Wie machen Rewe und Milka mit Tafel Schokolade Gewinnn trotz 0,55€ Preis bei Rewe?

5 Antworten

An den Aktionen wird nicht viel Geld verdient, aber in den Zeiträumen dazwischen. Schau Dir mal die normalen Preise am Regal an, dann weisst Du Bescheid.

Auf der Herstellerseite geht es auch um Auslastung der Produktion, da werden zum Ende eines Quartals schon mal extra Aktionen reingedrückt damit die Zahlen stimmen. Bei Markenartikeln muss man sowieso ständig mit Aktionen präsent sein.

Der Handel hingegen bewirbt die Artikel massiv, die die Kunden in den Laden ziehen. Wer die billige Schoki holt, gibt auch für andere Lebensmittel Geld aus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 30 Jahren in der Lebensmittelbranche unterwegs ...

Nu ja.

Andere Schokoladen sind das ganze Jahr für den Preis zu haben. An den reinen Herstellkosten scheitert es also schon mal nicht, zumal Mondelez (der Konzern hinter Milka) ausreichend Marktmacht besitzt, um günstig produzieren zu können.

Warum die Milka-Schokolade normalerweise teurer ist, hat vor allem zwei Gründe:

  • der Aufbau und das Führen einer Marke kosten einen Haufen Geld und
  • Weil sie's können

Beides ist natürlich eng miteinander verknüpft.

Allerdings ist Milka nicht einmal die stärkste Marke in dem Segment. Die Produkte von Lindt findet man so gut wie gar nicht zu Aktionspreisen.

Insbesondere auf Kakaoplantagen arbeiten häufig auch Sklaven und Kinder. Also Menschen, die (wenn überhaupt!) nur sehr gering für ihre Arbeit entlohnt werden. Und da Großkonzerne im Kapitalismus nunmal danach streben, die Kosten möglichst gering zu halten (und Lohnkosten sind ein nicht zu unterschätzender Teil), haben die meisten eben auch keine Skrupel, die Menschen- und Kinderrechte einfach mal so zu missachten. Mondelez und Nestlé sind dafür zwei sehr bekannte Beispiele.

https://www.derstandard.de/story/2000125354527/kinderarbeit-und-umweltzerstoerung-fuer-milka-schokolade

Alleine in Ghana arbeiten bspw. eine Million Kinder ab 5 Jahren auf Kakaoplantagen! Das kann man sich nicht vorstellen. Und mit jedem Kauf eines Produktes von diesem Konzern unterstützt man dieses System.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/keine-schokolade-ohne-kinderarbeit-101.html

Woher ich das weiß:Recherche

Das ist eine einfache Strategie. Die sollte jeder kennen. 1. So eine Schokolade ist billig in der Produktion. 2. Ja, es ist billig, ABER

Milka hat noch andere Produkte, wenn die Schokolade im Angebot ist werden andere Produkte teurer gemacht. Im Laden lässt man sich ja eher dazu verleiten noch was mitzunehmen. z.B die Milka-Cookis sind 10 Cent teurer und stehen daneben. Die werden Einige bestimmt auch mitnehmen. Das ist die Masche.

Silviediekleine  30.11.2021, 04:46

Richtig, Angebote werden auch gemacht um die Kunden immer wieder auch in den Laden zu locken. Viele Kunden fragen bei Angeboten auch, ob die Ware schlecht ist und weg muss oder ob wir zu viel davon haben oder sonst was. Bin selbst bei Rewe und erlebe da so einiges ^^

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Solche Angebote werden nicht einzeln kalkuliert, sondern über den gesamten Warenkorb. Man nimmt ein bekanntes Markenprodukt mit hoher Nachfrage bzw. guten Absatzzahlen und klatscht es groß und marktschreierisch auf den Handzettel (d.h. das wöchentliche Heftchen mit den Angeboten). Kalkuliert wird der Gesamtumsatz mit vs. ohne Lockangebote.

Dazu kommen weitere Faktoren (einige oder alle):

  • Möglicherweise hat Milka a) günstig Rohstoffe eingekauft und/oder b) eine Übermenge in der Pipeline, die sie loswerden wollen.
  • Milka hat dem Handel einen Deal angeboten: Gib uns für unser Gesamtangebot X Quadratmeter zusätzliche Verkaufsfläche, und wir hauen unser beliebte Y-Tafel für einen Aktionspreis raus.
  • REWE hat Druck gemacht: Stellt uns eure beliebten Y-Tafeln als Aktionsware zur Verfügung oder wir geben X Quadratmeter Sonderverkaufsfläche an eure Konkurrenz.

Kurz gesagt: Es geht nicht um den Gewinn an der einzelnen Tafel, sondern ums große Ganze.