wie schreibt man gute Quellenanalysen in Geschichte (musterlösung vielleicht)?

2 Antworten

Prinzipiell würde ich sagen wichtig ist erstmal die Einleitung. Die läuft eigentliuch ab, wie du eine Einleitung zu einer Analyse gewohnt bist, also indem die wichtigsten Eckdaten zur historischen Quelle, die dir vorliegt und eine kurze Einordnung der Quelle in ihre Zeit. Zum Beispiel:

Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um einen Brief, den Admiral Horatio Nelson (der für meine Beispiele immer herhalten muss) am 21. 10. 1805, dem Morgen der Schlacht von Trafalgar, an seine Geliebte Lady Emma Hamilton schrieb. In dem Brief behandelt er unter anderem die Taktik gegen die französisch-spanische Flotte und zeigt seine Unsicherheit diese betreffend

Nach den bedeutenden britischen Siegen des zweiten Koalitionskrieges gegen Napoleon (z.B. Schlacht von Abukir 1798 und besonders dem britischen Sieg bei der Belagerung von Malta) schlossen Frankreich udn England im Jahr 1802 den Frieden von Amiens (der aber nicht lange hielt, springen wir etwas vor. Wir sind im 3. Koalitionskrieg, Villeneuve hat sich mit der französisch/spanischen Flotte nach Cadiz zurückgezogen, das lässt sich in drei Sätzen kurz erklären) Letztlich endete die britische FLotte unter Admiral Nelson auf er HMS Victory am 21. 10. 1805 vor Cap Trafalgar in einem Kampf gegen die spanisc-französische Flotte, deren Niederlage Großbritannien die Seeherrschaft bringen und Napoleon dazu zwingen sollte seine Invasionspläne England betreffend vollkommen aufzugeben.

Also wie du siehst haben wir eine EInordnung: Wer schreibt an wen (vielleicht noch über was) und vor allem wann udn dann eine kurze Einordnung in die Zeit (mein Lehrer meinte man kann durchaus einen kurzen Vorausblick geben, aber es sollte nicht zu extrem sein, also höchstens so in einem Nebensatz. (das hat sich bei mir meistens sehr lang und ausführlich gezogen)

Anschließend folgt die eigentliche Analyse der Quelle , meistens hast du dazu eine Leitfrage, dass du sie unter irgendeinem Gesichtspunkt analysieren musst wie in diesem Fall z.B. Nelsons Charakter, seine Taktik oder meinetwegen auch seine Beziehung zu Lady Hamilton. Kommt, wie gesagt auf die Frage an und ist auch entsprechend leichter, wenn du den Brief oder das Dokument dann vor dir liegen hast (statt es dir verzweifelt auszudenken). Ich empfehle immer es sich in Abschnitte einzuteilen oder wichtige Infos zu unterstreichen, damit du später weniger suchen musst wenn es wichtig wird. 

Im Prinzip haben wie eine Ähnliche Analyse, wie du sie auch in Deutsch machen musst, eben unter dem Aspekt einer genauen Frage, die was mit Geschichte zu tun hat ('Analysieren sie die Quelle und arbeiten die Nelsons psychischen Zustand, Hitlers Intensionen, Adenauers Verständnis von Ost-West Politik heraus).

Es ist immer gut zu zitieren und falls sich das bietet auf die Biographie der behandelten Person oder des Konfliktes hinzuweisen (kommt auf die Fragestellung an und du musst jetzt auch nicht sämtliche Side-Informationen bzgl. Wilhelm II oder wen auch immer du analysieren musst auswendig lernen, ich sage nur, dass sowas immer gut ist. Meistens hast du ja ein gewisses Grundwissen über das Thema, das da besprochen wird. Meinungen immer oder so oft es geht mit Zitaten aus dem Text belegen

Ansonsten kann ich dir nur raten (z.B. sollte es keine Fragestellung geben), die ganze Sache so anzugehen, dass du die wichtigsten Aussagen aus dem Text extrahierst die zu Thesen aufstellst und die in deinen eigenen Worten erklärst, das wäre dann aber eher die Zusammenfassung der Quelle, als eine Analyse.

Hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen

Alles Liebe

Bevi

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.