Vor- und Nachteile der direkten Demokratie?

4 Antworten

  1. Die Vielzahl an Gesetzen und Entscheidungen würde den Wähler nahezu wöchentlich an die Urne treiben => das Interesse würde SEHR schnell nachlassen => Punkt 2
  2. Es wäre zu definieren, welche wirklich wichtigen Entscheidungen zur Volksabstimmung gelangen. Wer hat dazu die Befugnis? (bei mir zuhause sagt meine Frau, was wirklich wichtig ist 😉)
  3. Zu beachten ist auch die reine praktische Durchführbarkeit in Orga und Kosten (bis dann alles ausgezählt ist … oder bei IT-Lösung die Prüfung auf Wahlbetrug …)
  4. Politiker haben einen relativ guten Zugang zu Gutachten und Expertisen / Beratung. Der Wähler in Summe muss sich i.d.R. auf die medialen Informationen verlassen => nicht der Wähler entscheidet sondern die Medien durch ihre Lenkungsfunktion.
  5. Das Volk entscheidet in der Regel kurzfristig und emotional und kann gar nicht den Überblick haben, was eine Entscheidung über alle Politikfelder hinweg bedeutet - schon gar nicht im internationalen Kontext. Die Gegenfinanzierung ist oft kaum zu verstehen und wenn es dann noch um den Nachteil einiger Mitbürger geht (aktuell z.B. Kohleausstieg und lokal tausende zusätzlicher Arbeitsloser), dann ist das dem Wähler in nicht betroffenen Regionen relativ egal. Also wird das Kollektivbewusstsein bzw. die Solidarität eher nicht gefördert sondern abgebaut.

Man kann erkennen, dass ich persönlich aus pragmatischen Gründen gegen direkte Demokratie bin. Die bei uns herrschende Oligarchie ist für mich tatsächlich die beste Form.

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene

In Schweden? Da verwechselst du etwas. Das Land mit der direkten Demokratie fängt auch mit Schw an, liegt aber weiter südlich und hat höhere Berge....

Der große Vorteil ist die direkte Teilnahme an politischen Entscheidungen.

Der Nachteil: Nicht alle Themen müssen oder sollten vom Wähler entschieden werden. Z.B. bei Entscheidungen hinsichtlich des Staats- und Verwaltungsaufbaus. Dies wären organisatorische Details, die für den Bürger jetzt nicht sehr von Belang wären.

Weiterhin Entscheidungen, wo eine gewisse Expertise gefragt ist. Beim Parlament können Sachverständige geladen werden. Bei Referenden (Abstimmungen) müsste dem Bürger diese auch zur Verfügung gestellt werden. Der Bürger müsste der Expertise ebenso vertrauen wie die Parlamentarier.

Schließlich hätten wir das Problem, dass nicht mehr diskutiert würde. Die Mehrheit der Bevölkerung würde sich einfach mit ihrer Entscheidung durchsetzen. Im Parlament würde verhandelt, miteinander geredet, Kompromisse geschlossen. Bei einer bloßen Abstimmung gibt es all das nicht.

Hi,

Google hilft ;) Schau mal hier:
https://www.literaturasyl.de/politik/direkte-demokratie-definition-und-erklaerung/

Pro:

  • Entscheidungen fallen immer im Sinn des Bürgers aus (ist ja kein Stellvertreter da, der nach eigenem Gutdünken und Gewissen abstimmt)
  • fördert das politische Interesse
  • Bürger setzen sich überhaupt mit politischen Themen auseinander
  • keine Abgabe der politischen Macht auf Zeit
  • Korruption und Einflussnahme sind faktisch ausgeschlossen

Contra:

  • nicht umsetzbar in großen Systemen
  • hoher sozialer Aufwand
  • hohe Kosten
  • instabile politische Meinung ggfs
  • verringerter Minderheitenschutz
  • zu viel Medieneinfluss

Und natürlich alles, was daraus resultiert. Denke, damit hast du schon recht gute Ansatzpunkte für deinen Text und ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.