Wie reagiert Ihr, wenn man Euch nach Euren Geschenkwünschen gefragt hat, das Gewünschte auch bestellt wurde, aber vergessen wurde, es zu übergeben?
Bitte Frage zu Ende lesen und nicht sofort die Keule "man hat keinen Anspruch auf Geschenke" rausholen. Danke!
Ich habe mehrmals erlebt, dass Schenkende sich einen Wunschzettel haben geben lassen, zumindest den Hauptwunsch auch tatsächlich bestellt oder im Geschäft gekauft haben und das Geschenk dann im Schrank vergessen haben.
Klar ist Weihnachten das Fest der Liebe und was man schenkt (oder ob man überhaupt was schenkt) obliegt dem Schenkenden.
Was aber, wenn die Übergabe schlicht vergessen wurde, Ihr das Gewünschte unbedingt braucht (Ihr würdet es zur Not auch selbst kaufen, wisst aber, wenn Ihr es nun selbst kauft, fällt dem Anderen auf, dass er es vergessen hat zu übergeben und es ist dann doppelt da).
Es geht in der Frage explizit nicht um Gier und Unzufriedenheit und darum, ob Liebe und Gesundheit wichtiger sind, sondern darum, dass das Geschenk tatsächlich gekauft wurde (Ihr habt z.B. das Paket in Empfang genommen und an der Verpackung war eindeutig erkennbar, was drin ist und niemand anders benutzt solch einen Artikel).
Beispiele:
-Ein Kind wünscht sich ein Game, ein Ladekabel, einen Pulli und ein Etui. Es hat mitbekommen, wie die Eltern sich darüber verständigten, wo sie das Spiel bestellen und einige Tage später sagt der Vater zur Mutter leise, es sei angekommen, das könnten sie von der Wunschlist abhaken. Es wird aber nicht geschenkt.
-Ein Ehepaar einigt sich darauf, sich gegenseitig etwas für 100€ zu schenken, der Mann übergibt dann etwas für 100€ und die Frau für 50€. Die Frau hat aber zuvor gesagt, "nenne mir Deine Wünsche für die vereinbarten 100€" und das Geschenk ist auch eindeutig erkennbar mit der Post angekommen.
-Ihr wünscht Euch etwas, das Ihr wirklich braucht, da das Geschenk der Ersatz für etwas ist, das zuvor kaputt gegangen ist, was aber niemand anders im Haushalt verwendet.
Z.B sind Eure Wanderschuhe Gr. 37 kaputt gegangen. Alle Anderen im Haushalt wandern nicht und tragen andere Schuhgrößen. Die Wanderschuhe wurden vor Weihnachten mit DHL geliefert, aber vergessen Euch zu geben und Ihr wollt Anfang Januar wandern gehen. Oder Euer Rasierer ist defekt, ein neuer wurde eindeutig bestellt, aber nicht übergeben.
z.B. fahrt nur Ihr einen VW im Haushalt und die gewünschten neuen Sitzbezüge wurden gekauft aber nicht geschenkt.
Ergänzung: das Bestellte kann nicht für jemand Anders sein und Euer Geburtstag war z.B. im November, es ist also auch kein Geschenk, was Ihr nach Weihnachten erst bekommt.
Es ist eindeutig, dass derjenige vorhatte, es zu schenken, dass er oder sie es aber einfach vergessen hat zu übergeben.
Es wurde also explizit nach dem Wunsch gefragt, die vorher gemeinsam vereinbarte Geldsumme wurde nur zur Hälfte übergeben und der Wunsch ist per Post angekommen und es ist ein individuelles Geschenk, was nur zu Euch passt.
Sprecht Ihr es an?
Sagt Ihr, dass was fehlt?
Kauft Ihr das Fehlende kommentarlos selbst? Oder kündigt Ihr den Kauf laut an, damit es später nicht doppelt da ist?
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9 Antworten
Ich kann aus der anderen Perspektive schreiben: es kommt vor, dass sehr viele andere Geschenke da sind und das eine dann zu viel wird, dann wird es zurückgelegt für den nächsten Anlass.
Oder es musste aus irgendeinem Grund zurückgeschickt werden.
Ich würde es trotzdem an deiner Stelle ansprechen, also z. B. schade dass der Weihnachtsmann nicht die Wanderschuhe gebracht hat. Das ist aber nicht schlimm, die anderen Geschenke sind auch ganz toll und die Schuhe kann ich mir ja auch selbst kaufen.
Also, ich versuche mal, mich durch deine Frage zu fitzen.
Allgemein kommt es vor, dass Menschen mal etwas vergessen. Dass Geschenke irgendwo hingelegt wurden, vor allem, wenn sie nicht erst 5 Minuten vor Toresschluss besorgt wurden, und dann stehen manche da und fragen sich, wo sie es denn vor neugierigen Blicken versteckt haben.
