wie viele Endlager gibt es weltweit?

1 Antwort

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Ich fange einmal von hinten an:

Sie fragen: Wann wird es ein Endlager in Deutschland geben?

Aktuell gibt es in Deutschland ein Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, das stillgelegt werden soll. Es handelt sich um das Endlager Morsleben in Sachsen-Anhalt, das schon zu DDR-Zeiten ein Endlager für diese Abfälle gewesen ist, nach der Wende aber auch mit westdeutschem Atommüll gefüllt worden ist. Seit 1998 wird in Morsleben nichts mehr eingelagert. Das Endlager soll stillgelegt werden, die Abfälle sollen dauerhaft sicher von Mensch und Umwelt abgeschlossen bleiben. Weitere Informationen zum Endlager Morsleben finden Sie hier: https://www.bge.de/de/morsleben/

Das Endlager Schacht Konrad in Salzgitter ist das erste nach Atomrecht genehmigte Endlager in Deutschland. Hier sollen nach der Fertigstellung 2027 schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert werden, die derzeit beim Rückbau der Atomkraftwerke anfallen. Insgesamt sollen dort rund 300.000 Kubikmeter nicht Wärme entwickelnder Abfälle eingelagert werden. Das Endlager wird aktuell ausgebaut. Das ehemalige Eisenerzbergwerk wird um- und ausgebaut. Die radioaktiven Abfälle werden in neu aufgefahrenen Bereichen des Bergwerks eingelagert weren. Weitere Informationen zum Endlager Konrad finden Sie hier: https://www.bge.de/de/konrad/

Die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II, einem ehemals als Forschungsendlager bezeichneten ehemaligen Salzbergwerk in Niedersachsen, sollen aus der Grube wieder zurückgeholt werden, weil das Bergwerk instabil ist und Salzwasser in das Bergwerk läuft, aktuell werden täglich etwa 12,5 Kubikmeter Lauge aufgefangen und abgepumpt. Informationen zur Schachtanlage Asse und dem Rückholplan für die dort eingelagerten radioaktiven Abfälle finden Sie hier: https://www.bge.de/de/asse/themenschwerpunkte/themenschwerpunkt-rueckholung/

Ein Endlager für hochradioaktive Abfälle, also die abgebrannten Brennelemente aus den Atomkraftwerken und die Abfälle, die Deutschland aus der Wiederaufarbeitung im Ausland zurücknehmen muss, gibt es in Deutschland bisher noch nicht. 40 Jahre lang ist der Salzstock Gorleben als potenzielles Endlager für die stark strahlenden Abfälle erkundet und umkämpft worden. Doch seit 2017 gibt es einen Neustart bei der Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Im Herbst wird die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mit dem Zwischenbericht Teilgebiete eine erste grobe Orienterung über möglicherweise geologisch günstige Gebiete für ein solches Endlager berichten. Bis 2031 soll der Standort gefunden sein, so steht es im Standortauswahlgesetz. Weitere Informationen zur Standortauswahl finden Sie hier: https://www.bge.de/de/endlagersuche/; https://www.endlagersuche-infoplattform.de/webs/Endlagersuche/DE/_home/home_node.html

Zur Frage 2, dem Endlager in Finnland: Onkalo ist tatsächlich das erste Endlager, das für hochradiaktive Abfälle tatsächlich in der Errichtung ist. Aber viele Länder suchen nach geeigneten Standorten etwa die Schweiz, oder haben sie längst gefunden, wie etwa in Schweden oder Frankreich, und arbeiten an den Genehmigungsunterlagen für die Errichtung von solchen Endlagern.

Ich kann Ihnen nicht die Zahl der sich in Betrieb befindlichen Endlager weltweit nennen. Aber es gibt relativ viele Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, beispielsweise in Schweden, in Südafrika, in Tschechien, um nur ein paar zu nennen. Zudem gibt es weitweit eine Reihe von Endlagern für Abfälle aus dem nuklearen Waffenarsenal, beispielsweise in den USA.

Wenn Sie weitere Fragen haben: dialog@bge.de


JanaMS2005 
Fragesteller
 12.06.2020, 21:48

Ich danke dir so sehr!!!! Vielen, vielen Dank, du hast mir wirklich sehr geholfen!!

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JanaMS2005 
Fragesteller
 12.06.2020, 21:51

nochmals... Vielen dank!!

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