Wie sollten Lehrer bei Kindern mit Panikattacken reagieren?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Lehrer sind keine Psychologen oder Pädagogen, deren Wissen in dem Bereich ist sehr begrenzt & kommt knapp im Studium

Wie Lehrer reagieren sollten? Nicht noch auf die Person drauftreten und sie verurteilen dafür, im Hintergrund mit Eltern und anderen Hilfspersonen reden. Nichts großes vor anderen Schülern andeuten - macht es nur schlimmer, erzeugt Schamgefühl

Panikattacken sind bei jedem anders, das kann man nicht so ganz sagen

Schwierige Frage...

Das ist gar nicht so einfach weil in diesem Moment jeder andere Hilfe braucht. Aber sie sollten das Kind dafür weder Bestrafen noch bitten aufzuhören oder so. Dann einen gewissen Abstand (4 Meter waren weil manche in diesem Moment nmd in der Nähe wollen... Außerdem kann je nach Situation und können der Lehrer das Kind mit vor die Tür nehmen und wenn er ganz lieb ist, auch noch mit Atemübungen etc unterstützen...

Gute Frage.

Dass Kinder Panikattacken bekommen, lese ich immer öfter, erinnere mich aber meine gesamte Schulzeit nicht daran, dass auch nur irgend ein Kind derart beschädigt war, dass es in diesem Alter schon welche hatte.

Ich denke, der Lehrer sollte den restlichen Schülern eine Beschäftigungsaufgabe geben udn mit dem Panikkind vor die Tür und es beruhigen. Danach würde ich wohl die Eltern anrufen und sie bitten es abzuholen.

Jemand820 
Fragesteller
 20.10.2023, 12:59

Ich kenne eine andere Person die auch Panikattacken hat aber sehr leicht

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Zu der Schülerin gehen, ihr Atemübungen zeigen, langsam reden, Verständnisvoll reagieren und sie vllt fragen, ob sie raus an die frische Luft möchte.

Aber dafür bestrafen oder schimpfen (ist mir passiert) tut weh, solltest Lehrer unterlassen, man kann nichts dafür und dann fühlt man sich sooo viel schlechter und möchte nicht zur Schule

Lg

MissEinstein ✨

BlackSoul818  20.10.2023, 13:04

Damit unterstützt man die Panikattacke und es wäre unfair den anderen Schülern gegenüber jedesmal den Unterricht verlassen zu können. Man muss schon eine Therapie machen und in eine Klinik gehen aber die Schule kann sich nicht auf die Krankheit der einzelnen Schüler einstellen.

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TsukiWriter  20.10.2023, 13:15
@BlackSoul818

Nope. Vollkommen falsch.

Panikattacken sind eine erstmal chronische, schwerwiegende psychische Erkrankung. Das überhaupt zu haben, wenn alle anderen gesund sind, ist schon sehr unfair im Leben. Aber darüber beschwert sich niemand.

Wenn ein Kind eine körperliche Erkrankung hat, beschwert sich niemand, wenn es nicht immer normal am Unterricht teilnehmen kann. Bei Panikattacken soll das aber unfair sein?

Und die Panikattacke zu unterstützen...äh, ganz klares Nein!

Panikattacken laufen vollkommen außerhalb der Kontrolle des Betroffenen ab und es ist ein dermaßen intensiver körperlicher Zustand, dass in dem Moment die einzige Möglichkeit ist, zu entlasten. Du erwartest von jemandem mit einem Herzinfarkt auch nicht, ein Referat zu halten. Klingt lächerlich? Tja. Genau so können Panikattacken sich aber anfühlen. Leute mit Panikstörung, die mal echte Herzinfarkte haben, identifizieren diesen oftmals sogar fälschlicherweise als Panikattacke.

Und genauso ernst muss man es eben nehmen. Als Lehrer ist man nicht annähernd dazu qualifiziert, diese Erkrankung zu behandeln oder Entscheidungen darüber treffen zu können, welche Maßnahmen produktiv und welche es nicht sind. Es ist eine Anmaßung, das zu denken. Mit solchen Krankheiten kommt man in eine Klinik! Halte dir das vor Augen und denk nochmal über die Schwere einer Panikstörung nach.

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BlackSoul818  20.10.2023, 13:20
@TsukiWriter

Es liegt an ihnen etwas dafür zu tun. Ich kann auch nicht wegen Schlafstörungen nach Hause fahren und Schlaf nachholen. Die Schule ist nur zum Unterrichten da und nicht um psychologisch zu behandeln. Wenn ein Schüler das einmal bekommt, handelt man natürlich aber nicht jedesmal. Muss dann von der Schule genommen werden und eben Therapie und sowas machen, bis man stabil ist um am Unterricht teilnehmen zu können.

