Wie nennt man so einen Menschen?

14 Antworten

Deine Frage ist so nicht zu beantworten, da du Dinge vermischt die nicht zusammen gehören und somit keinen gemeinsamen ''Nenner'' haben können. Will er nun und kann nicht oder will er nicht, warum sollte er dann überhaupt können und die entscheidende Frage, warum sollte er überhaupt wollen? Seltsamerweise geht die große Mehrheit der Antworten davon aus, dass er selbstverständlich wollen muss und wenn er es nicht tut, dass das dann nur daran läge, dass er nicht kann. Warum? Ich kann das nicht nachvollziehen.

Wenn er nun nicht will, kann das wiederum verschiedene Gründe haben, vielleicht ist er der Meinung du bist es nicht wert seine Gefühle zu sehen, weil sie etwas kostbares sind, dann könntest du ihn z.B. überheblich nennen oder klug, wenn du es wirklich nicht wert bist z.B. weil du sie breittreten oder lächerlich machen würdest. Du siehst, um zu entscheiden wie man einen Menschen nennen kann, muss man einfach etwas mehr über ihn wissen.

Das Schüchternheit und Introvertiertheit noch nicht einmal zwei Paar Schuhe sind, da sie noch nicht einmal derselben ''Gattung'' angehören, wurde ja bereits hinreichend dargelegt. Ich persönlich kann mir einen schüchternen, introvertierten Menschen nicht wirklich vorstellen. Wer seiner Natur gemäß nach innen blickt, sich selbst also gut kennt, sich seiner selbst, seiner Stärken und Schwächen bewusst ist, wie sollte der ''schüchtern'' sein? Er kennt seinen Wert doch besser als jeder andere und weiß, dass dieser unabhängig ist von der Meinung anderer.

Kann er hingegen nicht obwohl er dringend möchte und ist deutlich jenseits der Pubertät, könntest du diesen Menschen gehemmt nennen, ''krank'' wird in diesem Zusammenhang meist als abwertend empfunden. Ich wäre dann sogar für ''tickende Zeitbombe'', aber das ist kein alleinstehendes Adjektiv, er sollte sich dann jedenfalls Hilfe suchen, denn das kann ein böses Ende nehmen. Während der Pubertät hingegen ist das eine ganz normale, altersgemäße Begleiterscheinung. Um zu sich zu stehen und sich der Welt zu zeigen wie man ist, muss man eben erst einmal selbst herausfinden ''wer man ist''.

PeVau  24.06.2013, 11:34

Erstklassige Antwort!

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Wie ich hier in etlichen Antworten gelesen habe, scheint die Meinung vorzuherrschen, Introvertiertheit hätte etwas mit Hemmung und Angst sich zu äußern zu tun. Das ist aber nicht richtig.

Introvertiertheit ist, wie der Gegenpol Extravertiertheit, Teil der Persönlichkeit eines Menschen. Da gibt es kein Gut oder Schlecht, kein Krank oder Gesund. Jemand, der eher introvertiert ist, ist in sich gekehrt, nicht mehr und nicht weniger. Das hat mit Angst oder Hemmung zunächst gar nichts zu tun. Die Stillen, Leisen und Bedächtigen sind doch nicht still, leise und bedächtig, weil sie Angst oder Hemmungen haben. Sie sind so, weil es Teil ihrer Persönlichkeit ist. Deshalb hat Schüchternheit, als Versagensangst vor anderen, auch nichts mit Introvertiertheit zu tun.

Die Antwort auf deine Frage hast du schon selbst genannt: Ein solcher Mensch ist einfach empfindsam und in sich gekehrt, also introvertiert.

Entweder er ist n sehr stolzer Mensch, der nicht als "der Schwache" dastehn will, oder er hat Angst, dass er anderen mit seinen Emotionen auf die Nerven geht, und ist daher eher verschlossen.

