Wie viel muss man Netto verdienen, um sich diese Wohnung leisten zu können?

10 Antworten

Die Miete sollte nicht höher als 30 Prozent des Netto-Einkommens sein!

Demnach müsste dein Netto-Gehalt 3.500,- EUR im Monat betragen.

Gut zu wissen:

Kaltmiete + Nebenkosten = Warmmiete

Da es sich bei den Nebenkosten lediglich um eine Vorauszahlung auf die tatsächlichen Kosten in der Jahresendabrechnung.

Hast du zu viel im Laufe des Jahres an Nebenkosten gezahlt, erhältst du am Jahresende eine Gutschrift.

In den meisten Fällen, ist leider eine Nachzahlung das Ergebnis. In diesem Fall, wird die tatsächliche Monatsmiete teurer.

Auf die Kaltmiete kommt es an!

Eine Beispielrechnung:

2 Mieter zahlen mtl. 1.000,- EUR Warmmiete an den Vermieter.

Mieter (A): 750,- EUR Kaltmiete zzgl. 250,- EUR (25%) Nebenkostenvorauszahlung = 1.000,- EUR Warmmiete.

Mieter (B): 800,- EUR Kaltmiete zzgl. 200,- EUR (20%) Nebenkostenvorauszahlung = 1.000,- EUR Warmmiete

In der Jahresendabrechnung werden 3.000,- EUR an Nebenkosten/Betriebskosten errechnet.

Mieter (A) erhält keine Gutschrift - muss aber auch nichts nachzahlen.

Mieter (B) muss 600,- EUR nachzahlen! Damit zahlt Mieter (B) tatsächlich 1.050,- EUR Warmmiete, statt 1.000,- EUR wie Mieter (A).

Fazit: Bereits 5 % Unterschied bei der Nebenkostenvorauszahlung sorgen in diesem Fall für 600,- EUR Nachzahlung.

Realistische Formel: Kaltmiete + 25 % Nebenkosten = Warmmiete

Für die Wohnung in deiner Frage bedeutet das:

Kaltmiete: 787,50 EUR zzgl. 262,50 EUR (25%) Nebenkosten = 1.050,- EUR Warmmiete

Der Vermieter haftet auch dann nicht, wenn die tatsächlichen Nebenkosten erheblich von der Vorauszahlung abweichen.

Die Preise für Öl & Gas ziehen momentan stark an. Wenn die steigenden Energiekosten in neuen Mietverträgen nicht ausreichend berücksichtigt werden, zahlt der Mieter am Jahresende drauf.

Und auch in Zukunft! Auf sinkende Öl- & Gaspreise sollte man sich eher nicht verlassen!

Vermieter und Makler profitieren bei von einer hohen Kaltmiete! Für die Nebenkosten ist ausschließlich der Mieter verantwortlich.

Vor diesem Hintergrund ist auch nachvollziehbar, dass die Kalkulation der Warmmiete häufig sehr kreativ ist.

Tipp:

Bei einer 3-Zimmer-Küche-Diele-Bad-Whg. mit 64 m² Wohnfläche werden die Zimmer sehr klein sein.

Eine 3-Zimmer-Whg. sollte schon um die 75 m² haben. Anderenfalls besser auf das 3. Zimmer verzichten.

Für Singles und 2 Personen-Haushalte sind 64 m² optimal. Für eine 3-köpfige Familie aber auf Dauer sicher zu beengt.

Tipp:

Bei einer Kaltmiete von 787,50 EUR für die beschriebene Wohnung (64 m²) lohnt es sich bestimmt auch mal über Kauf statt Miete nachzudenken.

Eine Finanzierung über 20 Jahre könnte in etwa so aussehen:

20 Jahre lang 787,50 EUR/mtl. würde einen Kaufpreis von 189.000,- EUR ergeben.

Bei 64 m² könntest du 3.000,- EUR pro m² ausgeben. Ich denke, dass ist auch eine realistischer Kaufpreis.

Das natürlich noch Nebenkosten, wie Zinsen und Gebühren hinzu kommen, versteht sich von selbst.

Nach 20-25 Jahren hast du Eigentum erworben, das du selbst günstig bewohnen kannst, wenn das Einkommen (Rente) weniger wird.

Du kannst die Wohnung vermieten oder verkaufen. Du wirst immer einen Gegenwert erhalten.

"Normale Mieter" haben nach 20-25 Jahren nichts! Dafür steigen die Mieten stetig.

Momentan ist das Geld noch billig zu haben. Wer sich gut informiert und auch staatliche Fördermittel kennt

Das kommt auf deine sonstigen Ansprüche an. Man sagt zwar immer sowas ala die Miete sollte maximal ein Drittel betragen. Gerade in größeren Städten oder bei Berufseinsteigern ist das natürlich überhaupt nicht möglich, vor allem bei Berufen die schlechter verdienen.

Ich habe z.B. anfangs 1.300 Euro Netto rausgehabt und eine Warmmiete von 700 Euro gehabt für ~50 qm. Sprich gut 54% meines Nettos. Und das als Softwareentwickler, was soll da eine Person machen die als ungelernte Hilfskraft für den Mindestlohn arbeitet.

Bin aber mit den verbleibenden 600 Euro ohne Probleme klar gekommen. Ich mein der Hartz 4 Satz ist bei knapp 400 Euro und damit leben die Leute auch und können sich häufig noch unnützen Kram finanzieren.

Klar ist das nicht optimal, am Ende würde jemand der sparsam ist aber wohl auch mit 1.500 Euro Netto hinkommen mit der Wohnung. Kriegen würdest du sie vermutlich nicht, denn das wäre den Vermieter viel zu unsicher. Über 2.000 Euro Netto sollte es realistisch gesehen schon sein. Je mehr desto besser.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Das 3fache solltest du netto verdienen. Das ist aber fast hast nicht mehr einzuhalten. Deshalb wäre es gut, wenn du netto wenigstens das doppelte verdienst. Leider ist dann kein Urlaub mehr drin.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Personal Assistentin

Normalerweise verlangen Vermieter, dass der Mieter (Einzelperson oder zusammenlebendes Paar) mindestens das dreifache der Miete inkl. Nebenkosten an Nettoeinkommen hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

2100

Du musst dir das immer so rechnen: Warmmiete darf nicht höher sein als 50% des nettolohns


evermore90  01.10.2021, 01:08

Vor zwei Jahren hat man noch gesagt wie 25% bzw. Ein Viertel des Bruttolohns. Wie sich alles ändert :(

1
apachy  01.10.2021, 12:56
@evermore90

Kann immer nur ein Drittel aber auch das ist für Berufseinsteiger und co. natürlich kaum möglich. Da muss man häufig über 50% hinlegen.

1