Wie erkläre ich einer Kollegin, dass sie mit mir Hochdeutsch sprechen soll, da ich sie kaum verstehe, wenn sie im Dialekt und außerdem sehr schnell spricht?

11 Antworten

Situation A:

Du bist in eine Region gezogen, in der ein bestimmter Dialekt gesprochen wird. Dann hast du dich anzupassen, d.h. du hast dich an diesen Dialekt zu gewöhnen und dich zu bemühen, ihn zu verstehen. Das funktioniert natürlich nicht sofort. Und natürlich ist nicht jeder sprachbegabt oder sprachlich flexibel, manche Leute tun sich schwer mit unterschiedlichen Akzenten und noch schwerer mit Dialekten. Auch hängt es davon ab, ob man außerhalb der Arbeit viel Kontakt mit Einheimischen hat oder eher für sich bleibt. - Du musst Geduld haben und solltest deine Kollegin immer wieder freundlich darum bitten, mit dir doch etwas langsamer zu sprechen, weil es dir immer noch sehr schwerfällt, den xxx-Dialekt zu verstehen. Es hilft bestimmt auch, wenn du dich selbst ein wenig auf die Schippe nimmst, indem du z. B. sagst: "Ich war leider noch nie ein Sprachgenie." o.ä.

Situation B:

Du lebst in einer +/- dialektfreien Region (evt. irgendwo in Norddeutschland), auch an deinem Arbeitsplatz sprechen alle Standarddeutsch. Eine neue Kollegin kommt aus einem Dialektgebiet, spricht in ihrem Heimatdialekt und du verstehst sie nicht. Dann geht das Ganze natürlich umgekehrt, und sie hat sich anzupassen. Das ist für sie möglicherweise schwer, denn vielleicht war sie bisher immer nur in ihrer Heimat und hat so gut wie nie etwas anderes als ihren Dialekt gesprochen. Normalerweise wird aber auch z.B. an Schulen in Schwaben, Sachsen etc. nicht im breitesten Schwäbisch, Sächsisch etc. gesprochen. Sie müsste also schon eine gemilderte Form ihres Dialekts erfahren haben und sollte in der Lage sein, halbwegs verständliches Standarddeutsch zu sprechen. - Bitte sie also freundlich, langsam und in solch einem Deutsch zu sprechen, dass jedermann sie verstehen kann. Diese Bitte solltest du jedesmal freundlich wiederholen. Irgendwann wird sie selbst merken, dass es so nicht weitergeht.

Generell: Was sagen denn die anderen KollegInnen dazu?

Hallo,

verweisen ist hier definitiv das falsche Verb. Es sollte darauf hinweisen oder aufmerksam machen auf.

Es wird dir nichts anderes übrigbleiben, als die Kollegin immer wieder dran zu erinnern, dass sie doch bitte langsamer und weniger Dialekt sprechen möge. Sie wird das auch mich Sicherheit nicht absichtlich machen. Es entspricht halt ihrem Naturell und sie ist es von klein auf gewöhnt im Dialekt zu sprechen und wird das auch im privaten und familiären Kreis so machen.

Verabrede dich doch mal mit ihr auf einen Kaffee und sprich die Schwierigkeiten noch einmal in Ruhe an. Sucht gemeinsam nach einem Ausweg.

Vielleicht könnt ihr ein Auszeit-Zeichen

Bild zum Beitrag

vereinbaren, dass du gleich zu Beginn ihres Redeschwalls oder wenn es dann gar zu arg wird, einsetzt.

Wie ist das denn im übrigen Kollegenkreis gibt es da ähnliche Schwierigkeiten? Haben andere Kollegen evtl. für sich eine Lösung für dieses Problem gefunden, das vielleicht auch dir helfen könnte?

Vielleicht kann man über diese Kommunikationsschwierigkeiten ja auch ein "Team-Meeting" machen und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Bitte sprich so etwas aber immer mit deiner Kollegin ab, macht es gemeinsam und nicht hinter ihrem Rücken. Das kann sonst schnell ins Negative (Mobbing) abgleiten.

Ich wünsche euch viel Erfolg!

AstridDerPu

 - (Arbeit, Deutschland, Sprache)

Ich würde es schon mal nicht als "verweisen" bezeichnen.

Einfach immer wieder nachfragen "Wie bitte? Ich habe dich nicht ganz verstanden". Irgendwann kommt sie drauf.

Drehs einfach um - statt ihr zu sagen wie sie zu sprechen hat, kannst du sagen "du, ich verstehe dich nicht gut, das ist mir zu schnell". Menschen helfen lieber wenn sie sich nicht angegriffen fuehlen.

Wenn Du böse sein willst, frag sie ob sie auch deutsch spricht.

Oh, und btw: Warum mögen Bayern keine Ausländer?

-> Weil die besser deutsch sprechen.