Wie steht ihr zur Existenz eines Gottes?

Das Ergebnis basiert auf 60 Abstimmungen

Ich bin davon überzeugt, dass es einen Gott gibt. 55%
Ich bin davon überzeugt, dass es keinen einzigen Gott gibt. 40%
Ich bin mir unsicher, ob es Gott/Götter gibt. 5%
Ich bin davon überzeugt, dass es mehrere Götter gibt. 0%

22 Antworten

Ich bin davon überzeugt, dass es einen Gott gibt.

Hallo Freitag19,

bevor ich näher auf einige Gründe eingehe, die mich von der Existenz Gottes überzeugen, möchte ich ein paar grundlegende Anmerkungen machen: Der Glaube ist aus meiner Sicht immer etwas ganz Persönliches und Aussagen, die ich dazu treffe, müssen nicht unbedingt als allgemein verbindlich verstanden werden.

So werde ich z.B. nicht versuchen, die Existenz Gottes irgendwie zu beweisen, da dies (zumindest im wissenschaftlichen Sinn) gar nicht möglich ist. Meine Antwort schreibe ich allein aus meiner eigenen persönlichen Überzeugung heraus.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es viele gibt, die einen ganz anderen Standpunkt vertreten und meine Glaubensgründe nicht gelten lassen. Diese möchte ich bitten, meine Aussagen als Teil meiner Überzeugung zu respektieren.

Ich bin nicht ein Mensch, der mit Scheuklappen durch diese Welt läuft, und so habe ich mich auch eingehend mit der Evolutionstheorie beschäftigt, die ja bekannterweise die Existenz der Lebewesen ohne einen Schöpfer erklärt.

Dennoch erlaube ich mir, eine andere Meinung zu vertreten und mich nicht dem Mainstream der Wissenschaft anzuschließen. Das tun übrigens auch etliche ernstzunehmende Wissenschaftler, die nicht irgendwelche Sonderlinge sind, sondern sich durchaus auf ihrem Fachgebiet verdient gemacht haben. Sich nicht die Ansicht der Evolutionsbefürwortern zu eigen zu machen, ist also weder eine Sache mangelnder Intelligenz, noch die fehlender Einsichtsfähigkeit!

Wenn es um die Entstehung der verschiedenen Lebewesen geht, so kann niemand mit Bestimmtheit sagen, wie diese im einzelnen entstanden sind. Für mich als gläubiger Mensch, sind sie jedoch nicht das Produkt einer längeren Kette natürlicher Vorgänge, sondern eine von Gott gewollter schöpferischer Akt!

Wie Gott hierbei vorgegangen ist, entzieht natürlich unserer Kenntnis. Das ist auch nicht das Entscheidende! Vielmehr geht es für mich darum, eine grundlegende Aussage, die als erster Satz in der Bibel aufgeschrieben ist, anzuerkennen: "Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde" (1.Mose 1:1). Der Begriff "erschuf" setzt ein bewusstes, gewolltes, und intelligentes Vorgehen ein!

Alle Vorgänge in der Natur laufen natürlich nicht völlig ungerichtet ab, sondern gehorchen den bestehenden Gesetzmäßigkeiten. Durch die Naturgesetze laufen viele komplexe Vorgänge selbsttätig ab. Meine Überzeugung ist, dass diese Gesetzmäßigkeiten einen "Gesetzgeber" verlangen, jemanden, der sie erdacht und in Gang gesetzt hat. Für mich ist es keine zufriedenstellende Erklärung, dass z.B. die Naturgesetze eben "einfach nur da" sind.

Und wenn ich dann an die hoch komplizierten Strukturen lebender Organismen denke, kann ich noch viel weniger glauben, dass diese ohne das Einwirken einer richtungsgebenden Kraft ins Dasein kommen konnten. Ich glaube an die Aussage, die Gott in seinem Wort selbst trifft: "Ich habe die Erde gemacht und den Menschen darauf erschaffen" (Psalm 45:12).

LG Philipp

"Gott" ist für mich ein Wort für das alles umfassende Sein.

