Wie misst man Volumen pro Stunde in einem Abluftkanal?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

40°C und 60%rH ist eine Zumutung! Da brauchst du gar nicht erst zu versuchen, mit irgendwelchen "Messungen" deine Mitarbeiter umzustimmen.

Schau dir mal das Behaglichkeitsdiagramm in diesem Beitrag an

https://www.kampmann.de/kampmann-heute/technik-und-wissen/behaglichkeit-gefuehltes-oder-messbares-ziel

Wenn du deine Mitarbeiter halten willst und hochwertige Arbeitsergebnisse anstrebst, lass eine aktive Kühlung einbauen, die den Raum auf z.B. 22-24°C und 40-50%rH hält.

Ich rechne mal ein bisschen:

  • Ein Mensch erzeugt, wenn er nicht schwer körperlich arbeitet, etwa 100-125W Abwärme, die, wenn er schweißnass ist nahezu vollständig in verdunsteten Schweiß umgesetzt wird. Daraus folgt, dass ein Mensch bei leichter Tätigkeit ca. 50g Wasserdampf pro Stunde abgibt.
  • Die LED-Strahlern und noch ein bisschen sonstige Elektronik geschätzt ca. 200W!
  • Lüftung fördert ungekühlte Außenluft? Also bei aktueller Witterung irgendwas bei 32°C 50%rH, aus dem Mollierdiagramm lese ich eine Wassergehalt von 12g/m³
  • für 40° 60% rate ich 25g/m³ (ich habe erst gar kein Diagramm gefunden, dass so weit geht!!) Die Differenz sind etwa 12,5g/m³ "spezifische Entfeuchtungsleistung"
  • vier Personen sind an Wasserdampf 200g/h geteilt durch 12,5 g/m³ Entfeuchtung wären dass 16m³/h
  • Kontrollrechnung über die Temperatur: von 32°C auf 40°C sind 8°C, die Wärmeleistung ist 200W. Nach kurzer Zwischenrechnung folgen daraus 3000m³/8°C*0,2kW = 75m³/h was im Rahmen der vielen Schätzwerte zum ersten Rechenwert vergleichbar ist.
  • Wahrscheinlich fördert die Lüftung satte 50m³/h, was selbst für eine Scheißhaus zu wenig wäre!! Für 4 Personen brauchst du MINDESTENS 4x50=200m³/h um das Raumklima zu halten und genügend Sauerstoff heranzuschaffen. DEINE LEUTE HABEN RECHT!
  • Damit bei aktiver Kühlung die diese nicht als Zugluft wahrgenommen wird, darf die Einblastemperatur in keinem Fall mehr als 5°C unter der Raumtemperatur sein. Bei der niedrigen Decke von 2,2m würde ich aber auf 3°C Differenz gehen. Die Köpfe der Leute sind einfach zu nah am Deckenlüftungsauslass. Wenn die geplante Raumtemperatur 23°C ist sollte die Einblastemperatur ca 20°C sein. Bei 23°C steht den Leuten nicht mehr der Schweiß auf der Stirn, deshalb muss jetzt auch die Personenwärme als "Temperatur" abgeführt werden. also sind das 600W. Bei 3°C Temperaturdifferenz brauchst du für 0,6kW ziemlich genau 600m³/h. Damit sich bei der Raumtemperatur von 23°C eine Luftfeuchte von 50% (7g/m³) einstellt ziehe ich erst mal die humane Auffeuchtung mit großzügig 0,5g/m³ (200g/h geteilt durch 360m³/h) ab. Damit muss die Einblasluft bis auf 6,5g/m³ (60%rh@18°C) entfeuchtet werden. Das entspricht eine Taupunkt von 10°C. Die Luft, die von draußen kommt hat 32°C 50% (=59 kJ/m³) muss auf 10°C 99%rH (24kJ/m³) abkühlen. Für 600m³/h brauchst du dafür 5,8kW Kälteleistung und für das Nacherwärmen auf 20°C braucht du wieder 2kW, die du aber aus der Abwärme der Kältemaschine holen kannst. Ach ja, der Abluftkanal ist dann wahrscheinlich auch zu klein und muss neu gemacht werden.
  • Also schaust du jetzt in deinen Sparstrumpf, ob du da noch so circa 10 bis 12 Tsd. für die Komponenten und weitere 15 Tsd. für die Montage findest. Aber vielleicht habe ich einige Annahmen zu sparsam gemacht und die Lüftung kann mehr. Schau am besten in die Revisionsunterlagen und die Wartungs- und Inbetriebnahmeprotokolle.
  • Wenn du mit allem fertig bist, kannst bei deine früheren Mitarbeitern ja mal vorsichtig anfragen!
Woher ich das weiß:Berufserfahrung

