Wie traurig ist das Leben als Atheist?

42 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Carylie47,

ich glaube, daß man diesen Schatz des Glaubens nur richtig schätzen kann, wenn man vorher Atheist war.

Denn dann kennt man beide Seiten: wie das Leben ohne Gott und wie es mit Gott ist:-)

Ich kann nicht sagen, daß ich als Atheist unglücklich war.

Denn ich habe ein ausgefülltes Leben gehabt.

Aber nun ist noch etwas mehr an Erfüllung hinzugekommen, das ich so vorher nicht hatte.

Es ist vielleicht vergleichbar damit, wenn man erst keine Kinder hatte, dann bekommt man welche.

Als Kinderloser muß man ja auch nicht unbedingt unglücklich sein.

Aber durch die Kinder hat man noch einmal eine ganz andere Erfahrungsdimension und Bereicherung  hinzubekommen

Mann kann nicht das vermissen, was man nicht kennt

Spiritualität ist eine ganz neue Dimension im Leben eines Menschen

Natürlich spielt die feste Hoffnung auf ein ewiges Leben als Teilaspekt eine wichtige Rolle und gibt dem leben einen tieferen Sinn als wenn ich weiß, daß mit dem Tod mein Leben beendet sein wird

verreisterNutzer  24.07.2017, 21:44

Forts.

Jesus sagte: "die Wahrheit wird euch frei machen" (Joh.8:32)

Und so empfinde ich es auch, denn die Gebote/Prinzipien/Grundsätze nach denen ein gläubiger Mensch lebt, engen nicht ein, sondern machen in Wirklichkeit frei.

Ich merke das auch daran, daß ich mich immer weniger gesellschaftlichen Zwängen beuge und "Verzicht" im wahrsten Sinne des Wortes lebe.

Denn nicht Überfluß (in jeder Hinsicht) ist es , der glücklich macht , sondern Verzicht.

Denn sie (biblische Grundsätze)sind die höchstmögliche moralische Ebene, wenn ausglebt, auf die ein Mensch gelangen kann. 

 

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willgott  24.07.2017, 23:45
@verreisterNutzer

Die wichtigen Gedanken, die Du hier in würdige Worte gefasst hast, verdienen es, auf das genaueste betrachtet und formuliert zu werden. Ich möchte dies so ausdrücken:

Ich würde an Stelle "(biblische Grundsätze)" genauer von den höchsten Geboten (Gottesliebe und Nächstenliebe) sprechen, denn an diesen hängen alle Lehren der Propheten, also vereinigen sich auch alle biblische Grundsätze unter diesen beiden Geboten.

Nicht der Verzicht an sich macht glücklich, sondern es erfreut die Seele des Menschen, dass er sich von seiner begierdenhaften Gebundenheit an das Irdische-Materielle befreit, weil er damit dem Sehnen Gottes entspricht, indem wir damit als seine Kinder freiwillig zu ihm in sein geistiges Reich zurückkommen. Dies geschieht, indem wir dem Geistigen den Vorrang geben vor dem Materiellen und es läßt sich auch tatsächlich im Alltagsleben beobachten ... " Ich merke das auch daran, daß ich mich immer weniger gesellschaftlichen Zwängen beuge und "Verzicht" im wahrsten Sinne des Wortes lebe."

"Die höchstmögliche moralische Ebene, auf die ein Mensch gelangen kann. " ist die vollständige Vereinigung mit dem Willen Gottes.

Und so bestätige ich es auch, dass die Gebote/Prinzipien/Grundsätze nach denen ein gläubiger Mensch lebt, nicht einengen , sondern in Wirklichkeit und in Ewigkeit befreien.

Ein Danke auch an Carylie47

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verreisterNutzer  25.07.2017, 07:24
@willgott

willgott,

es ist und bleibt nun einmal sehr schwierig, das, was man als gläubiger Mensch empfindet, in Worten bzw. durch Worte verständlich zu machen.

Eigentlich ist es nur ein Versuch, aber mehr auch nicht.

Man kann den Glauben in seinem ganzen Umfang und in seiner ganzen Wirkung kaum oder immer nur unzureichend beschreiben.

Daher kann ich das sehr gut nachvollziehen, was du hier geschrieben hast.

Darüberhinaus empfindet auch jeder Gläubige anders. Befindet sich auf einer  bestimmten Ebene des Glaubens, ein anderer auf einer anderen Ebene.

Wichtig ist, daß er eine Erfüllung hat, daß er spürt und erfährt, was diese metaphysische Welt in ihm auslöst.

Jesus hatte die Kraft als er festgenmommen werden sollte, durch die Menschenmenge hindurchzugehen.

Keiner faßte ihn an.


