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Das mag ja alles sein, am Ende ist fraglich, wie sie den Einfluss auch durchsetzen kann - sie entscheidet ja nicht allein. Und nur weil die Dame "im Rennen" ist und die Bildzeitung das ausschlachtet, muss nicht gesagt sein, dass sie es auch wird. Dass sie schon mal erfolglos beim ZDF kandidiert hat, spricht sicher nicht direkt für sie; ich arbeite selbst im Medienbereich (Zeitung) und sage es mal so: Wenn ein Redakteur bei einer Zeitung nicht überzeugt hat oder "gegangen wurde", wie auch immer, spricht sich das in Branchenkreisen vor Ort schnell herum und der Typ ist eigentlich verbrannt - er kann froh sein, wenn er irgendwo als Editor wird, wo er nix kaputt machen kann. Sind ein anderweitig "Geschasster" und eine externe Bewerbung da, kommt meist die Externe zum Zug.

Die Rundfunkräte haben mitzuentscheiden und sind bei den öffentlich-rechtlichen Sendern immer noch maßgeblich von der CDU und deren Vorfeldorganisationen dominiert. Da ist noch nichts gesagt - und gerade ARD und RBB müssen jetzt genau aufpassen, weil sie schon genug in der Kritik stehen. Dennoch nähert sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer mehr Adenauers Vision eines extrem regierungsnahen "Deutschlandfernsehen", das als Solches schlussendlich gescheitert war und aus dem am Ende das ZDF hervorging.

Ansonsten ist der RBB, der 2003 aus ORB und SFB hervorging, bundesweit gesehen total bedeutungslos - er deckt zwar eine große Fläche ab, hat aber weitaus geringere Reichweiten und steuert weniger bei als andere ARD-Anstalten. Es wird ja sogar schon seine Auflösung debattiert - und zwar von seriöserer Seite als der Bildzeitung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung