Wie schwer ist die Ausbildung zum Rettungssanitäter?

DocPsychopath  23.03.2022, 23:59

Ausbildung zum "Pflegefachmann"? Den Ausbildungsberuf kenne ich gar nicht. Jedenfalls nicht in D-land, in CH gibts den.

Trueffelbiber 
Fragesteller
 24.03.2022, 00:00

Doch den gibt es auch bekannt als pflegefachkraft.

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe gerade recherchiert, dass dieser Beruf den alten GuK und Altenpfleger wohl ersetzt.

Mit einer Vorbildung als Krankenpfleger dürfte der RS dir nicht schwerfallen. Die theoretischen Inhalte wirst du zu 80 Prozent gehabt haben. Da sind dann nur die praktischen Inhalte etwas anders bzw. zusätzlich.

RS ist auch keine vollwertige Berufsausbildung, dauert ja auch nur 3 Monate. Die Ausbildung hiesse Notfallsanitäter.

Das Problem, das die Pflegeberufler mit den Rettungsausbildungen wie der Tätigkeit haben, ist nicht so sehr die Wissensinhalte. Sondern das Berufsverständnis: im KH ist man ein Assistent des Arztes. Und führt dessen Anweisungen aus. Damit wird man sehr unselbständig.

Im Rettungsdienst kommst du an eine Stelle mit jemand in medizinischer Not. i.d.R. noch völlig unversorgt. Und musst blitzschnell selbst die Entscheidungen treffen, die du im KH den Arzt treffen siehst. Niemand gibt dir Anweisungen, was zu tun ist.

Das überfordert Krankenpfleger häufig bzw. verwirrt sie, weil sie dann auf zwei grundverschiedene Arten denken lernen müssen. Platt gesagt: du kannst nicht psychisch einfach Eltern und Kind gleichzeitig sein.

Aber es gibt in jeder Ausbildungsgruppe in einer Rettungsschule den einen Krankenpfleger, der sich das zutraut und packt :)

DocPsychopath  04.02.2023, 21:27

Oh, nach so langer Zeit! Freut mich.

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Der Rettungssanitäter stellt aktuell in Deutschland keine anerkannte Berufsausbildung dar sondern ist eine Qualifikation, die nach den Rettungsdienstgesetzen (RDG) der Bundesländer zur Wahrnehmung von bestimmten Aufgaben im Rettungsdienst berechtigt. Dies ist in allen Bundesländern der Einsatz als zweite Person und Fahrer auf Rettungswagen in der Notfallrettung und die eigenverantwortliche Betreuung von Patientinnen und Patienten, die keine Notfallpatienten sind aber medizinisch- fachlicher Betreuung und/ oder der Ausstattung eines Krankentransportwagens bedürfen im qualifizierten Krankentransport. In manchen Bundesländern, dürfen Rettungssanitäter auch noch das Notarzteinsatzfahrzeug fahren, zum Teil jedoch nur mit einer mindestens zweijährigen Berufserfahrung auf dem Rettungswagen. Die Qulifikation zum Rettungssanitäter, umfasst bundesweit insgesamt mindestens 520 Stunden, d.h. in Vollzeitform circa dreieinhalb Monate und besteht aus mindestens 160 Stunden Rettungssanitäter- Grundlehrgang mit Prüfung zum Rettungshelfer, 160 Stunden Krankenhauspraktikum (Aufteilung i.d.R. in 80 Stunden Anästhesie/OP und 80 Stunden Notfallaufnahme oder intensivmedizinische Station), 160 Stunden Praktikum im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache und mindestens 40 Stunden Rettungssanitäter- Abschlusslehrgang/ Prüfungslehrgang mit schriftlicher, mündlicher und praktischer Abschlussprüfung zum Rettungssanitäter.

