Kann man Gott überhaupt beleidigen?

34 Antworten

An ,,Beleidigen" sind meistens drei Leute beteiligt. Derjenige der aktiv eine Beleidigung ausspricht (A) und derjenige der beleidigt wird (B). Dazu meistens noch ein Dritter (C) der ,,Zeuge" ist von dieser Beleidigung. Je nach Umstand wird C dadurch den Respekt für A verlieren; es sei dann, die Beleidigung ist absurd; dann verliert C den Respekt für B.

Wenn A eine Beleidigung Gottes (B) ausspricht, wird Gott dadurch nicht direkt beleidigt, weil Er darüber steht. Aber es kann sein, dass C dadurch in seinem Gotteserlebnis verunsichert oder verärgert wird. Dadurch wird der Gott-über-uns nicht beleidigt, doch Gott-in-uns sehr wohl beeinträchtigt.

Übrigens wird Gott-in-uns nicht beleidigt durch irgendwelche ,,Gotteslästerungen", wie Karikaturen, Flüche, Verwünschungen usw. sondern vor allem dann, wenn die Menschen ihre Verbrechen mit Gottes Willen zu rechtfertigen versuchen. Die Zeitungen sind voll mit derartigem irreführendem Gottesverständnis.

Natürlich kann man Gott beleidigen (bzw. im Gegenüber beleidigende Aussagen tätigen) , ganz unabhängig ob Gott existiert oder nicht, denn auch fiktive Konstrukte und Figuren kann man beleidigen. Ich kann beispielsweise auch sagen "Sauron sei ein Prostituiertensohn", die Frage ist eher ob Sauron bzw. Gott sich durch diese Äusserung auch Beleidigt fühlt.

Da Gott ja im Allgemeinen, als Allmächtiges und überirdisches Wesen oder als rein fiktives Wesen gilt, ist in beiden Fällen davon auszugehen das er sich nicht Beleidigen lässt. Den der allmächtige Gott wird sich kaum durch Beleidigungen, in seinem Stoltz verletzt fühlen sondern über diesen Dingen stehen, der fiktive Gott hat schlicht keine Emotionen weil fiktiv, also wird er sich ebenso wenig Beleidigt fühlen.

Also Zusammenfasst, ich kann mich Gott gegenüber jederzeit beleidigend Äussern, dieser wird sich durch diese Äusserungen aber kaum Beleidigen lassen. 

Hier sei noch erwähnt das polynesische Götter wie sie z.b. die alten Griechen kannten ausgenommen sind, denn diese verfügten ja über eine sehr menschliche Emotionspalette.

Viktor1  15.12.2016, 13:27

"Beleidigen" ist dort gegeben, wo es ankommt - das ist das Kriterium.
Insofern sind deine Aussagen nur bedingt richtig.
Gott kann man garnicht beleidigen. Natürlich kann man einen Menschen, verletzen und beleidigen, wenn man etwas verunglimpft, was ihm heilig ist und besonders wenn sogar noch die Absicht erkennbar ist, eben denjenigen herab zu würdigen.
Es geht also i.R. nicht darum was man sagt, sondern wie, und wie es andere zwangsläufig auffassen müssen.

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Ivan69  25.05.2018, 03:00
denn auch fiktive Konstrukte und Figuren kann man beleidigen

Nun, das würde ich dann schon mal stark in Frage stellen. Ein Beleidigen ist eine Kommunikation auf der persönlichen Ebene, wo etwas gesagt wird, dass dann irgendwie aufgenommen wird. Ob etwas als witzig, beleidigend oder dumm aufgenommen wird hängt zwangsläufig von der Interpretation ab, in dem Fall also der Person, an die das gerichtet war. Und bei fiktiven Konstrukten bzw. Figuren fängt da nämlich schon das Problem an, sie können nur innerhalb des gegebenen, definierten Kalküls reagieren. Es ist dann eine rein philosophische Frage, ob eine fiktive Figur, die bei einem beleidigenden Wort dann auf beleidigte Leberwurst getrimmt ist, dann auch wirklich beleidigt ist oder man das nur hineininterpretiert. Ganz banal könnte man einem kleinen Kinderroboter bei beleidigenden Schimpfwörtern beibringen, daraufhin das künstliche Gesicht zu einem Schmollen abzuändern. Ist der Robotern dann mit solch einem Gesicht dann auch wirklich beleidigt oder nicht ...

