Wie viele Fressminuten Aktivstall?
Hallo, ich grübel schon länger was die Haltung in einem Aktivstall angeht, ich bin mir aber leider noch nicht wirklich im klaren darüber, wie das mit den Fressminuten funktioniert ( auch bei der Weide ). Woher weiß ich denn wie viele Fressminuten mein Pferd haben darf, weil sonst kann es ja immer einfach so drauf los mampfen, da ist es ja anders. Ich habe schon gegoogelt aber leider kam da nicht wirklich etwas hilfreiches bei raus. Ich habe sehr Angst, dass ich das total falsch machen würde, deshalb möchte ich lieber alles genau hinterfragen.
Ich bedanke mich jetzt schon mal für die Antworten! :)
3 Antworten
ich hab echt schon lange mit pferden zu tun.
fressminuten lese ich jetzt zum ersten mal und finde es quatsch.
ist das denn echt so ein stall, wo die pferde so ein überwachungshalsband umbekommen, mit dem sie 27/7 überwacht werden und permanent mit strahlung belastet?
dann wird auch die kraftfuttergabe automatisch danach ausgerichtet.
zum drauf los mampfen sei folgendes gesagt:
pferde, die genetisch viel von karglandrassen haben (PRE, shetty, welshpony, haflinger, norweger, isländer, auch araberberber etc) fressen, bis nichts mehr da ist. es gibt also tatsächlich pferde, denen die fressmenge begrenzt werden muss. für die ist ein stall, wo rund um die uhr gefressen werden kann, völlig fehl am platz.
so schön, wie man "naturnahe" lebensumstände auch findet und wie sehr man findet, dass sowas artgerechte haltung ist. ist es nicht.
moorponies hält man am besten auf sumpfwiesen, für einen haflinger oder ein welshpony ist es im sommer auf der alp oberhalb 1400m genau richtig. einen araber schickt man auf einen nährstoffarmen magerrasen.
sie bekommen dort genau die pflanzen und die nährstoffdichte, die sie benötigen.
die normalen pferdeweiden in unseren breiten sind NICHT artgerecht, weil sie im verhältnis zum volumen viel zu energiereich sind. gewöhnlich sind das weidemschungen für hochleistungskühe und weidemastrinder.
demebtsprechend reagiert der empfindliche stoffwechsel der pferde mit verschiedenen irritationen und entgleisungen bis hin zur hufrolle, rehe, verschlag, diabetes, muskelschwäche, knochendemineralisierung, zahnproblemen...
also vergiss fressminuten.
ein grosspferd braucht unter normaler belastung über den tag in möglichst viel kleinen portionen und möglichst vielen kleinen fresspausen etwa 10.000 kalorien.
zum vergleich: das gleiche gewicht in menschen benötigt etwa 18.000 kalorien.
die energie sollte vorwiegend aus zellulose gewonnen werden. dazu ein wenig saaten (hochwertiges fett), protein (z.b. luzerne) und wenig normale kohlenhydrate.
die berechnung der energie aus heu, weidegras und stroh ist etwas heikel, da die zellulose in energie umgerechnet werden muss.
per se kann man sagen, der anteil an "rohasche" soll möglichst hoch sein.
fütterung ist ein komplexes thema.
in kaum einem selbstversorger offenstall oder aktivstall gibt es keine pferde, die durch die fütterung dort (viele werben eben mit 24/7 heu) nicht dort ein grosses, chronisches und dauernd zu behandelndes stoffwechselproblem haben.
und vergiss die fressminuten. jedes pferd frisst unterschielich schnell...
je mehr ich hier schreibe, desto blödsinniger finde ich "fressminuten"...
Oh je so habe ich das noch nie gesehen, danke ich habe echt was anderes davon gedacht 😬
Naja, das weiß hier dich auch keiner, kennt dein Pferd doch niemand! Ist es groß /klein/dick/dünn/alt/jung, welches Arbeitspensum, etc...Geh doch zu dem Aktivstall deiner Wahl und frag da nach, wie es dort gehandhabt wird.
Ich denke das sich die Stallbesitzer damit auskennen und dich da am besten beraten können
ich halte fressminuten wiederum für eine art antroposophische philosophieˆˆ