"Wie schwer ist die Ausbildung zum Rettungssanitäter?!":

Nun, für die Kürze der Dauer ist sie schon sehr anspruchsvoll. Die Lehrbücher für Rettungssanitäter, werden mit jeder Neuauflage immer dicker, so umfasst die kürzlich erschienene Auflage 780 Seiten, was bei 160 Stunden Grundlehrgang natürlich schon eine echte Hausnummer ist. An einer Rettungsdienstschule, gibt es auch niemals ausschließlich theoretischen Unterricht sondern auch immer praktische Ausbildung in Form von realitätsnahen Fallbeispielen und Einzelmaßnahmentrainings. Mein Ausbilder predigte mehrfach: "Mein Unterricht ist eine Anleitung zum Selbststudium, das eigentliche Lernen, findet zu Hause statt". Es ist also durchaus so, dass man am Tag neun Stunden Unterricht hat und danach am Abend noch einmal zwei oder drei Stunden dasitzt und lernt. Da man während der Praktika bereits Schichtdienst hat, bleibt währenddessen in der Regel nur wenig Zeit für die Theorie. Anspruchsvoll demnach ja, aber das eben auch nur für diesen kurzen Zeitraum und nicht über Jahre.

Die richtige Berufsausbildung im deutschen Rettungsdienst, ist seit dem 01. Januar 2014 die zum Notfallsanitäter nach dem Notfallsanitätergesetz (NotSanG) und der "Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter" (NotSanAPrV). Diese Ausbildung dauert drei Jahre und besteht aus 1.920 Stunden Unterricht an einer staatlich anerkannten Schule gemäß der Anlage 1 NotSanAPrV, 1.960 Stunden praktischer Ausbildung im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache gemäß der Anlage 2 NotSanAPrV und 720 Stunden praktischer Ausbildung in verschiedenen Fachabteilungen eines geeigneten Krankenhauses (insbesondere Anästhesie/OP, Notfallaufnahme und Intensivstation) gemäß der Anlage 3 NotSanAPrV. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Die Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter sind allerdings dermaßen begehrt, im Durchschnitt gibt es zehn Bewerber pro freien Ausbildungsplatz, dass die Ausbildungsplätze bevorzugt an die Rettungssanitäter*innen mit ein- bis zweijähriger Berufserfahrung im Rettungsdienst und Fahrerlaubnis der Klasse C1 vergeben werden.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Pflegefachmann - Was genau versteckt sich dahinter? Eine echte, 3 jährige Ausbildung?

Und dann möchtest du ne 3 monatige Pseudoausbildung zur Holfskraft machen?

Verstehe ich nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich weiß, wie der Körper funktioniert.
Siraaa  24.03.2022, 08:38

Pflegefachmann/frau ist seit einiger Zeit (ich meine Anfang 2020) die Ausbildung, die Altenpflege, GuK und Kinderkrankenpflege vereint. Also ja, es ist eine echte Ausbildung ;-)

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ozz667  24.03.2022, 13:58
@Siraaa

OK. Rettungssanitäter ist nur ne Ausbildung als Hilfskraft.

3 Monate. Das Niveau ist für dich einfach. Schaffst du locker. Das einzige, was schwierig wird, ist der Umgang mit dem Rettungsdienst Material. Da wirst du dich rein finden müssen.

Was hast du denn vor?

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Siraaa  24.03.2022, 15:02
@ozz667

Ich hab gar nichts vor ;-) Bin nicht der TE. Bin mit meinem Job im KH schon zufrieden :-)

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ozz667  24.03.2022, 16:02
@Siraaa

Ups.😅😅

Sorry.

Aber genau das ist ja das Problem, was ich im Kopf habe. Man gibt einen qualifizierten Beruf auf.

Weil, im Rettungsdienst ist ja der Notfallsanitäter derjenige, der die richtige Ausbilder hat.

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Du willst die Ausbildung zum Rettungssanitäter machen?

Verschwend dein Geld nicht, lohnt sich nicht.

Warum machst du nicht gleich den Notfallsanitäter?

Trueffelbiber 
Fragesteller
 23.03.2022, 22:18

Stimmt klingt für mich eigentlich besser als Rettungssanitäter habe mich gerade mal kurz im groben drüber informiert, werde mich damit die Tage mal mehr befassen , danke.

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RedPanther  24.03.2022, 13:59
Warum machst du nicht gleich den Notfallsanitäter?

Möglicherweise, weil es da sehr viele Bewerber gibt, von denen ein guter Teil bereits als Rettungssanitäter im Rettungsdienst tätig ist, und deshalb Bewerber von "außerhalb" (des Rettungsdienstes) ziemlich schlechte Chancen haben?

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