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nowka20  25.07.2017, 01:23

@juste!

hier was zum atheismus:

Wer ein inneres menschliches Verhältnis zu dem Christus gewinnen kann, wer hinblicken kann in Anerkennung und Bejahung zu dem Christus, der muß in sein Bewußtsein etwas hereinnehmen, das ihm keine Sinneswelt geben kann. Gerade der, der am allermeisten in die Aufbau der Sinneswelt hineinschaut, kommt ja aus diesem Aufbau der Sinneswelt nur zu einer Widerlegung des Gottes, denn mit keinem Sinnesverständnis kann man das Mysterium von Golgatha verstehen. Kann man es jedoch in sein Herz aufnehmen, ist man dennoch in der Lage, als Mensch ein im Gemüte wurzelndes Verständnis für dieses einmal im Erdenlaufe sich vollziehende, nur aus dem Geiste heraus verständliche Ereignis zu fassen, so reißt man sich in diesem seinem gewöhnlichen Bewußtsein heraus aus dem bloßen Sinnesverständnis, das gerade das Ich-Bewußtsein in seiner besonderen Klarheit und Intensität ausmacht.
Keiner, der nur innerhalb der Sinneswelt stehenbleiben will, kann zu einem Verständnisse des Mysteriums von Golgatha kommen.
(GA 215: Vortrag vom 12. September 1922, von Dr. R. Steiner)

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BiggerMama  25.07.2017, 06:09

Schmus ums Maul geschmiert.

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verreisterNutzer  25.07.2017, 07:27
@BiggerMama

BiggeMama,

sehr traurig, wenn du so darüber denkst!

Kannst du dir vorstellen, daß es tatsächlich noch ehrliche Menschen gibt?

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BiggerMama  25.07.2017, 20:21
@verreisterNutzer

Es gibt einen Haufen ehrliche Menschen:

in jeder Weltanschauung (wozu auch Religion gehört), in jedem Volk.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Ich nenne mich hier BiggerMama.

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Deamonia  25.07.2017, 09:26

Allerdings gibt es genauso Menschen, die ohne Kinder glücklicher sind. Ebenso gibt es Menschen, die ohne Glauben glücklicher sind.

Es gibt ja nicht nur den Fall, das Atheisten zu Gläubigen werden, sondern noch viel öfter passiert es anders rum: Gläubige werden zu Atheisten. Nicht selten sind es gerade Kirchenleute, die erkennen wie sinnlos ihr Glaube ist.

Ich finde jeder sollte so leben, wie es für ihn am besten ist. Ich kann verstehen warum manche den Glauben "brauchen", aber ich persönlich kann mir einfach nicht einreden, etwas zu glauben, von dem ich überzeugt bin, das es ausgedacht ist. Würde ich an Gott glauben, könnte ich auch an Zauberer, Elfen, Einhörner und all die anderen Fabelwesen glauben. Da besteht für mich keinerlei Unterschied, was die "Echtheit" dieser Figuren angeht.

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verreisterNutzer  25.07.2017, 10:02
@Deamonia

Deamonia,

deshalb sollte man auch nie persönliche Erfahrungen verallgemeinern.

Jeder wählt seinen Weg.

Aber wenn jemand seinem Leben durch den Glauben eine Dimension hinzugefügt hat, die sein Leben bereichert, dann ist das auch sein eigener Weg.

Und das stellte die Fragestellerin in ihren Beispiel dar.

Sie schilderte ihre eigene Erfahrung, die sie auch als Atheistin gemacht hatte.

Da sie selbst den Glauben als Bereicherung empfindet, hat sie o.a. Frage gestellt.

Das schließt nicht aus, daß es Menschen gibt, die mit ihrem Leben als Atheist vollkommen glücklich und zufrieden sind!

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densch92  07.10.2017, 23:32
@verreisterNutzer

Geht schon ab hier..
Jede Seifenoper schaut dagegen langweilig aus :-D

Die Welt braucht keinen Gott und hat ihn auch nie gebraucht denn sie ist auch ganz ohne seine Existenz entstanden.

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Wenn alles von einem "Produzent" hergestellt worden ist, dann müsste jemand auch die Welt erschaffen haben oder? 

Vorab will ich sagen, dass ich mit dem Folgenden weder jemanden beleidigen noch kränken will, ich sehe das ganze einfach als Realist.

Ich werde nie verstehen können wie man so etwas schreiben kann. Wie kann Religion im 21. Jahrhundert noch immer so fest verankert sein, das erschließt sich mir nicht. Religion verursacht zu 99% nur eines - und zwar Leid auf der ganzen Welt.

Die gläubigen Menschen glauben an Dinge für die es keine Beweise gibt, wie funktioniert das? Wie kann man das ernst nehmen? Die Wissenschaft im Gegensatz, schafft Fakten, durch wiederholbare Versuche und durch Beobachtungen die dann zu einem Ergebnis führen. Niemand der bei wirklich klarem Verstand ist, kann an der Relativitätstheorie zweifeln.

Egal wie oft ich mit Gläubigen schon diskutiert habe (es ging dabei nicht um eine Bekehrung die ich durchsetzen wollte), am Ende lief es immer auf das selbe hinaus. Es wird an etwas geglaubt wofür es nicht den leistesten Nachweis gibt. Wenn meine Gesprächspartner dann in die Enge getrieben waren, blieb nur noch eins. Sie blieben bei der Aussage: "Gott gibt es, er liebt mich, ich weiß das!" Und das, ihr Menschen da draußen, das ist nur kindisch!