Bitte aufmerksam lesen:

Mythen über introvertierte Menschen

Mythos #1 –

Introvertierte mögen nicht reden. Das ist nicht wahr. Introvertierte reden lediglich solange nicht, bis sie etwas zu sagen haben. Sie hassen Small Talk. Bringe einen Introvertierten dazu, über etwas zu reden, das ihn interessiert, und er wird Tage nicht mehr aufhören zu reden.

Mythos #2 –

Introvertierte sind schüchtern.

Schüchternheit hat nichts mit dem Wesen von Introvertierten zu tun. Introvertierte haben nicht zwingend Angst vor anderen Menschen. Was sie benötigen, ist ein Grund zur Interaktion. Sie interagieren nicht für den reinen Interaktionswillen (“auf Teufel komm raus”). Wenn du mit einem Introvertierten reden möchtest, dann beginne einfach zu reden. Mach dir keine Gedanken höflich zu sein.

Mythos #3 –

Introvertierte sind unhöflich/grob. Introvertierte sehen meist keinen Sinn darin, lange über soziale Höflichkeiten herumzulavieren. Sie wollen, dass jeder echt und ehrlich ist. Leider wird solch ein Verhalten in den meisten Situationen nicht akzeptiert, weshalb sich Introvertierte sehr großem Anpassungsdruck ausgesetzt fühlen können. Dieser Druck wird erschöpfend empfunden.

Mythos #4

– Introvertierte mögen keine Menschen.

Im Gegenteil! Introvertierte schätzen die wenigen Freunde, die sie haben, sehr stark. Die Anzahl ihrer engen Freunde können sie an einer Hand abzählen. Wenn du das Glück hast, dass ein Introvertierter dich als Freund hat, wirst du wahrscheinlich lebenslang einen Verbündeten haben. Sobald du dir den Respekt als Person mit Substanz/Tiefgang verdient hast, bist du drin.

Mythos #5 –

Introvertierte meiden die Öffentlichkeit.

Nonsense! Introvertierte mögen es lediglich nicht für eine SO LANGE ZEIT in die Öffentlichkeit zu gehen. Ebenso versuchen sie Komplikationen, die mit öffentlichen Aktivitäten einhergehen, zu vermeiden. Sie verarbeiten Daten und Erfahrung sehr schnell, und müssen deshalb nicht lange verweilen, um “es zu raffen”. Sie sind dann bereit, nach hause zu gehen, aufzutanken und alles zu verarbeiten. “Auftanken” ist übrigens absolut entscheidend für einen Introvertierten.

Mythos #6

– Introvertierte wollen immer alleine sein.

Introvertierte fühlen sich in ihrer eigenen Gedankenwelt sehr wohl. Sie denken sehr viel nach. Sie sind Tagträumer. Ihnen gefällt es, an Problemen zu arbeiten, Rätsel zu lösen. Aber sie können sich auch sehr einsam fühlen, wenn sie mit niemandem über ihre Entdeckungen reden können. Sie sehnen sich nach einer echten und aufrichtigen Beziehung, mit nie mehr als 1 Person zur gleichen Zeit.

Mythos #7

– Introvertierte sind schräg.

Introvertierte sind meist Individualisten. Sie folgen keiner Gruppe. Sie bevorzugen es, für ihre originelle Lebensweise geschätzt zu werden. Sie denken selbst, fordern die Norm heraus. Die meisten Entscheidungen treffen sie nicht danach, ob etwas populär oder trendig ist.

Mythos #8

– Introvertierte sind distanzierte Außenseiter.

Introvertierte sind Menschen, die in erster Linie sich selbst beobachten. Sie achten dabei sehr auf ihre Gedanken und ihre Emotionen. Das bedeutet nicht, dass sie nicht fähig wären, ihrem Umfeld ähnliche Aufmerksamkeit schenken zu können. Die eigene innere Welt wirkt einfach viel stärker stimulierend und belohnend.

Mythos #9 –

Introvertierte können nicht entspannen und Spaß haben.

