grundhandlungsstrang hatte, mit Figuren, die eigentlich relativ oft auch zusammenhingen, wo man die Zeit nicht abpassen musste und sonst was. Und schon das war ziemlich kompliziert.

Ach ja... ein weiteres Problem ist, dass ich persönlich dem hehren Ideal von 'alles braucht irgendeinen Sinn' folge. Das heißt bringe FIguren, Handlungen, irgendwelche Beschreibungen nur DANN ein, wenn es auch WIRKLICH der Story zuträglich ist und die Nachteile die dieser Griff bringt dadurch wieder ausgeglichen werden.

Kurz gesagt: Eine Story einfach nur aus 6 Perspektiven erzählen weil du das so willst ohne dass es einen Mehrwert hat, würde ich mir nochmal überlegen.

Zumal du dann ja auch mehr Personen sehr genau ausarbeiten musst, anstatt die EINE Hauptfigur zu haben und bei Nebenfiguren ein wenig schludern zu können, weil halt nicht JEDER Kartoffelbauer eine ausufernde Hintergrundgeschichte und Motivation im Leben braucht. Würdest du den Kartoffelbauer allerdings als Erzähler mit reinnehmen, dann müsstest du dir schon Gedanken machen, wie der so drauf ist, was er für einen Hintergrund hat, wie er zu XY steht...

Am liebsten mit 2 Personen, das reicht. Mehr verwirren nur ohne damit wesentliches hinzuzufügen.

Was sollen die albernen Beispiele? Hälst du die Leute für so dumm nicht zwischen einer und mehrerer Figuren unterscheiden zu können?

Was die Perspektive angeht, kann man das nicht Pauschal sagen. Ich hatte schon Bücher mit 10 und mehr Hauptfigur die richtig gut waren und welche die schon mit 4 chaotisch waren. Andersherum gibt es auch genug Bücher, die mit einer Figur zum einschlafen sind.

Es kommt auf das Schreibtalent des Autors an, nicht auf die Anzahl der Figuren.


NPdorf 
Fragesteller
 13.11.2021, 00:55

Ich will richtig verstanden werden, deshalb die Beispiele. So wie ich die Versionen grob schreiben würde

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