An deinen Beispielen orientiert, antworte ich mal so:
Viele Kinder bekommen gerade an Weihnachten so viele Geschenke, dass sie unter einem Berg sitzen und am Ende völlig überfordert sind. Dass das Spiel nicht geschenkt wurde, kann auch folgende Gründe haben:
Zum einen, dass Geschenke innerhalb der Familie aufgeteilt werden, dass nicht alles von den Eltern kommt, sondern zum Beispiel von Großeltern oder Tanten und Onkels. Oder es wird für eine spätere Gelegenheit wie Geburtstag aufgehoben, weil es von allen Geschenken das Teuerste war.
Dass sich Paare einen Geldwert ausmachen, ist erst mal in Ordnung. Aber das muss ja nicht bedeuten, dass jedes Geschenk auch genau 100 Euro kosten muss. Es ist nur ein festgelegter Rahmen.
Und woher will der Mann bitte wissen, was sein Geschenk gekostet hat? Sollen die Preisschilder als Beweis am Geschenk kleben?
Das Beispiel mit den Wanderschuhen schlägt in die ähnliche Kerbe: Woher weiß der zu Beschenkende, dass die Schuhe geliefert worden? Wurde ihm das mitgeteilt? Ich informiere niemanden, dass ich sein angedachtes Geschenk mit der Post erhalten habe.
Und vielleicht will der Schenker eine doppelte Überraschung bereiten. Vielleicht will er mit wandern gehen und überreicht erst mit dieser Offenbarung im Januar diese Wanderschuhe.
Wer nun nicht schlafen kann, weil er bestimmte Geschenke nicht bekommen hat, muss nachfragen, woran es liegt, wenn er wirklich sicher ist, dass diese Geschenke da sind, woher auch immer diese Info nun stammt. Ich meine, einen Rasierer würde ich jetzt nicht als überlebenswichtigen Gegenstand betrachten. Schonbezüge fürs Auto auch nicht, egal, ob man als Einziger eine bestimmte Automarke fährt.
Muss ja nicht als Vorwurf kommen. Man kann ja fragen, ob der Weihnachtsmann oder das Christkind sich eine besondere Form des Schenkens vorbehalten haben.
Wir wollen ja mal die andere Seite ausschließen: Etwas wird nicht mehr geschenkt, weil sich durch ein negativ gezeigtes Verhalten im Vorfeld der Feiertage dazu entschlossen wurde, mal zu zeigen, dass man verletzt ist und das nicht auch noch mit Geschenken belohnt.
Naja man muss nun aus Schenken keine Philosophie machen.
Was ich an Paketen bekomme, ist nie ersichtlich, was drin ist. Entweder Pakete oder Tüten. Maximal der Absender des Versandes steht drauf. Einzig bei Pflanzen steht drauf, dass es Pflanzen sind.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass etwas wie ein pinker Hüpfball im Originalkarton geliefert wird. Die Postvorschriften sagen, dass ein Paket eine Mindestgröße haben und von der Verpackung her auch neutral sein muss, um die ganzen Aufkleber ordentlich scannen zu können.
Ist aber auch egal. Selbst wenn es ersichtlich ist, sollte man es nur entgegennehmen und fertig. Wenn es dann nicht als Geschenk verschenkt wird, würde ich persönlich jetzt sicher auch denken, "hm, was ist das jetzt?", aber darauf bestehen oder gar danach betteln würde ich auch nicht.
Ein Hüpfball wird nicht aufgeblasen versendet. Ich hatte hier aber schon einen Karton, da war auf diesem Karton der Ball aufgeblasen abgebildet. Ne, betteln auf keinen Fall. Aber wenn man sich das dann selber kauft, muss der Besteller sich dann nicht beschweren, dass er das Selbe als nicht verschenktes Geschenk im Schrank liegen hat und nun die Umtauschfrist abgelaufen ist. Und das bezahlte Geld kriegt die Person auf dem Gebrauchtwarenmarkt dann auch nicht..
Da wurde dann sinnlos Geld verbrannt und endet dann so, dass der "Beschenkte" das 2. Teil zurückschicken soll, damit es nicht doppelt da ist. Alles schon erlebt und nicht nur einmal. Meine Mutter hatte nach ihrem Tod noch etliche vergessene Geschenke für die Kinder im Schrank liegen.
Ich weiß, dass Hüpfbälle selbst aufgepumpt werden müssen, die Verpackungen sind flach und durch die Bilder, wie sie im fertigen Zustand aussehen, sind die Verpackungen bunt. Mir wäre es wirklich neu, dass solche Dinge ohne Extraverpackung verschickt werden.
Wenn Geschenke unbegründet nicht beim zu Beschenkenden ankommen, muss sich aber tatsächlich nicht beschwert werden, wenn sich diese Dinge dann selbst gekauft werden und der "Schenker" dann auf seinen Kosten sitzenbleibt.
Alte Menschen sind oft vergesslich, ich denke, denen muss man das nachsehen, wenn man mal "Schätze" in ihren Schränken findet.
Die betreffende Person ist allerdings 52 und nicht dement.
Einen pinken Smart Hula Hoop Reifen mit buntem LED Gewicht. Der ist auch angekommen. Und den will keiner im Umfeld.