LUKEars 
Fragesteller
 03.08.2022, 06:56

wie hab ich das dann letztes Jahr bloß ausgehalten... ich erinner mich nur noch, dass der Schweiß in die Gummistiefel gelaufen ist und man ihn am Ende ausschütten konnte... das war aber nur bei mir so, weil ich der Einzige war, der überhaupt Kleidung trug (und dann auch noch aus Kunststoff...)... Darum sind die anderen wohl ganz froh über die Temperatur... ist dann für die wie am Strand: hell&warm... Der Auftraggeber will ja gerade, dass es warm ist bei den Übungen, weswegen er auch im Winter sommerliche Temperaturen bezahlt (jedenfalls im letzten Winter noch...)...

Unser Klima-Studi meinte, dass 25m³/h pro Mitarbeiter ausreichen, um die Luft frisch genug zu halten... Er hatte dafür auch so eine bunte Grafik, wo 1000ppmv CO2 mitten im grünen Bereich waren und daneben stand 25m³... Bei einem Team, das sich (noch) nicht beklagt hat, habe ich mal in einer Pause mit einem Pulsoximeter die Sauerstoffsättigung gemessen und es hat bei allen 99% und etwa 70bpm angezeigt...

Ich verstehe jetzt also nicht ganz, ob es gesundheitlich erforderlich ist, die doppelte Menge und dann auch noch gekühlt und entfeuchtet einzublasen, oder ob es für Gewerkschafts-Sekretärinnen erforderlich wäre... ich mein: Unsere Mitarbeiter sind ja körperlich fit und kommen im Gym auch ziemlich ins Schwitzen... Hier geht das eben auch ohne Eisen zu pumpen... dachte ich... bin ja kein Arzt...

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LUKEars 
Fragesteller
 03.08.2022, 19:38
@HansWurst45

öhm... naja... könnte man so nennen... aber offiziell ist es „Dehnungsübungen mit Private Trainer“ und „Detailing“...

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HansWurst45  03.08.2022, 20:20
@LUKEars

" und wie ist da 'belting' einzuordnen? :)

Aber solange alle Beteiligten einverstanden, alt genug und im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten sind ....

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LUKEars 
Fragesteller
 03.08.2022, 20:45
@HansWurst45

also das mit dem Gummi-Riemen ist wohl als Motivation für nachfolgende Szenen gedacht... da ist immer ein bisschen Handlung mit dabei...

und die Ausweise kontrolliere ich na klar immer... auch mit einem Scanner, der scheinbar UV-Licht verwendet... jedenfalls sieht man mit dem Scanner so eine Art Geheim-Schrift, die man normal nicht sieht.

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drückt da soviel Luft rein, dass der CO 2-Gehalt in der Abluft etwa 1000ppmv ist ... ; aber wenn niemand da ist, dann gehen die nicht unter 800ppmv; und wenn mit 4 Personen gedreht wird, dann gehen die nicht über 1400ppmv).

Das Thema Lüftung ist bei Euch wohl an erster Stelle.

Wenn die Lüftung bei 4 Personen schon an den 1400ppm kratzt, ist sie zu schwach, oder läuft nicht auf Maximum.

Luftmengenmessung kann "jeder" machen, der Plan und Gerät hat.

Messung im Abluftkanal ist kein Problem. Die Messstrecke vor und nach der Messstelle sollte möglichst gerade und ohne Querschnittsänderung sein. Das Gerät dazu kostet locker mal 200-300€.