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TsukiWriter  20.10.2023, 13:31
@BlackSoul818

Sehr naive Einstellung. Wir reden hier von erkrankten Minderjährigen, nicht von selbstständigen Erwachsenen. Das Kind selbst hat keinen Einfluss darauf, etwas zu ändern oder nicht. Das entscheiden komplett die Sorgeberechtigten. Und wenn diese das nicht ernstnehmen, scheitert es schon daran. Und wie man das hier schon oft sehen kann, ist das keine Seltenheit. Dem Kind also vorzuwerfen, tja, musst dich halt drum kümmern, nicht mein Problem, ist ignorant und schädlich. Als Lehrer hat man eine Fürsorgepflicht für die Schüler. Man sagt einem Kind, das nicht schwimmen kann, weil die Beine gelähmt sind, ja auch nicht, tja, du bist nicht im Krankenhaus, also gehe ich davon aus, dass du mitmachen kannst. Dein Problem, dich darum zu kümmern.

Panikattacken sind ganz genauso eine feststellbare Erkrankung, die man weder hinterfragen, noch runterspielen darf. Als Lehrer hat man die Pflicht, gemäß der Bedürfnisse des Kindes zu handeln. Ist man sich nicht sicher, wie, dann sollte man z. B. beim Schulsozialarbeiter nachfragen.

"Die Schule ist nur zum Unterrichten da und nicht um psychologisch zu behandeln"

Ganz genau. Wenn du sowas aber schon sagst, musst du dich auch selbst daran halten:

"Damit unterstützt man die Panikattacke"

Diese Urteilung zu fällen, ist genau das: Du maßt dir an, im Hinblick auf die Behandlung der Krankheit ein Urteil fällen zu können, welche Auswirkungen dieses Handeln auf die Krankheit haben wird. Du maßt dir an, zu wissen, was die richtigen Maßnahmen bei dieser Krankheit wären. Ergo: Du maßt dir an, die Behandlung entscheiden zu können. Und genau das kannst du nicht. Also hast du auch kein Urteil darüber zu fällen.

Aha, wenn ein Schüler also einmal zusammenbricht, weil er Herzrhythmusstörungen hat, dann hilft man ihm, aber wenn er fünf Mal zusammenbricht, dann nicht mehr. Muss der Schüler halt ins Krankenhaus gebracht werden.

Es ist kein Aufwand, Rücksicht auf bestehende Beeinträchtigungen zu nehmen. Nicht alle Schüler haben die gleichen Voraussetzungen. Niemand erwartet, dass du das Kind heilst. Aber du musst anhand der Voraussetzungen des Kindes deinen Umgang damit verändern. Wenn das Kind den Raum verlassen muss, lässt du es gehen. Wenn das Kind eine Pause während eines Referates oder einer Klausur braucht, dann gibst du ihm diese. Und wenn du einen ärztlichen Beweis für die vorliegende Erkrankung willst, bitte. Fordere ihn ein. Aber akzeptiere ihn dann auch.

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BlackSoul818  20.10.2023, 13:38
@TsukiWriter

Du verstehst einfach nicht worum es geht. Wenn du Grippe hast, meldest du dich krank und bleibst zu Hause. Das ist mit psychischer Krankheit genauso. Es ist nicht Aufgabe der Schule und Lehrer sich darum zu kümmern. Sie können das nur den Eltern nahe legen oder eben Auffälligkeiten mit den Eltern besprechen.was hat die Schule damit zu tun? Die sollen unterrichten. Sie können jemanden nach Hause schicken weil übergeben, RTW rufen und sowas aber dann widmen sie sich wieder dem Unterricht zu. Wenn die Eltern nichts machen, wird das Kind in der Schule abkacken, dafür kann die Schule doch nichts wenn Eltern versagen. Mehr als mit ihnen reden geht nun mal nicht. Außer vielleicht dem Jugendamt melden und sowas aber sie sind keine Psychologen.

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BlackSoul818  20.10.2023, 13:41
@TsukiWriter

Die Krankheit ist mir egal und der Schule ist es egal. Sie haben damit nichts zu tun und liegt auch nicht in ihrer Aufgabe sich darum zu kümmern. Das ist Privatsache. Für die ist nur wichtig ob du am Unterricht teilnimmst oder nicht, dementsprechend fallen die Noten aus oder was auch immer. Macht dir ein Lehrer eine Wärmflasche weil du Bauchweh hast? Krank ist krank egal wie.