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So gesehen ja. Wenn sich der gott von dem beleidigt fühlt was man sagt. Und da Gott unter der vorraausetzung das er existiert nichht mit uns auf eine weise kommuniziert die uns zeigt das er beleidigt ist. Kann man davon ausgehen das es ihm egal ist.

Auch gibt es den Aspekt ob gott überhaupt das recht hat eine behauptung als beleidigung zu sehen. Gott als massenmörder zu bezeichnen finde ich als korrekte beschreibung.

Denn er hat laut bibel viele viele menschen getötet.. Darunter auch kinder und Babys was für mich das gegenargument des richters wirkungslos macht. Gott legt mit diesen taten eine meiner meinung nach schreckliche moral da.

Das gläubige sich beleidigt fühlen ist ganz normal. die meisten kennen das davon wenn irgendwer über die lieblingsendung, musik , schauspieler oder sonstwas herzieht.

Diese leute fühlen sich dann meist auch beleidigt weil die entwertung der sache ein schlechtes gefühl macht und man nicht anerkennt das es ebend andere meinungen gibt. Die genauso ok sind.

Un je fanatischer derjenige ist desto einfach ist es. Und da streng gläubige recht fanatisch sind reichen aussagen wie. "gott ist tot" oder ich mag "gott nicht" vollkommen aus für eine negative reaktion.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus interesse

Was das beleidigen angeht:

Falls es eine höhere Macht gibt, die dieses Universum geschaffen hat und die 13 milliarden Jahre alt ist, steht die wahrscheinlich weit drüber sich von einem Proteinsack der irgend wo in einem entlegenen Winkel eines riesigen Universums irgend welche primitiven Laute ausrülpst und dann stirbt, bevor man hin kommt um nachzufragen.

Falls es Gott nicht gibt... bzw. nur als Wahn in den Köpfen der Leute - die aus jedem Blickwinkel wahrscheinlichere Variante - auch dann kann man Gott nicht beleidigen.

Die Evidenz zeigt dahin, das man ihn nicht beleidigen kann, denn es ist selbst für gotteslästerliche Flüche und tanzen auf dem Altar noch niemand vom Blitz getroffen worden - oder wenn man eines der neueren Updates der Gottesvorstellung nimmt: noch niemand in eine Salzsäule verwandelt worden.

Die nicht-existenz von etwas muß normalerweise nicht bewiesen werden.
Wer behauptet, das es etwas gibt, weißt das nach oder nicht. Da ist Gott
keine Ausnahme. Auch ist das entgegen-aller-beweise weiter "glauben" an Gott keine Leistung und nichts, das Respekt verdient hat.

Und da kommen wir zum eigentlichen Problem. Menschen kann man beleidigen. Je tiefer es an ihrem Selbstverständnis rüttelt und je mächtiger die Kritik ist, desto schlimmer die Krise in die sie geraten und desto heftiger die Gegenreaktion. Bei Strenggläubigen trifft da beides zusammen, die definieren oft ihr gesamtes Leben über ein par alte Zeilen und die Beweislast ist so erdrückend, das man aufgeben oder "blind glauben" muß und da ist jede Form von Sachliche Kritik, ja selbst einfaches Nachfragen, oft eine "Beleidigung" und man versucht mit dem "Beleidigt sein" in Ruhe gelassen und in seinem Wahn nicht mehr gestört zu werden. Oft wird dann vorgeschoben, das man seinen "allmächtigen Gott" gegen die "Beleidigung verteidigen" müßte. Das ist teil des Wahns. Welcher allmächtige Gott muß von einem Menschen verteidigt werden? Da wird das dann als Ausrede vorgeschoben nicht selbst denken zu müssen und in Ruhe gelassen zu werden.

Man kann also nur Menschen beleidigen, nicht Gott.

Gott? Nein.

Deinen Gott, oder das, was eben einer als seinen Gott annimmt, das kannst du natürlich beleidigen, sofern sich der jeweilige Gottesbesitzer beleidigt fühlt.

Die Chinesen zum Beispiel, in Verkennung der Buddha-Lehre, hatten in ihren KZs von tibetischen Nonnen verlangt, auf das Bild des Dalai Lama zu urinieren. Die chinesischen Goldkragen waren völlig irritiert, als die Nonnen dem Folge leisteten.

Sie nahmen übrigens dabei die spirituelle Haltung des Boddhisattva Samantabhadra ein, der nichts verwirft und alles beinhaltet - auch Urin und Kot und Erniedrigung -  und sprachen inwendig sein Mantra.