Wie löst der Bombenschütze oder Bomberpilot seiner Ladung?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

das sollte eigentlich in denn dutzenden Flight Sims aus denn letzten 25 Jahren simuliert worden sein. Da hab ich aber keine Erfahrung hatte keine Zeit dafür

Im WW 2 gab es 1939 schon elektromechanische Zielrechnersysteme mit Autopilot wie das Norden Bomb Sight, das Blackett Mk X oder das Zeiss Lotfernrohr 7.

Der Punkt ist man muss im Prinzip die einzelnen Flugzeugbaumuster betrachten. Die B17C/F war Mechanisch, die B17G, B24, B25, B26 "Teilelektrisch", die B29 "Vollelektrisch". Und die B17G hatte dann auch statt den Norden die Sperry S1 Zielgeräte mit Sperry A5 Autopilot wie in der B24. bzw die B17 G kamen mit dem AFEC von Honeywell das mit Norden und Sperry funktionierte. Seit denn 1990er sind die meisten Akten bzw technischen Unterlagen und Anleitungen declassified und an denn üblichen/bekannten Archiven einsehbar. Die Konstruktionspläne sind verm. noch "Eyes Only".

Die Engländer hatten anfangs nur eher "primitive" MkX bis MkXII Bombenzielvorrichtungen, bestückten daher hochfliegende (über der Wolkendecke) Moskitos mit denn besten Piloten, denn besten Navigatoren, einem grossen "Kreiselkompassrechner" (Computer) anfangs für 500 NM Flugstrecke und einem für hohe Flughöhen modifizierten Mk XIVa bis die Sperry T1 nach England kamen. Die "Pathfinder" flogen die Ziele an und setzten die "Leuchtmarkierungen" aufs Ziel womit die Bomberbesatzungen dann eine Grobmarkierung hatten, dann wurden die "Christbäume" abgeworfen um das Zielgebiet für die optischen MK XII bis MK XIV Visierhilfen der Bomber der ersten Welle auszuleuchten (die 2te Welle brauchte keine Visiere mehr), zudem ermöglichten die Christbäume denn Wind Abtrift zu berechnen. Aber die Trefferrate der Briten war unter 3%, deswegen gingen die auf Flächenraids über und überbliesen denn Amerikanern mit den Norden und Sperry Bombsights das Tageslicht Zielbomben. Zudem waren die britischen Gross Bomber eher fliegende Seifenkisten als taugliche Waffenplattformen für automatische Zielbombardements. Aber die Briten konnten mangels Rohstoffen keine Cadillacs der Lüfte bauen bzw nicht mal ein Ford T, es reichte halt nur für Seifenkisten bzw Holzflugzeuge,, aber dann mit Rolls Royce Motor.

Die Zeiss Lotfernrohr 7 war einerseits viel einfacher bedienbar und robuster als die Technik der Norden und Sperry also eher mit dem Blackett der Briten vergleichbar. Aber das Lotfe 7 war viel effektiver. Das Norden war in der B17F extrem Komplex und der Zielanlauf benötigte 15 Minuten wo der Bombenschütze erst mal ein Hilfsziel brauchte um das Norden zu justieren und die Windabtrift zu messen danach starte dann der ca 8 Minuten lange geführte Zielanlauf (Bei TAS um 150 Meilen) des "Computers" mit automatischen Abwurf. Und das Norden war träge brauchte mehrere Sekunden um Kursabweichungen oder Höhenfehler zu kompensieren. Die Lotfe 7 brauchten nach 1942 nur 1ne Minute für denn Bombenanlauf und kompensierte Abweichungen in unter 3 Sekunden. Und erfahrene Besatzungen konnten mit denn Lotfe aus dem Kurvenflug treffen. Aber ich hab soweit ich weiss nur mit Stuka Fliegern "kontakt" gehabt.

Ich hatte in denn 80ern mehrere "schraubende + schrubbende" Volunteer Jobs im PIMA bzw zumeist beim 390th B17 Flight Memorial wo jeden Tag Zeitzeugen also ehemalige Bomber und Begleitjäger Besatzungsmitglieder anwesend waren und befragt werden konnten oder halt Ihre Geschichten erzählten. Da gab es neben denn "Stammsitzern" aus den Umkreis auch Gäste aus aller Welt vor allen aus England und auch Deutschland bzw in Arizona und Nevada waren ja viele deutsche WW2 Piloten im Ruhestand und man traf sich zu "Fly In Grillpartys" am PIMA oder bei lokalen Air Races. Auf den Grillpartys gab es nach dem Genuss von US Lightbeer mit viel "Schuss" dann gelegentlich Brits versus Gents Debatten die keine Hollywoodtaugliche Storys waren. Wir hatten auch die Catherine Wyler im Hangar die ua lange Zeitzeugen Interviews auf Video machte und damals wohl schon denn Kinofilm vorbereitet hat und sich für "unübliches" bzw Banales interessierte. Wir hatten auch denn Paul Kohner als Zeitzeugen sitzen der drehte ua mit dem Ernst Udet Filme war dessen US Manager der "verkehrte" mit Goebbels und Göhring. Ich war aber zum schrauben und schrubben dort, hab vieles verpasst bzw nur bei der Arbeit mitbekommen aber der "Vorarbeiter" war dafür ein wandelndes Flugzeug Lexikon zumindest für Baumuster bis hoch zur Connie (Props).


Mauritzius011 
Fragesteller
 19.05.2022, 13:49

Weißt du auch welche Instrumente der Schütze bedienen musste, um die Bomben auszuklinken

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Salue

Die einfachen mechanischen Geräte zum Einstellen der Abwurfzeit wurden im Laufe des Krieges immer besser. An ihnen konnten die Höhe über Meer eingestellt werden und der Bombenschütze avisierte das Ziel in Okular. Er gab dem Piloten durch, welche Kurskorrekturen dieser machen muss. Ungefähr eine Minute vor dem Abwurf durfte der Pilot nur weiter geradeaus fliegen und Abwehrbewegungen mehr machen. Im Flakfeuer brauchte das ziemlich Nerven.

Dann öffenete der Bombenschütze im vorgegeben Moment die Klappen und warf die Bomben ab.

Solche Abwürfe aus dem Horizontwurf waren sehr ungenau und lagen machmal um Kilometer daneben. Die Allierten basierten darum auf Flächababwürfen mit bis zu 1000 Bombern in Wellen hintereinander.

Tellensohn

Bild: Noton-Zielgerät

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