Zu Deiner Info. Amazon versendet oft ohne Umverpackung:
Hm, für dieses Sportgerät fehlt mir die Koordination. ;-))
Aber ich wüsste diesbezüglich dann, was ich scherzhaft nachfragen würde: "Ist der Reifen mit seinen LED-Lichtern als Ufo ins All geflogen? Weil, um meine Hüften kreist er leider nicht."
Naja, Amazon macht das wohl immer mal so. Aber andere Versender meiner Erfahrung nach nicht.
Ich fasse mich kurz:
Man kann diesen Geschenkewahnsinn auch übertreiben.
Je weniger man bekommt, desto wertvoller ist ein Geschenk - egal was es kostet.
Und jede Erwartungshaltung nimmt den Spaß am Schenken.
Es fällt mir schwer, mich hier für eine Antwortmöglichkeit zu entscheiden, weil die ganze beschriebene Situation irgendwie befremdlich und absurd auf mich wirkt.
Dass man jemandem zu einem besonderen Anlass wie z.B. Weihnachten ein Geschenk kauft, und dann vergisst es zu übergeben, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Höchstens man vergisst es irgendwo (z.B. im Büro, oder daheim wenn man Weihnachten auswärts feiert) und hat keine Gelegenheit mehr es noch zu holen, dann entschuldigt man sich und sagt dass das Geschenk ehestmöglich nachgereicht wird. Aber dass man völlig auf ein Geschenk vergisst und es für immer im Schrank liegen bleibt, wird in der Praxis wohl kaum vorkommen. Außer vielleicht, wenn die schenkende Person an Demenz leidet.
Wenn so eine Situation eintritt, dass jemand ein Geschenk kauft aber nicht herschenkt, wird das in den allermeisten Fällen wohl einen anderen Grund haben. Das Geschenk wurde wahrscheinlich nicht vergessen, sondern wird bewusst zurückgehalten, zum Beispiel um es zu einem späteren Zeitpunkt oder anderen Anlass zu schenken. Oder die Ware kam beschädigt oder unpassend (falsche Größe, Farbe, was auch immer) an und muss umgetauscht werden. Oder es fehlt noch ein Teil, auf den gewartet wird, um das Geschenk dann komplett zu übergeben.
Ich habe schon mehrfach erlebt, dass Geschenke vergessen wurden, da man sie sehr früh gekauft und tief im Schrank vergessen hat. So selten ist das gar nicht.
Wird schon nachgereicht…..
Generell ist da was dran.
Zu Deiner Frage: viele Geschenke kommen per Post, nicht immer nimmt sie der in Empfang, der sie bestellt hat. Manchmal öffnet auch derjenige dem Paketboten die Tür, für den die Geschenke gedacht sind.
Leider wird nicht alles in neutraler Verpackung versendet, sondern es ist auf dem Versandkarton das Produkt groß und breit abgebildet.
Deshalb lasse ich Geschenke nur noch an die Packstation liefern.
Zum Thema, ob das Geschenk vielleicht für jemand anders war.
Nehmen wir mal an, jemand wünscht sich zu Weihnachten einen pinken Hüpfball mit blauen Hasenohren und es kommt ein Paket an, auf dem ein solches Unikat abgebildet ist, dann kann man schon erahnen, dass es für niemanden anders ist.
Geschenke aus psychologischen Gründen nicht überreichen halte ich für nachvollziehbar.
Allerdings kann man bei vielen Geschenken tatsächlich sehen, was der Andere ausgegeben hat, bei Büchern z.B. durch die Buchpreisbindung, es sei denn, es ist eine gebrauchte Rarität.
Bei Süßigkeiten und Alkohol kann man die Preisspanne in etwa ausmachen.
Und wenn man etwas im Wert von 50 statt 100€ erhält, kann man denke ich mit 25€ Spielraum sich verschätzen, man merkt aber generell, dass das deutlich weniger war.
Eine Cousine hat sich von anderen immer für 100€ beschenken lassen, selbst dann auch ein teuer aussehendes Geschenk überreicht und bei genauem Hinsehen hatte sie ihrer Oma eine gebrannte CD und einen Tee geschenkt, wo untendrunter stand, dass es ein Gratisgeschenk der Apotheke war. Tat aber so, als habe sie das alles gekauft und prahlte, wieviel Geld sie auf dem Sparbuch gespart hat und wie toll ihre Aktien gestiegen sind. Sowas finde ich schofelig.
Ich denke, wenn man 100€ gegenseitig vereinbart, wünscht sich ein preisgebundenes Buch für 25€, ein Parfum für 50€ und 2 CDs für je 12,50€, dann fällt das schon auf, wenn das Parfum nicht dabei ist.
Kann ja jeder halten wie er will, aber wenn man sich vorher bespricht, dass jeder was für 50 oder 100 € besorgt, dann ist es doof, wenn der Eine sich danach richtet und der Andere 100€ nimmt und 50€ gibt. Auch wenn man unzufrieden mit der Person war. Dann nimmt man aber auch nicht, sondern sagt z.B. lass uns das Schenken dieses Jahr ganz lassen. Finde ich.