Besser und günstiger ist es eine Lüftungsbaufirma damit zu beauftragen. Bei Laien kommt nur mit Glück ein verwertbares Ergebnis heraus.

Ich würde jetzt gerne beweisen, dass im Winter genauso viel Luft in den Raum gedrückt wird, wie jetzt, so dass die Beschwerden wohl von der hohen Luftfeuchte (60%rH) und Temperatur (40°C) kommen.

Willst Du im Winter die Messung wiederholen, oder wie funktioniert Deine Beweisführung?


LUKEars 
Fragesteller
 02.08.2022, 20:44
Thema Lüftung

die wollen dauernd einen Hitze-Bonus rausschlagen, glaub' ich...

an den 1400ppm kratzt

muss man da nicht 400 abziehen? Weil Frischluft doch 400ppmv hat, aber der Sensor sagt 800... aber du hast Recht: sie läuft nur mit 40%iger Drehzahl... Wenn in allen 4 Studios gedreht wird, dann wird es vielleicht wirklich etwas eng... aber es verteilt sich ganz gut auf den Tag...

Das Gerät dazu kostet locker mal 200-300€.

das ist mir aber zu teuer... ich dachte mehr so an 50€... und idiotensicherer kontinuierlicher Ablesung über USB...

im Winter die Messung wiederholen

Die Menge im Winter würde ich schätzen. Im Winter sind es angeblich 25m³ pro Stunde pro Mitarbeiter hat unser Klimatechnik-Ex-Studi gesagt... der mag nich mehr mit uns reden...

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HansWurst45  02.08.2022, 23:09
@LUKEars

In der DIN EN 13779 wird zu Erhaltung einer mittleren Raumluftqualität 45m³/h Frischluft pro Mensch genannt. In eine älteren VDI-Richtlinie waren das 50m³/h pro Person, die bei Außentemperaturen unter 0°C auf 25m³/h pro Kopf reduziert werden durften.

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LUKEars 
Fragesteller
 03.08.2022, 06:58
@HansWurst45

Da geht es dann wohl nicht um CO2... ich mein: Was hat die Außentemperatur mit CO2 zu tun?

Wozu also 45m³ statt 25m³? Das würden wir zwar schaffen, aber wenn es Luxus ist, würd ich den Strom lieber sparen...

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HansWurst45  03.08.2022, 19:27
@LUKEars

Das war damals die Art und Weise wie mal (Heiz)-Energie spart. Heutzutage in sind in der EN 13779 die 25 (jetzt 23)m³/h für "moderate Luftqualität" genannt.

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LUKEars 
Fragesteller
 03.08.2022, 19:39
@HansWurst45

aber wir halten uns dann doch an die EN 13779... oder?

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HansWurst45  03.08.2022, 20:11
@LUKEars

Genau genommen ist die auch schon wieder veraltet. Du als Arbeitgeber musst di vordringlich an die Arbeitsstättenrichtlinien halten. Erst darin wird auf andere Normen verwiesen. Aber ich sehe ein, dein Buisiness erfordert angepasste raumlufttechnische Anforderungen, da deine Mitarbeiter:innen, so wie ich das lese, größtenteils texilfrei arbeiten. Aber wie gesagt 40°C bei 60%rH sind zu viel.

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LUKEars 
Fragesteller
 03.08.2022, 20:39
@HansWurst45

Frauen arbeiten hier überhaupt gar nicht... und eigentlich würde ich das eher sowieso nicht „Arbeit“ nennen... ist eigentlich alles entspannt...

heute hatten wir maximal 34°C und 55%rH...

das mit den 40°C war als es draußen 37°C waren...