Es ist doch wohl eine tief verwurzelte Eigenschaft von uns Menschen, dass wir mit unseren Wahrnehmungen und unserem Denken die Wirklichkeit lückenlos dem Bewusstsein zugänglich machen wollen.

Da aber unser menschliches Vermögen nur sehr eingeschränkt die Wirklichkeit wahrnehmen kann, haben wir zahllose Versuche unternommen, das Undenkbare denkbar zu machen.

Diese Versuche werden meist „Religionen“ genannt.

Und da wir gern das Undenkbare veranschaulichen, ja sogar personalisieren wollen, haben wir Menschen „Gott“ und „Götter“ erfunden.

Die Atheisten machen nun aus meiner Sicht den gewichtigen Fehler, dass sie mit der Leugnung Gottes auch das Undenkbare leugnen.

Vorstellungen von Gott können hilfreich sein, solange sie nicht mit Absolutheitsanspruch vertreten werden und andere Vorstellungen verurteilen und gar bekämpfen.

Die mystischen Traditionen in den Religionen haben eine Vorstellung von Gott entfaltet, die den oft militanten Dogmatismus in den Religionen überwunden haben.

Das verdeutlicht beispielsweise ein Zitat von Meister Eckhart:

Der wahrhaft Liebende liebt Gott in allem und findet Gott in allem.

Meister Eckhart — Zitate (zitate7.de)

lumbricussi  16.12.2023, 14:13

Danke für den Link.

"Gott ist ein Gott der Gegenwart."

"Der erkennt Gott recht, der ihn in allen Dingen gleicherweise erkennt."

Ich glaube, das sind die wichtigsten Zitate, zumindest für mich. 😊

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SchakKlusoh  16.12.2023, 19:13
@lumbricussi

Das sind Glückskeks-Sprüceh.Sie hören sich immer irgendwei bedeutungsschwanger an, sind aber nie hilfreich.

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lumbricussi  17.12.2023, 00:16
@SchakKlusoh

Das glaub ich dir. Von außen, als Text, mit dem Verstand betrachtet, sind sie salbungsvolle Sprüche. Hilfreich bei irgendwelchen Schwierigkeiten sind sie schon gleich gar nicht. Es ist eher eine Erinnerung an das plötzliche fast schockartige Spüren, oder Lebensgefühl, ich weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken könnte.
Erkenntnis? Ne, ist zu abstrakt ausgedrückt, ist keine verstandesmäßige Erkenntnis, sondern du spürst die Tatsache hautnah.
Aber natürlich ist das kein Gott, wie ihn Religionen beschreiben, keine Geschichte, das Wort Gott ist schon Irreführung.
Du kannst das nicht machen, es passiert einfach. Aber man kann sich daran erinnern.

1
SchakKlusoh  16.12.2023, 19:12
das alles umfassende Sein

Was soll dieses Sein sein?

eine tief verwurzelte Eigenschaft von uns Menschen ....die Wirklichkeit lückenlos dem Bewusstsein zugänglich

Nein, dem ist nicht so.

das Undenkbare

Was soll das zum Beispiel sein? Vampire, Kriegsverbrechen, Telepathie...?

Diese Versuche werden meist „Religionen“ genannt.

Nein. Das nennt sich, je nach Qualität, Philosophie oder Spinnerei.

Religionen sind Gedankengebilde, mit denen manche Menschen gegen ihre Angst vor dem Leben ankämpfen.

  • Wer Erklärungen braucht, die über den Wissensstand hinaus gehen, bekommt dogmatische Erklärungen.
  • Wer Zukunftsängste hat, bekommt Beruhigungspillen.
  • usw.
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Pescatori  16.12.2023, 21:09
@SchakKlusoh

Die Behauptung, dass es keinen Gott gibt, wird durch die Unmöglichkeit, seine Existenz empirisch zu belegen, unterstützt.

Als radikaler Rationalist, der nur das rationale Denken als Erkenntnisquelle zulässt, kann das Sein lückenlos rational erschlossen werden.

So ein absolut gesetzte Erkenntnisweise ist für mich auch dogmatisch.

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Ich bin mir unsicher, ob es Gott/Götter gibt.

Bin mir unsicher, denke aber das es sowas wie Gott/Götter geben KÖNNTE.

