Wie sind eure Erfahrungen mit Autisten?

6 Antworten

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Mein bester Freund zur Schulzeit war Autist. Wir sind super miteinander ausgekommen, weil seine Nischeninteressen sich mit meinen Interessen überlappt haben, deshalb konnten wir wirklich Stundenlang über ein einziges Thema reden und dabei auch beide ehrlich sein, ohne irgendwas wegen irgendwelchen 'sozialen Konventionen' schönreden zu müssen. Wir hatten viele sehr ernste, sehr ehrliche Gespräche, und das hab ich wirklich an ihm geschätzt. Deshalb war er ja auch mein bester Freund.

Ich bin auch diagnostizierter Autist und einer meiner besten Freunde ist auch diagnostiziert, allerdings früher als ich. Wir haben einige Dinge gemeinsam, besonders im sozialen und sensorischen Bereich, aber wir sind eigentlich grundsätzlich unterschiedlich in unserem Wesen. Er ist aber ein sehr freundlicher Mensch und extrem intelligent und sprachlich begabt (er ist polyglott).

Hatte mal einen in der Klasse. Als er noch sehr jung war, war er echt problematisch aber später hat es sich verbessert und er fällt kaum noch auf und ist fast wie der Rest

Zitruseulchen  07.02.2023, 15:44
und er fällt kaum noch auf und ist fast wie der Rest

Hm, so wie du das beschreibst klingt das für mich nach Masking. Zumindest wenn du mit "fällt kaum noch auf" meinst, dass er sich weniger autistisch und eher mehr neurotypisch verhält.

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HououinKyouma42  15.06.2023, 17:22

In wiefern ist es besser, wenn er nicht mehr auffällt?

Vermutlig heißt das, dass er heutsotage stärkeres Masking betreibt. - Das ist ein sehr großer Kraft verbrauch, der einem von der Gesellschaft aufgezwungen wird. Inwiefern ist das was gutes? Desweiteren würde es mich interessieren, warum du ihn als "problematisch" bezeichnest.

Wieso sollte es gut sein, so wie der Rest zu sein!?

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YunaBich333  15.06.2023, 20:18
@HououinKyouma42

Bruh der Dude ist einfach vielleicht erwachsen geworden? Genauso wie jedes andere Kind in der Pubertät?

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HououinKyouma42  15.06.2023, 20:51
@YunaBich333

Das kann natürlich sein, aber warum sollte es dann als "problematisch" beschrieben werden.

Es besteht die Möglichkeit, dass der Kontext der Schule für sehr viel Stress für das Kind gesorgt hat, weshalb es zu regelmäßiegen Meltdowns kommen kann.

Diese Meltdowns könnten dann von außen falsch interpretiert werden.

z.B. könnten sie als "Ausraster" verstanden werden, auf welche die Mitmenschen dann noch verständnisloser reagieren. Dies ist ein großes Problem, da sich so die Situation für das Kind noch verschlechtert.

Deshalb ist es wichtig, zu reflektieren, ob es sich bei dem Verhalten wirklich um ein "problematisches" Verhalten handelt, oder eines, dass daraus resultiert, dass es dem Kind schlecht geht.

Denn um ein System aufzubauen, welches nicht so anstrengend für Autisten ist, braucht es als erstes ein größeres Verständnis.

Aber natürlich kann es auch sein, dass es so banal ist, wie du es beschrieben hast.

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Die meisten sind eigtl Angenehme und nette Menschen die einfach ein wenig anderst denken. Alles gut

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Durchweg positiv, man muss sie eben akzeptieren wie sie sind, natürlich blöd wenn man das nicht weiß, es würde so einige ihrer eigenen Verhaltensweisen erklären.

Sie lernen aber in der Ambulanz, sich in der Öffentlichkeit anzupassen