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LUKEars 
Fragesteller
 02.08.2022, 20:57

uhm... Weißt du eigentlich, ob man warme Luft schwerer in den Keller pusten kann, als kalte Luft? Der Mitarbeiter meinte, dass es wie beim Heißluftballon sei... Also die Luft will eigentlich aufsteigen... https://www.gutefrage.net/frage/hat-es-die-lueftungsanlage-im-sommer-schwerer

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DietmarBakel  02.08.2022, 21:25
@LUKEars

Da hat er Recht. Warme Luft steigt nach oben. Je nach Höhenunterschied (des Kamins) ein deutlicher Effekt. Will man, dann umgekehrt, warme Luft nach unten drücken, so ist wegen dem Dichteunterschied eine höhere Kraft notwendig. Mit dieser Kraft wird der Druck erhöht und der Volumenstrom sinkt dadurch.

Es kommt jetzt auf die Temperaturen an (40°-20°) und der geodätischen Höhe des Luftkanals (Oberkante-Unterkante).

I.d.R. interessiert sich eine Lüftungsanlage nicht sonderlich dafür, weil der Effekt recht klein ist.

(Bei einigen meiner Planungen für Hochhäuser mit 40-50 Geschossen war es aber relevant.

Jedenfalls, eine korrekt durchgeführte Druckverlustberechnung zur Auslegung eines Ventilators berücksichtigt das. Auf alle Fälle.)

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LUKEars 
Fragesteller
 02.08.2022, 21:27
@DietmarBakel

ok... es sind etwa 7m... aber ich dachte mir, dass ja im Abluftschacht die Luft wieder aufsteigt... sie saugt also quasi sich selbst ab... oder klappt das so nicht?

der Typ hat das ja studiert... in Rostock... dann wird er das wohl richtig gemacht haben... also ich war da nie kurzatmig oder so, als ich letztes Jahr denselben Job gemacht hab...

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DietmarBakel  02.08.2022, 21:53
@LUKEars

Stopp! Jetzt nichts durcheinander werfen.

Was Du jetzt anmerkst ist auch zu berücksichtigen. Also im Prinzip ja, wenn beide Luftkanäle (Zu- / Abluft) die gleiche Höhe haben, muss halt auf die einzelnen Luftzustände geachtet werden. D.h., Temperatur und Feuchte der Außenluft, Zuluft, der Raumluft und Abluft/Fortluft.

Aber auch das ist bei 7 m Differenz marginal.

Diskussion darüber ist eher Rechthaberei.

Ich gebe Dir einen Tipp. Google nach "Behaglichkeitsfeld" und schau Dir die Bilder an. Wenn Du mit Deinen Raum-Luftkonditionen im Kernfeld bist, ist alles gut. Bei anstrengenden Aktivitäten von Personen im Raum ist es besser sich an der unteren Grenze, aber im Kernfeld, zu orientieren.

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LUKEars 
Fragesteller
 02.08.2022, 21:56
@DietmarBakel

Dann sind die Räume auch im Winter unbehaglich warm... Eigentlich immer über 27°C und da das ganze Haus ziemlich gut geheizt wird, sind wohl auch die Oberflächen über 27°C...

Also ich lass es dann einfach so weiter laufen... Es hat sich heute niemand beschwert...

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DietmarBakel  02.08.2022, 22:07
@LUKEars

Ja. 27°C ist grenzwertig. Da ist man im Winter oft falsch gekleidet und es wird als unangenehm empfunden.

Im Sommer ist es anders. Bei heutzutage bei 35°C Außentemperatur ist 27° im Raum top.

(Achtung: Im Sommer max. 6-8 ° unter der Außentemperatur. Alles tiefere iss auch schlecht.)

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LUKEars 
Fragesteller
 02.08.2022, 22:10
@DietmarBakel

ok... wir kühlen die Frischluft nicht... wir trocknen sie auch nicht...

Für die Film-Projekte ziehen die sich sowieso ziemlich leichte Kleidung an... Aber auch lange Hosen waren für mich kein Problem...

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DietmarBakel  02.08.2022, 22:17
@LUKEars

Alles gut. Erhöhe die Luftleistung, die scheint mir zu gering. Oder mach Deine Luftmengenmessung und melde Dich nochmal.

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LUKEars 
Fragesteller
 02.08.2022, 22:23
@DietmarBakel

ok... ich setz es dann man auf 1200ppmv CO2... so eine Art Kompromiss... wegen der Stromkosten... 😜

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