Wie steht Ihr zur direkten Demokratie wie z.B. in der Schweiz? Wo seht ihr Vor- und Nachteile?

3 Antworten

Es hat Vorteile. Gerade auf kommunaler Ebene könnte ich mir das sinnvoll vorstellen, damit die Menschen vielleicht mitbestimmen können, ob man z.B. noch ein privates Wettbüro in der Nähe des Schulzentrums möchte, oder ob ein Jugendcafé nicht sinnvoller wäre. Auch wenn man es mit kommunalen Mitteln ein wenig gegenfinanzieren müsste.

Auf nationaler Ebene stelle würde es jedoch den Populisten in die Karten spielen. Es gibt mittlerweile zu viele Menschen, die eine fachlich-gute Argumentation mit vielen richtigen Gründen nicht beachten würden, wenn im Gegenzug der Populist mit einfachen, aber falschen Parolen, um sich wirft.

Negativ. Dabei ist dem Populismus Tür und Tor geöffnet und Leute die Null Ahnung über spezielle Themen haben, dürfen darüber abstimmen.

Salue

Als Schweizer könnte ich mir eine andere Regierungsform schon gar nicht vorstellen. Es ist für mich selbstverständlich, dass diejenigen entscheiden, welche dann die Entscheide auch ausbaden (finanzieren) müssen.

Aber: Das System Schweiz ist über eine lange Zeit gewachsen. Es begleitet uns von Kindesbeinen an. Wir sind uns gewohnt, die Abstimmungsunterlagen genau zu studieren und Gegenmeinungen ebenfalls abzuwägen. Wie fallen kaum auf Populismus rein und wem eine Vorlage zu komplziert ist, der überlässt man den Entscheid denjenigen, die sich mit der Sache befassen.

Es beinhaltet auch, dass man Mehrheitsentscheide mitträgt, ohne dass diese der eigenen Meinung entsprechen oder gar für sich selber negative Folgen hat.

Ein solches System bedingt eine gewisse Mentaliät, die wir Schweizer, trotz verschiedener Kulturen, nun mal haben.

So habe ich Zweifel, ob man diese direktendemokratischen Elemente einfach in Deutschland übernehmen könnte. Oder wie es einer meiner Deutschen Kollegen mal gesagt hat: "Wir Deutschen sind geborene Untertanen".

Tellensohn