Wie leben Menschen damit keine Kinder bekommen zu können?
Hallo zusammen,
ich bin auf ein Thema gestoßen, weil jemand in meinem Umkreis keine Kinder kriegen kann. Es fällt mir schwer mit der Person darüber zu sprechen, weil es mir so Leid tut.
Aber mich würden die Gedanken von betroffenen Menschen interessieren...
Kennt ihr jemand der damit leben muss?
Seid ihr selbst betroffen?
Wie fühlt man sich dabei?
Wie ist das im Alter?
Gibt mir gerne so viel Input wie nur möglich. Ich möchte mich in meine Bekanntschaft hineinversetzen.
8 Antworten
Sie leben vernünftigerweise ohne Kinder so glücklich, wie es eben geht.
Man kann sich mit seiner Kinderlosigkeit selbst zerfleischen, man kann aber auch lernen damit zu leben. Ein liebevoller Partner ist da Gold wert. Wenn es den nicht gibt, tut's manchmal auch ein Hund, ein schönes Hobby oder viele Freunde.
Keine Kinder zu haben, hat auch seine Vorteile.
Man kann eine Karriere aufbauen und beruflich das tun, was man möchte. Mit Kindern ist man z.B: an Kita-Schließzeiten gebunden, die häufig um 16 Uhr enden.
Man kann seinen Job einfach kündigen und sich etwas anderes suchen ohne Angst zu haben, dass man mit kleinen Kindern, örtlich gebunden und mit Teilzeitwunsch nichts vernünftiges findet.
Man kann mehr verreisen.
Man hat sehr, sehr viel mehr Zeit für sich, für Hobbyies und Beziehungen. Oder für ein Ehrenamt.
Man kann sich eventuell Wohneigentum leisten, anstatt Mieter zu bleiben.
Ein Kind kostet im Durchschnitt bis zum 18 Lebensjahr 148.000 Euro - mit dem Geld kann man sich vieles leisten, was man sich mit eltern nicht leisten kann.
Man hat zB in der Regel zwei Vollzeiteinkommen für sich selbst zur Verfügung. Meine Cousine hat sich zB einen riesigen Pool in den Garten gebaut, inklusive Party- und Chill-out-Area. Da freuen sich jetzt auch die Teenie-Patenkinder drüber.
Vorsorglich:
Mit Äußerungen al al "Es tut mir so leid das du keine Kinder (mehr) bekommen kannst" sollte man vorsichtig sein. Manch Angesprochene/r fühlt sich durch solche Aussagen verstanden. Manch Angesprochene/r fühlt sich dadurch wie vor den Kopf gestoßen.
Ja wie geht man damit um? Je nach eigener Persönlichkeit, je nach Kompensationsmöglichkeiten verschieden.
Mein bester Freund hat sich damit abgefunden nie Vater zu werden (er geht zumindest davon aus da er mit 45 mal wieder Single ist und bislang keine Familie gründen konnte). Gleichzeitig weiß er aber das dies besser so ist aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation.
Manche Leute igeln sich ein. Wieder andere kompensieren durch soziale Arbeit oder die Konzentration auf die Kinder von Verwandten/ Freunden. Oder es wird ein Tier angeschafft als "Ersatz".
Wenn jemand keine Kinder bekommen kann, dann muss man sie auch nicht darauf ansprechen, wenn sie das nicht von alleine tun.
Sie richten sich ihr Leben dann eben anders aus als mit Kinder, sie können viele Dinge machen, die andere mit Kinder eben nicht tun können.
Viele entschliessen sich auch freiwillig dafür, keine Kinder zu wollen, weil sie im Beruf fest verankert sind und eben die Karriere vorziehen, was mit Kinder nicht immer so vereinbart werden kann.
Kann sein, dass sie das später vielleicht mal anders sehen,wo es dann zu spät für Kinder wäre, aber dann müssen sie auch damit leben, dass sie sich damals anders entschieden haben.
Auf der anderen Seite, wenn jemand keine Kinder hat, dann weis er auch nicht, wie es mit Kinder aussieht, denn sich das vorzustellen ist noch was anderes, als wenn man tatsächlich Kinder hat.
Im Alter ist man halt vielleicht alleine, keine Nachkommen die sich um einen kümmern, aber das kann dir auch m i t Kinder passieren, wenn man kein gutes Familienverhältnis hat.
Aber es hat keiner das Recht über Menschen zu urteilen, weil sie sich vielleicht viele Kinder anschaffen, oder weil sie keine Kinder haben wollen (dafür werden sie Gründe haben).
Wir haben lange auf Kinder warten müssen. Es war nur dann doof, wenn wieder eine Freundin/Bekannte schwanger wurde.
Als ich mich damit abgefunden habe, kinderlos zu bleiben, wurde ich schwanger.
Ich hätte auf keinen Fall irgendwelche unterstützenden Dinge unternommen, wie Hormonbehandlung, künstliche Befruchtung oder dergleichen. Für mich hat immer alles einen Sinn, auch wenn ich ihn nicht verstehe.
Kennt ihr jemand der damit leben muss?
Nein
Seid ihr selbst betroffen?
Nein
Wie fühlt man sich dabei?
Wenn man immer Kinder wollte, fühlt man sich schlecht.
Wie ist das im Alter?
Sowie auch vorher ... Nur, dass man keine "Nachfahren" hat
Am besten, du redest mit der bekannten ...
Es gibt für sowas aber auch immer alternativen. Leihmutter eventuell, wobei ich glaube, dass es nicht so ganz legal ist in Deutschland? Oder Adoptieren. Es gibt viele Kinder, die ihr zu Hause verlieren und gerne eine neue Familie hätten. Natürlich wäre es nicht das echte eigene Kind, aber es ist ein Kind, dem man ein Zuhause geben kann und das man genau so lieben kann.
Leihmutter eventuell, wobei ich glaube, dass es nicht so ganz legal ist in Deutschland?
Leihmutterschaft ist in Deutschland nicht nur "nicht so ganz legal", sondern sogar verboten.
Oder Adoptieren. Es gibt viele Kinder, die ihr zu Hause verlieren und gerne eine neue Familie hätten
Aktuell kommen auf ein Kind, das zur Adoption freigegeben wird, immer noch etwa drei bis fünf adoptionswillige Paare. Die Hürden sind relativ hoch und die Bürokratie ist ein Albtraum.
Was für Vorteile hat man ohne Kinder?