Ich bin ein agnostischer Atheist.

Ich bin fast vollständig davon überzeugt, dass Götter nicht existieren. Das gilt auch für Feen, Kobolde und Trolle. Zu 100% ausschließen kann ich all diese mythologischen Figuren nicht, da sich Nichtexistenz in diesen Fällen nicht beweisen lässt.

Die Hinweise für Götter sind gleich gut, wie die Hinweise für Feen, Trolle, Osterhasen und Geister. Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Existenz solcher Wesen anzunehmen.

Interessanterweise spielen alle diese mythologischen Figuren zurzeit Verstecken. Warum ist das so?

Götter sind nicht mehr als Russells Teekanne: eine hypothetische Teekanne, die unerkannt im Weltall herumdüst.

Diese Teekanne kann man weder beweisen noch widerlegen:

Bild zum Beitrag

... eine hypothetische Teekanne, die im Weltraum zwischen Erde und Mars um die Sonne kreise und so klein sei, dass sie mit Teleskopen nicht gefunden werden könne.
Falls er ohne weitere Beweise behaupten würde, dass eine solche Teekanne existiere, könne man nicht erwarten, dass ihm jemand glaubt, bloß weil es unmöglich sei, das Gegenteil zu beweisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne

Ich bin nicht mal von der prinzipiellen Existenz von Göttern überzeugt. Von bestimmten Gottesvorstellungen wie JHWH, Allah und Shiva noch weniger.

Die Geschichte der Religionen und Götter:

Bild zum Beitrag

 - (Psychologie, Gesellschaft, Islam)  - (Psychologie, Gesellschaft, Islam)
Deckenstaendig  16.12.2023, 11:07

Existiert Moral?

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Mayahuel  16.12.2023, 11:52
@Deckenstaendig
Gott ist metaphysisch

Nö.

Sonst könnte er nicht als Jesus übers Wasser laufen. Als Allah den Mond teilen und als JHWH Städte zerstören.

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Deckenstaendig  16.12.2023, 16:37
@Walum

Kannst du Moral riechen, schmecken, fühlen, sehen, spüren oder hören?

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Mayahuel  16.12.2023, 16:47
@Deckenstaendig
Kannst du Moral riechen, schmecken, fühlen, sehen, spüren oder hören?

1) Die Auswirkungen von Moral kann man spüren. Wenn Muslime zum Beispiel einen Homosexuellen wegen Blasphemie vom Hochhaus werfen, dann ist die Auswirkung von Moral spüren.

2) JHWH und Allah sind kein Konzept, sondern reale und persönliche Wesen. Sie können mit Menschen reden, einen Sohn zeugen und Städte zerstören.

Moral an sich kann nichts davon.

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Deckenstaendig  17.12.2023, 07:22
@Mayahuel

1) Die Auswirkungen von Moral kann man spüren. Wenn Muslime zum Beispiel einen Homosexuellen wegen Blasphemie vom Hochhaus werfen, dann ist die Auswirkung von Moral spüren.

Was, wenn Moral ein menschliches Konstrukt ist, dass in der Realität nicht existiert? Du bist doch bestimmt der Ansicht, dass diese ganzen Götter erfunden wurden? Warum ist es bei der Moral nicht ebenso?

2) JHWH und Allah sind kein Konzept, sondern reale und persönliche Wesen. Sie können mit Menschen reden, einen Sohn zeugen und Städte zerstören.

Moral an sich kann nichts davon.

Es gebührt sich nicht Allah einen Sohn zu haben.

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Mayahuel  17.12.2023, 07:50
@Deckenstaendig
dass in der Realität nicht existiert?

Seufz.

Moral existiert nur als Konzept. So wie Liebe und Nationalität nur als Konzept existiert.

JHWH, Allah und Jesus sind aber keine Konzepte, sondern persönliche Wesen.

Ein Konzept kann nicht den Mond teilen, aber Allah.

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Ich bin davon überzeugt, dass es keinen einzigen Gott gibt.

Da es dem Menschen abspricht selbst denken und handeln zu können, da Religion Krieg, leid und Spaltung bewirkt und da der Materialismus die einzig sinnvolle Art zu denken ist.