Introvertierte entspannen typischerweise zuhause oder in der Natur, aber nicht an belebten öffentlichen Plätzen. Introvertierte suchen nicht den Nervenkitzel und sind auch keine Adrenalin-Junkies. Bei zu viel Lärm schalten sie ab. Ihr Gehirn reagiert zu sensibel auf den Neurotransmitter Dopamin. Introvertierte und Extrovertierte haben unterschiedlich dominante Nervenbahnen, schau ins Lexikon.

Mythos #10

– Introvertierte können sich selbst heilen und extrovertiert werden.

Eine Welt ohne Introvertierte wäre eine Welt mit nur wenigen Wissenschaftlern, Musikern, Künstlern, Poeten, Filmemachern, Doktoren, Mathematikern, Autoren und Philosophen. Dies gesagt, gibt es immer noch sehr viele Techniken für Extrovertierte den Umgang mit Introvertierten zu erlernen. (Ja, die beiden Begriff wurden hier absichtlich vertauscht, um hervorzuheben, wie voreingenommen/parteiisch unsere Gesellschaft ist.

Introvertierte können sich nicht “selbst heilen”, sie bedürfen Respekt für ihr natürliches Temperament und für ihre Beiträge zur Menschheit. Eine Studie zeigte übrigens, dass je höher der IQ, umso wahrscheinlicher ist es, introvertiert zu sein.

http://www.dottobi.de/blog/?page_id=12188

Antwortante  21.06.2013, 17:48

coole Antwort, das ist so umfassend und detailreich beschrieben, dass es einem den Atem nimmt! Aber vielleicht gibt es doch irgendwelche Möglichkeiten für Extrovertierte, den Umgang mit Introvertierten zu erlernen? Wenn ja, bitte per PN an mich - ich habe ein Problem! Scherz beiseite, manchmal versteh ich meinen sehr introvertierten Mann schlicht nicht.

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Jmd. der vll mal schlechte Erfahrungen gemacht hat und deswegen keine Gefühle mehr nach außen durchdringen lassen will ; ) LG ;)

Huckebein  21.06.2013, 12:14

Introvertiertheit entsteht nicht durch Erfahrungen, sondern ist genetisch angelegt.

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Pferdchen2  21.06.2013, 14:31
@Huckebein

Wenn man aber verletzt wurde, weil man seine Gefühle gezeigt hat, dann kann das doch die gleiche Auswirkung haben ! ;)

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Huckebein  21.06.2013, 15:26
@Pferdchen2

@Pferdchen2,

das ist richtig, aber das kann dann nicht mehr als "introvertiert" bezeichnet werden.

"Introvertiert" ist eine Wesenseigenschaft, die nicht erworben, sondern von vorn herein angelegt ist.

Durch Verletzung können zwar auf den ersten Blick diegleichen Auswirkungen auftreten, haben aber nichts mit den Wesenseigenschaften zu tun, die jemand von Geburt an in sich trägt.

Darum ist es immer sehr schwierig, zurückhaltende Menschen sofort einzuordnen. Der beste Maßstab ist immer, jemanden danach zu beurteilen, wie er sich im Leben behauptet. Manche tun das sehr leise und zurückhaltend, dafür sehr effektiv (introvertiert). Andere tun das sehr laut und auffallend, mit viel Getöse und weniger positivem Effekt (extro (a) vertiert). Es ist nicht zu leugnen, dass letztere es oft leichter haben im Leben. Sie bleiben mehr an der Oberfläche und "sterben nicht an Herzdrücken"...:)

Diese Unterscheidung ist sehr abgegrenzt. In Wahrheit ist es schwer, einen Menschen auf den ersten Blick einordnen zu woollen. Oft sind die Grenzen auch fließend.

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Pferdchen2  21.06.2013, 21:35
@Huckebein

Finde toll wie du das erklärst und du hast damit auch völlig recht aber ich habe doch nie was von Introvertierheit geschrieben ; )) LG ; )

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