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TsukiWriter  20.10.2023, 14:29
@BlackSoul818

Nein, DU verstehst es nicht. Wenn man mit einer Panikstörung immer zuhause bleibt, wird man nie wieder rausgehen. Was leider sogar sehr viele Menschen machen. Es ist hart genug, überhaupt das Haus zu verlassen mit sowas.

Ich habe nirgendwo was von Kümmern gesagt. Ich habe gesagt, dass du die Beeinträchtigungen akzeptieren musst. Das sind zwei komplett verschiedene Dinge. Sich aktiv zu kümmern oder nur zu tolerieren, wenn das Kind gerade nicht kann. Es geht um letzteres.

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BlackSoul818  20.10.2023, 14:46
@TsukiWriter

Wie soll das denn deiner Meinung nach in der Schule laufen? Angenommen jemand hat eine Panikattacke der Lehrer geht drauf ein, mit dem schüler an die Luft, beruhigen oder sowas. Er hat doch nicht nur diesen einen Schüler, da sind noch andere. Andere denken ach ist ja easy, ich täusche eine Attacke vor, brauche ich kein Mathe machen. Wie soll das denn gehen?

Man macht eben eine Therapie und das kann Monate oder Jahre dauern bis man stabil ist oder eben wie bei mir niemals. Bin aber auch berufsunfähig. Eine Schule kann doch nicht auf die Krankheit von jeden Schüler eingehen, später im Beruf genauso. Man kann das eben nur machen wenn man dazu im Stande ist.

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TsukiWriter  20.10.2023, 15:16
@BlackSoul818

Der Lehrer muss gar nichts mit dem Schüler. Das kann der auch alleine oder mit einem Klassenkameraden. Der Schüler meldet sich und sagt, dass er kurz rausgehen will. Der Lehrer sagt eben ohne Diskussion Ja.

So einfach kann man keine Attacke vortäuschen. 😂 Wie gesagt, erwarte ein Attest vom Arzt. Problem gelöst.

An der Uni kann man sich wegen sowas sogar einen Nachteilsausgleich holen. Dort ist das allgemein akzeptiert, dass man die Umstände an benachteiligte Studenten anpasst.

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BlackSoul818  20.10.2023, 16:06
@TsukiWriter

Es klingt aber die ganze Zeit so als erwartest du Verständnis für die Krankheit oder das man mehr darauf eingehen soll.

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TsukiWriter  20.10.2023, 16:30
@BlackSoul818

Ja, Verständnis klar. Mehr dafür tun? Wo hab ich das gesagt? Ich hab dafür plädiert, dass man die Beeinträchtigung berücksichtigt, nicht dass man sie behandelt.

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BlackSoul818  20.10.2023, 19:06
@TsukiWriter

Wie denn berücksichtigen? Sie wissen die Info das jemand krank ist aber da spricht man von mal eine Attacke, so gut wie gar nicht. Wenn ewig und ständig eine wäre, macht es keinen Sinn zur Schule zu gehen, da wäre Klinik, Therapie oder was anderes einfach besser. Man nimmt sie von der Schule bis sie stabil genug sind aber macht das ganze nicht mit. Heißt ja nicht, das sie kein Verständnis haben aber sie sollen eben unterrichten und sich nicht ständig um solche Leute kümmern. Die sind einfach fehl am Platz. Es kommt eben darauf an wie oft der Unterricht wegen sowas gestört wird weil es eben noch andere Schüler gibt.

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Lehrer müssen das als Krankheit und Behinderung im Alltag akzeptieren und es so auch behandeln. Panikattacken können gesehen werden wie beispielsweise Schwindelattacken oder Kreislaufprobleme. Nur dass es hier eine psychische Ursache hat.

Bei Panikattacken muss man einsehen, dem Kind Erleichterung zu ermöglichen, es zum Beispiel das Klassenzimmer verlassen zu lassen oder eine Pause zu machen. Niemals darf man das Kind unter Druck setzen und anfangen, es zu etwas zu zwingen. Das Kind entscheidet, was es in der Situation braucht. Genauso sollte man sich nicht anmaßen, zu wissen, wie man die Erkrankung selbst behandeln kann. Man sollte es auch nicht überdramatisieren und dem Kind generell ein traumatisches Umfeld oder so andichten und im schlimmsten Fall das Kind dazu drängen wollen, seine ganze Lebensgeschichte vor dem Lehrer auszubreiten. Ein Lehrer kann nichts daran ändern und es geht ihn auch nichts an. Wichtig ist einfach, zu akzeptieren, dass das Kind eine Beeinträchtigung hat und diese beachtet werden muss.