Damit war dann alles beendet, vor Fakten werden die Augen verschlossen, es wird sich verzweifelt an die Religion geklammert die eigentlich doch nur Anker für Unsichere und Hilflose ist.

Carylie47 
Fragesteller
 12.08.2017, 15:22

Wie kannst du sagen das es kein Beweis gibt? Du redest von Theorien. Schonmal was von Ursache-Wirkung theorie gehört? Ist je schonmal etwas entstanden ohne das jemand dabei eine Hand im Spiel hatte? Ich denk genau andersrum. Im 21 Jahrhundert in den man die Feinheit im Universum sieht, die abnormal genaue Abstimmung. Die Dna sieht mit 3 Miliarden Buchstaben. Ich frag mich.. Wie kann man heute noch Atheist sein? Und den größten leid bringt Atheismus nicht Religion. Hitler beruhte sich nicht auf Religion sondern auf Darwin. Atombomben wurden nicht durch Religiösen Überzeugungen abgeworfen. Irak wurde nicht wegen Religion zerbombt. Lass dir nicht soviel einreden von den Medien. Der Atheismus ist die blutigste Ideologie der Menschheitsgeschichte

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Toastybeef  13.08.2017, 11:37
@Carylie47

"Die Medien" reden mir gar nichts ein, du weißt nichts darüber wie ich mich informiere, also behaupte doch nicht einfach irgendetwas.

Wenn man aufrechnet, wie viele Menschen seit der Antike durch fanatische religiöse Spinner gestorben sind und wie viele durch Atheismus oder ganz einfach durch Wissenschaft, würde man sehen dass das in keinerlei Bezug stehen kann. Die Wissenschaft kann noch Jahrhunderte Gräuel begehen bevor da überhaupt einmal gleichgezogen wird. Nicht dass das besser ist, aber es ist ganz einfache Mathematik, das will ich damit sagen.

Du solltest dich in Geschichte einlesen und nicht nur das behaupten, das dir gerade in den Sinn kommt.

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densch92  07.10.2017, 23:41
@Toastybeef

Schon schlimm wenn man es nötig hat, an eine Sagengestalt zu glauben weil ansonsten das Selbstbild zerfallen würde.

Aber ganz ehrlich:
So traurig es sein mag, aber ich kann es echt nicht verstehen wenn sich 2 Gruppen religiöser Spinner (wenngleich sie auch an anderen goot glauben, andere Ideologie, oder so) sich gegenseitig sprichwörtlich abmetzeln und die Köpfe abhacken wegen einer Wahnvorstellung in ihren Köpfen.

klar, tun einem die Leute leid.
Aber wegen so einem Scheiß sich gegenseitig umbringen, nur weil man sich vor dem Gang zum Psychiater scheut?

Da kann ich weder mit der einen noch mit der anderen Seite sympathisieren und habe ehrlich gesagt nichts dagegen wenn sich 2 Gruppen fanatischer Spinner mit Halluzinationen gegenseitig abmetzeln.

Der Welt hilft ihr Gotteswahn dann eh nicht.

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Also erst mal finde ICH es traurig, das Religion das Wertvollste in deinem Leben ist. Mir sind andere Menschen das Wertvollste in meinem Leben.

Wenn dein Leben vorher "leer" war, war daran nicht der Atheismus "schuld", sondern du selbst. Statt einer Religionsgemeinschaft hättest du auch in einen Verein gehen können, dann wäre dein Leben auch nicht mehr "leer" gewesen.

Ich finde es auch nicht traurig, einfach weg zu sein wenn ich sterbe, nur wenn andere sterben ist das traurig für mich. Klar ist die Vorstellung alle seine liebsten wiederzusehen toll, aber deswegen kann ich mir nicht einreden, das sie realität ist. Zudem würde es ja auch bedeuten, das es Sinn machen würde, sich nach dem Tod eines geliebten Menschen umzubringen, um diesen wieder zu sehen.

Blöd nur, wenn man dann plötzlich z.B. mehreren Ehemännern gegenübersteht, oder existiert man dann im Jenseits doppelt und dreifach?

Du merkst schon, ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, aber selbst WENN, würde ich nicht annehmen, das ein Gott dafür nötig ist.

Aber ich kann genauso wenig daran glauben, wie du daran glauben kannst, das Wonderwoman oder Superman Real sind. (Wobei die Hintergundgeschichte von Superman realistischer ist, als die der diversen Götter)

Ich kann mir das Leben nunmal nicht "schön reden", auch wenn es dann viel leichter wäre. Ich bin kein Realitätsverweigerer.

Auch der Atheist oder der Buddhist (der in einem gewissen Sinne auch Atheist ist) können eine freudiges Leben führen. Der Buddhist kann, wenn er viel gutes Karma sammelt, auf ein besseres Leben nach der Reinkarnation hoffen.

Der Atheist kann versuchen, seine Talente bis zu einem  Höchstmaß zu steigern bzw. zu entfalten, sodass er viel Anerkennung gewinnt und also freudevoll leben kann.